schlag, Mauerschweiß,Nitrum murarium, calcarium, Aphronitrum, besteht oft aus dem Salpetersauer und der Kalkerde, auch wohl, stat der letztern, aus mineralischem Alkali, wiewohl er doch, wegen der beygemischten Er- de, alsdann noch keinen würflichen Salpeter ausmacht; doch zuweilen ist er gar nicht sal- peterartig, sondern kömt in seinen Bestand- theilen dem Epsonsalz am nächsten. Das Salz, was die Erde der Salpetersieder ent- hält, wird oft Nitrum embryonatum genant.
2. Verschiedene Chemiker glauben gleichwohl, daß der Salpeter schon ganz vollkommen in der Erde enthalten sey, und daß das Laugen- salz der Asche, die man zuzusetzen pflegt, nur die Fettigkeit auszuscheiden diene, ohne ein Bestandtheil des Mittelsalzes zu werden.
§. 2.
Die vortheilhafteste Gewinnung besteht darin, das man aus den mit faulbaren Din- gen vermischten Erden, unter einem geräumi- gen Schoppen, der ein dichtes Dach, einen thonichten oder festen Boden, und Klappen hat, und an einem freyen Orte liegt, pyra- midenförmige lockere Haufen anlegt, solche mit Urin oder Mistjauche mässig feucht erhält, von Zeit zu Zeit durcharbeitet, und auf eine neue Stelle verlegt.
§. 3.
Sieben und zwanzigſter Abſchnitt.
ſchlag, Mauerſchweiß,Nitrum murarium, calcarium, Aphronitrum, beſteht oft aus dem Salpeterſauer und der Kalkerde, auch wohl, ſtat der letztern, aus mineraliſchem Alkali, wiewohl er doch, wegen der beygemiſchten Er- de, alsdann noch keinen wuͤrflichen Salpeter ausmacht; doch zuweilen iſt er gar nicht ſal- peterartig, ſondern koͤmt in ſeinen Beſtand- theilen dem Epſonſalz am naͤchſten. Das Salz, was die Erde der Salpeterſieder ent- haͤlt, wird oft Nitrum embryonatum genant.
2. Verſchiedene Chemiker glauben gleichwohl, daß der Salpeter ſchon ganz vollkommen in der Erde enthalten ſey, und daß das Laugen- ſalz der Aſche, die man zuzuſetzen pflegt, nur die Fettigkeit auszuſcheiden diene, ohne ein Beſtandtheil des Mittelſalzes zu werden.
§. 2.
Die vortheilhafteſte Gewinnung beſteht darin, das man aus den mit faulbaren Din- gen vermiſchten Erden, unter einem geraͤumi- gen Schoppen, der ein dichtes Dach, einen thonichten oder feſten Boden, und Klappen hat, und an einem freyen Orte liegt, pyra- midenfoͤrmige lockere Haufen anlegt, ſolche mit Urin oder Miſtjauche maͤſſig feucht erhaͤlt, von Zeit zu Zeit durcharbeitet, und auf eine neue Stelle verlegt.
§. 3.
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Sieben und zwanzigſter Abſchnitt.
ſchlag, Mauerſchweiß, Nitrum murarium,
calcarium, Aphronitrum, beſteht oft aus dem
Salpeterſauer und der Kalkerde, auch wohl,
ſtat der letztern, aus mineraliſchem Alkali,
wiewohl er doch, wegen der beygemiſchten Er-
de, alsdann noch keinen wuͤrflichen Salpeter
ausmacht; doch zuweilen iſt er gar nicht ſal-
peterartig, ſondern koͤmt in ſeinen Beſtand-
theilen dem Epſonſalz am naͤchſten. Das
Salz, was die Erde der Salpeterſieder ent-
haͤlt, wird oft Nitrum embryonatum genant.
2. Verſchiedene Chemiker glauben gleichwohl,
daß der Salpeter ſchon ganz vollkommen in
der Erde enthalten ſey, und daß das Laugen-
ſalz der Aſche, die man zuzuſetzen pflegt, nur
die Fettigkeit auszuſcheiden diene, ohne ein
Beſtandtheil des Mittelſalzes zu werden.
§. 2.
Die vortheilhafteſte Gewinnung beſteht
darin, das man aus den mit faulbaren Din-
gen vermiſchten Erden, unter einem geraͤumi-
gen Schoppen, der ein dichtes Dach, einen
thonichten oder feſten Boden, und Klappen
hat, und an einem freyen Orte liegt, pyra-
midenfoͤrmige lockere Haufen anlegt, ſolche
mit Urin oder Miſtjauche maͤſſig feucht erhaͤlt,
von Zeit zu Zeit durcharbeitet, und auf eine
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§. 3.
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/376>, abgerufen am 16.02.2025.
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