Die Dachgradirung besteht darin, daß man die Leckwerke, auch wohl die Nebenge- bäude, dergestalt mit Schindeln deckt, daß immer eine Lage derselben über der nächstfol- genden üntern treppenweise erhoben ist, und daß man die Sole, welche aber nicht sehr arm seyn darf, aus einer Rinne über dem Forste zu beyden Seiten herablaufen läßt.
§. 11.
An der Sonne wird die Sole gradirt, wenn man sie in großen flachen Hältern, un- ter einem leichten beweglichen Dache, der Sonnenwärme aussetzt. Sie ist in unsern Gegenden zu langweilig, als daß sie viel ge- nutzt werden könte.
§. 12.
Die Eisgradirung besteht darin, daß man beym Froste die Sümpfe unter den Dorn- wänden mit Sole füllet, und solche zu Eis frieren läßt, worauf das gefrohrne Wasser weggeworfen, und die darunter zurück geblie- bene concentrirte Sole zum versieden aufge- hoben wird. Sie nutzt nur da, wo eine ar- me Sole im Ueberflusse vorhanden ist.
§. 13.
Salzſiederey. §. 10. 11. 12.
§. 10.
Die Dachgradirung beſteht darin, daß man die Leckwerke, auch wohl die Nebenge- baͤude, dergeſtalt mit Schindeln deckt, daß immer eine Lage derſelben uͤber der naͤchſtfol- genden uͤntern treppenweiſe erhoben iſt, und daß man die Sole, welche aber nicht ſehr arm ſeyn darf, aus einer Rinne uͤber dem Forſte zu beyden Seiten herablaufen laͤßt.
§. 11.
An der Sonne wird die Sole gradirt, wenn man ſie in großen flachen Haͤltern, un- ter einem leichten beweglichen Dache, der Sonnenwaͤrme ausſetzt. Sie iſt in unſern Gegenden zu langweilig, als daß ſie viel ge- nutzt werden koͤnte.
§. 12.
Die Eisgradirung beſteht darin, daß man beym Froſte die Suͤmpfe unter den Dorn- waͤnden mit Sole fuͤllet, und ſolche zu Eis frieren laͤßt, worauf das gefrohrne Waſſer weggeworfen, und die darunter zuruͤck geblie- bene concentrirte Sole zum verſieden aufge- hoben wird. Sie nutzt nur da, wo eine ar- me Sole im Ueberfluſſe vorhanden iſt.
§. 13.
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Salzſiederey. §. 10. 11. 12.
§. 10.
Die Dachgradirung beſteht darin, daß
man die Leckwerke, auch wohl die Nebenge-
baͤude, dergeſtalt mit Schindeln deckt, daß
immer eine Lage derſelben uͤber der naͤchſtfol-
genden uͤntern treppenweiſe erhoben iſt, und
daß man die Sole, welche aber nicht ſehr arm
ſeyn darf, aus einer Rinne uͤber dem Forſte
zu beyden Seiten herablaufen laͤßt.
§. 11.
An der Sonne wird die Sole gradirt,
wenn man ſie in großen flachen Haͤltern, un-
ter einem leichten beweglichen Dache, der
Sonnenwaͤrme ausſetzt. Sie iſt in unſern
Gegenden zu langweilig, als daß ſie viel ge-
nutzt werden koͤnte.
§. 12.
Die Eisgradirung beſteht darin, daß
man beym Froſte die Suͤmpfe unter den Dorn-
waͤnden mit Sole fuͤllet, und ſolche zu Eis
frieren laͤßt, worauf das gefrohrne Waſſer
weggeworfen, und die darunter zuruͤck geblie-
bene concentrirte Sole zum verſieden aufge-
hoben wird. Sie nutzt nur da, wo eine ar-
me Sole im Ueberfluſſe vorhanden iſt.
§. 13.
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/361>, abgerufen am 22.11.2024.
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