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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Salzsiederey. §. 9.
gen 4000 Schuh Leckwerke; dennoch werden
auch daselbst eine Menge Gradirer mit Vor-
theile unterhalten, deren Arbeit bey trocke-
ner Witterung die vorzüglichsten Dienste thut.
Denn alsdann setzt sich viel Salz an die Dor-
nen, welches dereinst bey feuchter Witterung,
wo man sonst gar nicht gradiren könte, die
Sole auf das höchste verstärkt.
2. Um die Kosten und Unbequemlichkeiten, wel-
che die Gradirer verursachen, zu heben, kan
man die vortrefliche Erfindung des Herrn
Kammerraths Schrader nutzen, die er auf
dem Salzwerke zu Oldeslohe, was ehemals
Heinrich, der Löwe, zum Vortheile der Lü-
neburger, zerstöhrte, angebracht hat. Jch
habe das Vergnügen, die Beschreibung nebst
der Abbildung, so wie er sie mir mitzutheilen
die Güte gehabt hat, hier bekant zu machen.
Man vergleiche damit die Kupfertafel.
Fig. A ist der Durchschnitt eines Gradir-
hauses mit zwoen Dornwänden a und b, und
dem Zwischenraum c. Durch beyde geht die
Welle d, die im Durchmesser 11/4 bis 11/2 Fuß
halten kan. Diese ist bey e, e, e, ungefähr 11/2
Fuß vor der Wand, auf jeder von ihren sechs
Flächen, mit einem Loche versehn. Jn jedes
wird eine doppelte Schaufel f befestigt, de-
ren Länge durch die Höhe über dem Bassin
bestimt wird. Bey mir ist sie, bis aus En-
de der Schaufel, vier Fuß. Wenn alle sechs
Arme mit den zwölf Schaufeln eingesetzt sind,
so heben sie Fig. C, durch Drehung der Welle
d, die Sole aus dem Hälter h, und verbreiten
sie in Kreifen an der Wand. Die Maschine
selbst wird durch ein Segment eines gezähn-
ten Rades, Fig. B, a, welches in ein Getrieb g
von
Salzſiederey. §. 9.
gen 4000 Schuh Leckwerke; dennoch werden
auch daſelbſt eine Menge Gradirer mit Vor-
theile unterhalten, deren Arbeit bey trocke-
ner Witterung die vorzuͤglichſten Dienſte thut.
Denn alsdann ſetzt ſich viel Salz an die Dor-
nen, welches dereinſt bey feuchter Witterung,
wo man ſonſt gar nicht gradiren koͤnte, die
Sole auf das hoͤchſte verſtaͤrkt.
2. Um die Koſten und Unbequemlichkeiten, wel-
che die Gradirer verurſachen, zu heben, kan
man die vortrefliche Erfindung des Herrn
Kammerraths Schrader nutzen, die er auf
dem Salzwerke zu Oldeslohe, was ehemals
Heinrich, der Loͤwe, zum Vortheile der Luͤ-
neburger, zerſtoͤhrte, angebracht hat. Jch
habe das Vergnuͤgen, die Beſchreibung nebſt
der Abbildung, ſo wie er ſie mir mitzutheilen
die Guͤte gehabt hat, hier bekant zu machen.
Man vergleiche damit die Kupfertafel.
Fig. A iſt der Durchſchnitt eines Gradir-
hauſes mit zwoen Dornwaͤnden a und b, und
dem Zwiſchenraum c. Durch beyde geht die
Welle d, die im Durchmeſſer 1¼ bis 1½ Fuß
halten kan. Dieſe iſt bey e, e, e, ungefaͤhr 1½
Fuß vor der Wand, auf jeder von ihren ſechs
Flaͤchen, mit einem Loche verſehn. Jn jedes
wird eine doppelte Schaufel f befeſtigt, de-
ren Laͤnge durch die Hoͤhe uͤber dem Baſſin
beſtimt wird. Bey mir iſt ſie, bis aus En-
de der Schaufel, vier Fuß. Wenn alle ſechs
Arme mit den zwoͤlf Schaufeln eingeſetzt ſind,
ſo heben ſie Fig. C, durch Drehung der Welle
d, die Sole aus dem Haͤlter h, und verbreiten
ſie in Kreifen an der Wand. Die Maſchine
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ten Rades, Fig. B, a, welches in ein Getrieb g
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[299/0359] Salzſiederey. §. 9. gen 4000 Schuh Leckwerke; dennoch werden auch daſelbſt eine Menge Gradirer mit Vor- theile unterhalten, deren Arbeit bey trocke- ner Witterung die vorzuͤglichſten Dienſte thut. Denn alsdann ſetzt ſich viel Salz an die Dor- nen, welches dereinſt bey feuchter Witterung, wo man ſonſt gar nicht gradiren koͤnte, die Sole auf das hoͤchſte verſtaͤrkt. 2. Um die Koſten und Unbequemlichkeiten, wel- che die Gradirer verurſachen, zu heben, kan man die vortrefliche Erfindung des Herrn Kammerraths Schrader nutzen, die er auf dem Salzwerke zu Oldeslohe, was ehemals Heinrich, der Loͤwe, zum Vortheile der Luͤ- neburger, zerſtoͤhrte, angebracht hat. Jch habe das Vergnuͤgen, die Beſchreibung nebſt der Abbildung, ſo wie er ſie mir mitzutheilen die Guͤte gehabt hat, hier bekant zu machen. Man vergleiche damit die Kupfertafel. Fig. A iſt der Durchſchnitt eines Gradir- hauſes mit zwoen Dornwaͤnden a und b, und dem Zwiſchenraum c. Durch beyde geht die Welle d, die im Durchmeſſer 1¼ bis 1½ Fuß halten kan. Dieſe iſt bey e, e, e, ungefaͤhr 1½ Fuß vor der Wand, auf jeder von ihren ſechs Flaͤchen, mit einem Loche verſehn. Jn jedes wird eine doppelte Schaufel f befeſtigt, de- ren Laͤnge durch die Hoͤhe uͤber dem Baſſin beſtimt wird. Bey mir iſt ſie, bis aus En- de der Schaufel, vier Fuß. Wenn alle ſechs Arme mit den zwoͤlf Schaufeln eingeſetzt ſind, ſo heben ſie Fig. C, durch Drehung der Welle d, die Sole aus dem Haͤlter h, und verbreiten ſie in Kreifen an der Wand. Die Maſchine ſelbſt wird durch ein Segment eines gezaͤhn- ten Rades, Fig. B, a, welches in ein Getrieb g von

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/359>, abgerufen am 22.11.2024.