nen weiß bleiben. Wählet man diese Mate- rialien genau, und bearbeitet sie sorgfältig, so geben sie das so genante Crystallglas.
1. Das letzte Glas nennen einige auch Kreiten- glas, und einige Glashütten setzen der Fritte würklich etwas Kreite hinzu, mit welcher al- kalischen Erde die glasachtige gleichfals in Fluß kömt; aber viel Kreite macht ein sprö- des und von Säuren angreifliches Glas.
2. Auch Glasscherben können wieder umgeschmol- zen werden, und sie werden dazu in einigen Ländern gesamlet; aber man muß sie gehörig sortiren, denn sonst können sie die beste Fritte verderben.
§. 9.
Um dem Glase die unangenehme, vor- nehmlich grüne oder bläuliche Farbe zu beneh- men, wird etwas Braunstein der Fritte zu- gesetzt.
1. Dieses Mittel sollen die Jtaliener zuerst ent- deckt haben. Die Würkung ist schwer zu er- klären. Montamy glaubt, die Purpurfarbe, welche Braunstein dem Glase macht, verän- dere die grüne oder olivenfarbige Schattirung desselben, in eine schwärzliche Farbe, welche, da sie wenige Strahlen zurück wirft, unmerk- licher ist.
§. 10.
Ein und zwanzigſter Abſchnitt.
nen weiß bleiben. Waͤhlet man dieſe Mate- rialien genau, und bearbeitet ſie ſorgfaͤltig, ſo geben ſie das ſo genante Cryſtallglas.
1. Das letzte Glas nennen einige auch Kreiten- glas, und einige Glashuͤtten ſetzen der Fritte wuͤrklich etwas Kreite hinzu, mit welcher al- kaliſchen Erde die glasachtige gleichfals in Fluß koͤmt; aber viel Kreite macht ein ſproͤ- des und von Saͤuren angreifliches Glas.
2. Auch Glasſcherben koͤnnen wieder umgeſchmol- zen werden, und ſie werden dazu in einigen Laͤndern geſamlet; aber man muß ſie gehoͤrig ſortiren, denn ſonſt koͤnnen ſie die beſte Fritte verderben.
§. 9.
Um dem Glaſe die unangenehme, vor- nehmlich gruͤne oder blaͤuliche Farbe zu beneh- men, wird etwas Braunſtein der Fritte zu- geſetzt.
1. Dieſes Mittel ſollen die Jtaliener zuerſt ent- deckt haben. Die Wuͤrkung iſt ſchwer zu er- klaͤren. Montamy glaubt, die Purpurfarbe, welche Braunſtein dem Glaſe macht, veraͤn- dere die gruͤne oder olivenfarbige Schattirung deſſelben, in eine ſchwaͤrzliche Farbe, welche, da ſie wenige Strahlen zuruͤck wirft, unmerk- licher iſt.
§. 10.
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Ein und zwanzigſter Abſchnitt.
nen weiß bleiben. Waͤhlet man dieſe Mate-
rialien genau, und bearbeitet ſie ſorgfaͤltig,
ſo geben ſie das ſo genante Cryſtallglas.
1. Das letzte Glas nennen einige auch Kreiten-
glas, und einige Glashuͤtten ſetzen der Fritte
wuͤrklich etwas Kreite hinzu, mit welcher al-
kaliſchen Erde die glasachtige gleichfals in
Fluß koͤmt; aber viel Kreite macht ein ſproͤ-
des und von Saͤuren angreifliches Glas.
2. Auch Glasſcherben koͤnnen wieder umgeſchmol-
zen werden, und ſie werden dazu in einigen
Laͤndern geſamlet; aber man muß ſie gehoͤrig
ſortiren, denn ſonſt koͤnnen ſie die beſte Fritte
verderben.
§. 9.
Um dem Glaſe die unangenehme, vor-
nehmlich gruͤne oder blaͤuliche Farbe zu beneh-
men, wird etwas Braunſtein der Fritte zu-
geſetzt.
1. Dieſes Mittel ſollen die Jtaliener zuerſt ent-
deckt haben. Die Wuͤrkung iſt ſchwer zu er-
klaͤren. Montamy glaubt, die Purpurfarbe,
welche Braunſtein dem Glaſe macht, veraͤn-
dere die gruͤne oder olivenfarbige Schattirung
deſſelben, in eine ſchwaͤrzliche Farbe, welche,
da ſie wenige Strahlen zuruͤck wirft, unmerk-
licher iſt.
§. 10.
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/308>, abgerufen am 16.02.2025.
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