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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Porzellankunst. §. 4. 5. 6.
eine Pumpe, von der das Wasser in die
Schlämstube geleitet wird, aber vornehmlich
dient die Mühle zur Bereitung der Glasur.
§. 4.

Die Bildung der gewöhnlichen Gefäße
geschieht auf der Töpferscheibe; aber Figuren,
Gruppen, und andere Bildwerke werden
stückweise in Formen gedrückt, zusammen ge-
setzt, und mit hölzernen oder elfenbeinernen
Werkzeugen, Pinsel und Schwamm, kunst-
mässig ausgebildet. Die gedrehete Waare
wird nach einiger Abtrocknung in Formen ge-
drückt, um allen Stücken gleiche Größe und
Gestalt zu geben, und wiederum auf der Schei-
be, mit scharfen stählernen Werkzeugen, ab-
gedrehet.

§. 5.

Alle Stücke werden hernach in Kapseln
oder Kasten aus Porzellanmasse in einen Ofen
gebracht, der ein gemeiner Fajanceofen zu
seyn pflegt. Wenn sie darin etwas fest gewor-
den sind, werden sie glasirt.

§. 6.

Zur Glasur nimt man Quarz, Scherben
und calcinirte Gypscrystalle, so wie sie zur

Por-
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Porzellankunſt. §. 4. 5. 6.
eine Pumpe, von der das Waſſer in die
Schlaͤmſtube geleitet wird, aber vornehmlich
dient die Muͤhle zur Bereitung der Glaſur.
§. 4.

Die Bildung der gewoͤhnlichen Gefaͤße
geſchieht auf der Toͤpferſcheibe; aber Figuren,
Gruppen, und andere Bildwerke werden
ſtuͤckweiſe in Formen gedruͤckt, zuſammen ge-
ſetzt, und mit hoͤlzernen oder elfenbeinernen
Werkzeugen, Pinſel und Schwamm, kunſt-
maͤſſig ausgebildet. Die gedrehete Waare
wird nach einiger Abtrocknung in Formen ge-
druͤckt, um allen Stuͤcken gleiche Groͤße und
Geſtalt zu geben, und wiederum auf der Schei-
be, mit ſcharfen ſtaͤhlernen Werkzeugen, ab-
gedrehet.

§. 5.

Alle Stuͤcke werden hernach in Kapſeln
oder Kaſten aus Porzellanmaſſe in einen Ofen
gebracht, der ein gemeiner Fajanceofen zu
ſeyn pflegt. Wenn ſie darin etwas feſt gewor-
den ſind, werden ſie glaſirt.

§. 6.

Zur Glaſur nimt man Quarz, Scherben
und calcinirte Gypscryſtalle, ſo wie ſie zur

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[229/0289] Porzellankunſt. §. 4. 5. 6. eine Pumpe, von der das Waſſer in die Schlaͤmſtube geleitet wird, aber vornehmlich dient die Muͤhle zur Bereitung der Glaſur. §. 4. Die Bildung der gewoͤhnlichen Gefaͤße geſchieht auf der Toͤpferſcheibe; aber Figuren, Gruppen, und andere Bildwerke werden ſtuͤckweiſe in Formen gedruͤckt, zuſammen ge- ſetzt, und mit hoͤlzernen oder elfenbeinernen Werkzeugen, Pinſel und Schwamm, kunſt- maͤſſig ausgebildet. Die gedrehete Waare wird nach einiger Abtrocknung in Formen ge- druͤckt, um allen Stuͤcken gleiche Groͤße und Geſtalt zu geben, und wiederum auf der Schei- be, mit ſcharfen ſtaͤhlernen Werkzeugen, ab- gedrehet. §. 5. Alle Stuͤcke werden hernach in Kapſeln oder Kaſten aus Porzellanmaſſe in einen Ofen gebracht, der ein gemeiner Fajanceofen zu ſeyn pflegt. Wenn ſie darin etwas feſt gewor- den ſind, werden ſie glaſirt. §. 6. Zur Glaſur nimt man Quarz, Scherben und calcinirte Gypscryſtalle, ſo wie ſie zur Por- P 3

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/289>, abgerufen am 24.11.2024.