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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Vierzehnter Abschnitt.


Vierzehnter Abschnitt.
Ledergerberey.
I. Lohgerberey.
§. 1.

Die natürliche Decke der thierischen Kör-
per heißt Haut, Fell oder Balg. Wird
sie den Thieren unaufgeschnitten ganz abgezo-
gen, so braucht man den letzten Namen. Der
erste aber wird nur von den größern, der
zweyte nur von kleinern Thieren gebraucht.
Grüne oder rohe Häute heissen solche, die
noch gar nicht bearbeitet sind. Jhre äußere
haarichte Seite wird die Haarseite oder Nar-
benseite;
die andere aber die Fleischseite oder
Aasseite genant. Häute, welche enthaaret,
und dergestalt zubereitet worden, daß sie zu
verschiedenen Absichten weiter dauerhaft ver-
arbeitet werden können, heissen Leder. Die
Kunst dieser Zurichtung heißt die Lederger-
berey,
und wenn dazu adstringirende Pflan-
zensäfte angewendet werden, die Lohger-
berey.

1. Gerben wird nicht von Häuten allein gebraucht,
sondern es heißt überhaupt so viel, als etwas
zurich-
Vierzehnter Abſchnitt.


Vierzehnter Abſchnitt.
Ledergerberey.
I. Lohgerberey.
§. 1.

Die natuͤrliche Decke der thieriſchen Koͤr-
per heißt Haut, Fell oder Balg. Wird
ſie den Thieren unaufgeſchnitten ganz abgezo-
gen, ſo braucht man den letzten Namen. Der
erſte aber wird nur von den groͤßern, der
zweyte nur von kleinern Thieren gebraucht.
Gruͤne oder rohe Haͤute heiſſen ſolche, die
noch gar nicht bearbeitet ſind. Jhre aͤußere
haarichte Seite wird die Haarſeite oder Nar-
benſeite;
die andere aber die Fleiſchſeite oder
Aasſeite genant. Haͤute, welche enthaaret,
und dergeſtalt zubereitet worden, daß ſie zu
verſchiedenen Abſichten weiter dauerhaft ver-
arbeitet werden koͤnnen, heiſſen Leder. Die
Kunſt dieſer Zurichtung heißt die Lederger-
berey,
und wenn dazu adſtringirende Pflan-
zenſaͤfte angewendet werden, die Lohger-
berey.

1. Gerben wird nicht von Haͤuten allein gebraucht,
ſondern es heißt uͤberhaupt ſo viel, als etwas
zurich-
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[160/0220] Vierzehnter Abſchnitt. Vierzehnter Abſchnitt. Ledergerberey. I. Lohgerberey. §. 1. Die natuͤrliche Decke der thieriſchen Koͤr- per heißt Haut, Fell oder Balg. Wird ſie den Thieren unaufgeſchnitten ganz abgezo- gen, ſo braucht man den letzten Namen. Der erſte aber wird nur von den groͤßern, der zweyte nur von kleinern Thieren gebraucht. Gruͤne oder rohe Haͤute heiſſen ſolche, die noch gar nicht bearbeitet ſind. Jhre aͤußere haarichte Seite wird die Haarſeite oder Nar- benſeite; die andere aber die Fleiſchſeite oder Aasſeite genant. Haͤute, welche enthaaret, und dergeſtalt zubereitet worden, daß ſie zu verſchiedenen Abſichten weiter dauerhaft ver- arbeitet werden koͤnnen, heiſſen Leder. Die Kunſt dieſer Zurichtung heißt die Lederger- berey, und wenn dazu adſtringirende Pflan- zenſaͤfte angewendet werden, die Lohger- berey. 1. Gerben wird nicht von Haͤuten allein gebraucht, ſondern es heißt uͤberhaupt ſo viel, als etwas zurich-

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/220>, abgerufen am 24.11.2024.