Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.Vorrede. nur noch von solchen, welche die Künste selbstnicht kanten; doch nehme ich gänzlich die schö- nen Künste aus, welche vortrefliche Geschicht- schreiber erhalten haben. Gleichwohl ist die- se Geschichte nicht etwa nur angenehm, son- dern auch lehrreich; und wir Deutsche ha- ben mehr, als alle unsere Nachbaren, Ur- sache, sie zu untersuchen, da unleugbar die meisten und wichtigsten Entdeckungen von un- sern Landsleuten gemacht sind, und dennoch andere Nationen sich solche anmaassen. Mehr als sieben Griechische Städte zankten sich um die Ehre, der Geburtsort eines Dichters zu seyn; und ganz Deutschland läßt sich gelas- sen die Ehre und Vortheile seiner vielen Ent- deckungen rauben, wodurch andere Nationen reich, mächtig, glücklich, Deutschlands Ent- kräfter und Verächter geworden sind. Mir ist es ungemein angenehm, daß ich die Hof- nung, welche ich S. 375 geäussert habe, zur Erfüllung kommen sehe. Jch besitze bereits die fünf ersten Bogen des fünften Theils von des Herrn von Murr Journal zur Kunst und Litteratur, und finde darin mit Ver- gnügen den Anfang einer Nürnbergischen Handwerksgeschichte vom dreyzehnten Jahr- hundert bis zur Mitte des sechszehnten. Da ich nur den Anfang dieses sehr schätzbaren Aufsatzes, und zwar erst nach dem gänzlichen Abdruck meiner Anleitung erhalten, und ihn
Vorrede. nur noch von ſolchen, welche die Kuͤnſte ſelbſtnicht kanten; doch nehme ich gaͤnzlich die ſchoͤ- nen Kuͤnſte aus, welche vortrefliche Geſchicht- ſchreiber erhalten haben. Gleichwohl iſt die- ſe Geſchichte nicht etwa nur angenehm, ſon- dern auch lehrreich; und wir Deutſche ha- ben mehr, als alle unſere Nachbaren, Ur- ſache, ſie zu unterſuchen, da unleugbar die meiſten und wichtigſten Entdeckungen von un- ſern Landsleuten gemacht ſind, und dennoch andere Nationen ſich ſolche anmaaſſen. Mehr als ſieben Griechiſche Staͤdte zankten ſich um die Ehre, der Geburtsort eines Dichters zu ſeyn; und ganz Deutſchland laͤßt ſich gelaſ- ſen die Ehre und Vortheile ſeiner vielen Ent- deckungen rauben, wodurch andere Nationen reich, maͤchtig, gluͤcklich, Deutſchlands Ent- kraͤfter und Veraͤchter geworden ſind. Mir iſt es ungemein angenehm, daß ich die Hof- nung, welche ich S. 375 geaͤuſſert habe, zur Erfuͤllung kommen ſehe. Jch beſitze bereits die fuͤnf erſten Bogen des fuͤnften Theils von des Herrn von Murr Journal zur Kunſt und Litteratur, und finde darin mit Ver- gnuͤgen den Anfang einer Nuͤrnbergiſchen Handwerksgeſchichte vom dreyzehnten Jahr- hundert bis zur Mitte des ſechszehnten. Da ich nur den Anfang dieſes ſehr ſchaͤtzbaren Aufſatzes, und zwar erſt nach dem gaͤnzlichen Abdruck meiner Anleitung erhalten, und ihn
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Vorrede.
nur noch von ſolchen, welche die Kuͤnſte ſelbſt
nicht kanten; doch nehme ich gaͤnzlich die ſchoͤ-
nen Kuͤnſte aus, welche vortrefliche Geſchicht-
ſchreiber erhalten haben. Gleichwohl iſt die-
ſe Geſchichte nicht etwa nur angenehm, ſon-
dern auch lehrreich; und wir Deutſche ha-
ben mehr, als alle unſere Nachbaren, Ur-
ſache, ſie zu unterſuchen, da unleugbar die
meiſten und wichtigſten Entdeckungen von un-
ſern Landsleuten gemacht ſind, und dennoch
andere Nationen ſich ſolche anmaaſſen. Mehr
als ſieben Griechiſche Staͤdte zankten ſich um
die Ehre, der Geburtsort eines Dichters zu
ſeyn; und ganz Deutſchland laͤßt ſich gelaſ-
ſen die Ehre und Vortheile ſeiner vielen Ent-
deckungen rauben, wodurch andere Nationen
reich, maͤchtig, gluͤcklich, Deutſchlands Ent-
kraͤfter und Veraͤchter geworden ſind. Mir
iſt es ungemein angenehm, daß ich die Hof-
nung, welche ich S. 375 geaͤuſſert habe, zur
Erfuͤllung kommen ſehe. Jch beſitze bereits
die fuͤnf erſten Bogen des fuͤnften Theils von
des Herrn von Murr Journal zur Kunſt
und Litteratur, und finde darin mit Ver-
gnuͤgen den Anfang einer Nuͤrnbergiſchen
Handwerksgeſchichte vom dreyzehnten Jahr-
hundert bis zur Mitte des ſechszehnten. Da
ich nur den Anfang dieſes ſehr ſchaͤtzbaren
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