allein aus Bierhäfen Brantewein zu brennen und zu verkaufen, dieweil etliche alte und andere Leute, die sich dazu gewöhnt, sich des- selben nicht enthalten könten. Erstaunlich schnell hat sich die Liebe zu diesem Getränke über alle Welttheile verbreitet, und selbst die unverständigsten Völker, die weder zählen noch schreiben können, haben nicht nur die Kunst der Bereitung begriffen, sondern auch Witz genug gehabt, dazu ihre inländischen Produc- te, auf die einfacheste Weise, anzuwenden.
§. 5.
Unter allen Getreidearten giebt Weitzen den häufigsten und besten Brantewein, Ha- ber den wenigsten; der meiste aber wird in Deutschland aus Roggen gebrant, weil dessen Preis bey uns, die wir zu wenig Weitzen bauen, gemeiniglich am vortheilhaftesten zu seyn pflegt. Auch ist es gewöhnlich, zu ei- nem Brande verschiedene Getreidearten zu mi- schen, weil das Getränk angenehmer wird.
§. 6.
Entweder wird lauter ungemalztes, oder lauter gemalztes Getreide, oder theils gemalz- tes theils ungemalztes genommen, welches letztere sicherer und vortheilhafterer zu seyn scheint. Jn den beyden letzten Fällen geschieht das Malzen, wie bey der Brauerey; worauf alles geschroten wird.
§. 7.
Achter Abſchnitt.
allein aus Bierhaͤfen Brantewein zu brennen und zu verkaufen, dieweil etliche alte und andere Leute, die ſich dazu gewoͤhnt, ſich deſ- ſelben nicht enthalten koͤnten. Erſtaunlich ſchnell hat ſich die Liebe zu dieſem Getraͤnke uͤber alle Welttheile verbreitet, und ſelbſt die unverſtaͤndigſten Voͤlker, die weder zaͤhlen noch ſchreiben koͤnnen, haben nicht nur die Kunſt der Bereitung begriffen, ſondern auch Witz genug gehabt, dazu ihre inlaͤndiſchen Produc- te, auf die einfacheſte Weiſe, anzuwenden.
§. 5.
Unter allen Getreidearten giebt Weitzen den haͤufigſten und beſten Brantewein, Ha- ber den wenigſten; der meiſte aber wird in Deutſchland aus Roggen gebrant, weil deſſen Preis bey uns, die wir zu wenig Weitzen bauen, gemeiniglich am vortheilhafteſten zu ſeyn pflegt. Auch iſt es gewoͤhnlich, zu ei- nem Brande verſchiedene Getreidearten zu mi- ſchen, weil das Getraͤnk angenehmer wird.
§. 6.
Entweder wird lauter ungemalztes, oder lauter gemalztes Getreide, oder theils gemalz- tes theils ungemalztes genommen, welches letztere ſicherer und vortheilhafterer zu ſeyn ſcheint. Jn den beyden letzten Faͤllen geſchieht das Malzen, wie bey der Brauerey; worauf alles geſchroten wird.
§. 7.
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Achter Abſchnitt.
allein aus Bierhaͤfen Brantewein zu brennen
und zu verkaufen, dieweil etliche alte und
andere Leute, die ſich dazu gewoͤhnt, ſich deſ-
ſelben nicht enthalten koͤnten. Erſtaunlich
ſchnell hat ſich die Liebe zu dieſem Getraͤnke
uͤber alle Welttheile verbreitet, und ſelbſt die
unverſtaͤndigſten Voͤlker, die weder zaͤhlen noch
ſchreiben koͤnnen, haben nicht nur die Kunſt
der Bereitung begriffen, ſondern auch Witz
genug gehabt, dazu ihre inlaͤndiſchen Produc-
te, auf die einfacheſte Weiſe, anzuwenden.
§. 5.
Unter allen Getreidearten giebt Weitzen
den haͤufigſten und beſten Brantewein, Ha-
ber den wenigſten; der meiſte aber wird in
Deutſchland aus Roggen gebrant, weil deſſen
Preis bey uns, die wir zu wenig Weitzen
bauen, gemeiniglich am vortheilhafteſten zu
ſeyn pflegt. Auch iſt es gewoͤhnlich, zu ei-
nem Brande verſchiedene Getreidearten zu mi-
ſchen, weil das Getraͤnk angenehmer wird.
§. 6.
Entweder wird lauter ungemalztes, oder
lauter gemalztes Getreide, oder theils gemalz-
tes theils ungemalztes genommen, welches
letztere ſicherer und vortheilhafterer zu ſeyn
ſcheint. Jn den beyden letzten Faͤllen geſchieht
das Malzen, wie bey der Brauerey; worauf
alles geſchroten wird.
§. 7.
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/168>, abgerufen am 25.11.2024.
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