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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Achter Abschnitt.


Achter Abschnitt.
Branteweinbrennerey.
§. 1.

Destilliren heißt, durch Hülfe der Wär-
me, in verschlossenen Gefäßen, flüssige
und flüchtige Theile, aus flüssigen oder fe-
sten Körpern absondern, in Dämpfe verwan-
deln, solche in Tropfen verdichten, und diese
in ein vorgelegtes Gefäß samlen. Es kan auf
eine dreyfache Art geschehn, nämlich aufwärts,
(destillatio per ascensum), seitwärts (per la-
tus)
, und niederwärts (per descensum).
Hier ist die Rede nur von der ersten Art.

1. Wenn das, was in verschlossenen Gefäßen
aufgetrieben wird, sich in festen Theilen an-
legt, so heißt es Sublimiren, und das, was
in die Höhe getrieben worden, heißt Subli-
mat, Blumen,
flores.
2. Die Kunst unterwärts zu destilliren, ist schon
in sehr alten Zeiten, doch nur zu einzelnen
Absichten, z. B. zur Bereitung des Pichs, an-
gewendet worden. Destillirtes Rosenwasser
kante man schon im neunten Jahrhunderte,
am Griechisch-kaiserlichen Hofe. Aber der
Kunst aufwärts zu destilliren, haben erst im
eilften Jahrhunderte, Avicenna, Mesue,
Geber
und andere Araber gedacht.
§. 2.
Achter Abſchnitt.


Achter Abſchnitt.
Branteweinbrennerey.
§. 1.

Deſtilliren heißt, durch Huͤlfe der Waͤr-
me, in verſchloſſenen Gefaͤßen, fluͤſſige
und fluͤchtige Theile, aus fluͤſſigen oder fe-
ſten Koͤrpern abſondern, in Daͤmpfe verwan-
deln, ſolche in Tropfen verdichten, und dieſe
in ein vorgelegtes Gefaͤß ſamlen. Es kan auf
eine dreyfache Art geſchehn, naͤmlich aufwaͤrts,
(deſtillatio per ascenſum), ſeitwaͤrts (per la-
tus)
, und niederwaͤrts (per descenſum).
Hier iſt die Rede nur von der erſten Art.

1. Wenn das, was in verſchloſſenen Gefaͤßen
aufgetrieben wird, ſich in feſten Theilen an-
legt, ſo heißt es Sublimiren, und das, was
in die Hoͤhe getrieben worden, heißt Subli-
mat, Blumen,
flores.
2. Die Kunſt unterwaͤrts zu deſtilliren, iſt ſchon
in ſehr alten Zeiten, doch nur zu einzelnen
Abſichten, z. B. zur Bereitung des Pichs, an-
gewendet worden. Deſtillirtes Roſenwaſſer
kante man ſchon im neunten Jahrhunderte,
am Griechiſch-kaiſerlichen Hofe. Aber der
Kunſt aufwaͤrts zu deſtilliren, haben erſt im
eilften Jahrhunderte, Avicenna, Meſue,
Geber
und andere Araber gedacht.
§. 2.
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[104/0164] Achter Abſchnitt. Achter Abſchnitt. Branteweinbrennerey. §. 1. Deſtilliren heißt, durch Huͤlfe der Waͤr- me, in verſchloſſenen Gefaͤßen, fluͤſſige und fluͤchtige Theile, aus fluͤſſigen oder fe- ſten Koͤrpern abſondern, in Daͤmpfe verwan- deln, ſolche in Tropfen verdichten, und dieſe in ein vorgelegtes Gefaͤß ſamlen. Es kan auf eine dreyfache Art geſchehn, naͤmlich aufwaͤrts, (deſtillatio per ascenſum), ſeitwaͤrts (per la- tus), und niederwaͤrts (per descenſum). Hier iſt die Rede nur von der erſten Art. 1. Wenn das, was in verſchloſſenen Gefaͤßen aufgetrieben wird, ſich in feſten Theilen an- legt, ſo heißt es Sublimiren, und das, was in die Hoͤhe getrieben worden, heißt Subli- mat, Blumen, flores. 2. Die Kunſt unterwaͤrts zu deſtilliren, iſt ſchon in ſehr alten Zeiten, doch nur zu einzelnen Abſichten, z. B. zur Bereitung des Pichs, an- gewendet worden. Deſtillirtes Roſenwaſſer kante man ſchon im neunten Jahrhunderte, am Griechiſch-kaiſerlichen Hofe. Aber der Kunſt aufwaͤrts zu deſtilliren, haben erſt im eilften Jahrhunderte, Avicenna, Meſue, Geber und andere Araber gedacht. §. 2.

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/164>, abgerufen am 24.11.2024.