sen, daß man in demselben überall anfängt, das nützlichere hervor zu ziehen, und einzu- sehn, wie anständig, und zum Theil noth- wendig die Kentniß der Landwirthschaft, der Handwerke und Handlung denen sey, wel- che, ohne solche zu treiben, dem Staate zu dienen, verpflichtet oder geneigt sind. Das heißt mit andern Worten, man zweifelt end- lich nicht mehr daran, daß die Wissenschaft, von der ich rede, gelehrt und gelernt zu wer- den verdiene. Jch hätte also nur gleich das- jenige sagen dürfen, was ich wegen gegen- wärtiger Anleitung zu sagen habe.
Sie soll keine Tuchweber, keine Brau- er, überhaupt keine Handwerker bilden, als welche insgesamt, zu Ausübung ihrer Kün- ste, viele Fertigkeiten und Handgriffe nöthig haben, die alle einzeln, durch langweilige Uebung, erworben werden müssen, welche aber denen, welchen ich zu dienen suche, un- nöthig sind. Kennen muß der Feldherr die Arbeiten der Artilleristen, aber es ist ihm keine Schande, wenn diese das Geschütz ge- nauer und schneller zu richten verstehn. Ken- nen muß der Landwirth den Dreschflegel, aber die Fertigkeit zu Dreschen braucht er nicht; auch könten ihm dazu Knochen und Muskeln fehlen. Die Handwerker verhal- ten sich zu dem Cameralisten, wie die Acker-
knech-
Vorrede.
ſen, daß man in demſelben uͤberall anfaͤngt, das nuͤtzlichere hervor zu ziehen, und einzu- ſehn, wie anſtaͤndig, und zum Theil noth- wendig die Kentniß der Landwirthſchaft, der Handwerke und Handlung denen ſey, wel- che, ohne ſolche zu treiben, dem Staate zu dienen, verpflichtet oder geneigt ſind. Das heißt mit andern Worten, man zweifelt end- lich nicht mehr daran, daß die Wiſſenſchaft, von der ich rede, gelehrt und gelernt zu wer- den verdiene. Jch haͤtte alſo nur gleich das- jenige ſagen duͤrfen, was ich wegen gegen- waͤrtiger Anleitung zu ſagen habe.
Sie ſoll keine Tuchweber, keine Brau- er, uͤberhaupt keine Handwerker bilden, als welche insgeſamt, zu Ausuͤbung ihrer Kuͤn- ſte, viele Fertigkeiten und Handgriffe noͤthig haben, die alle einzeln, durch langweilige Uebung, erworben werden muͤſſen, welche aber denen, welchen ich zu dienen ſuche, un- noͤthig ſind. Kennen muß der Feldherr die Arbeiten der Artilleriſten, aber es iſt ihm keine Schande, wenn dieſe das Geſchuͤtz ge- nauer und ſchneller zu richten verſtehn. Ken- nen muß der Landwirth den Dreſchflegel, aber die Fertigkeit zu Dreſchen braucht er nicht; auch koͤnten ihm dazu Knochen und Muskeln fehlen. Die Handwerker verhal- ten ſich zu dem Cameraliſten, wie die Acker-
knech-
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[0014]
Vorrede.
ſen, daß man in demſelben uͤberall anfaͤngt,
das nuͤtzlichere hervor zu ziehen, und einzu-
ſehn, wie anſtaͤndig, und zum Theil noth-
wendig die Kentniß der Landwirthſchaft, der
Handwerke und Handlung denen ſey, wel-
che, ohne ſolche zu treiben, dem Staate zu
dienen, verpflichtet oder geneigt ſind. Das
heißt mit andern Worten, man zweifelt end-
lich nicht mehr daran, daß die Wiſſenſchaft,
von der ich rede, gelehrt und gelernt zu wer-
den verdiene. Jch haͤtte alſo nur gleich das-
jenige ſagen duͤrfen, was ich wegen gegen-
waͤrtiger Anleitung zu ſagen habe.
Sie ſoll keine Tuchweber, keine Brau-
er, uͤberhaupt keine Handwerker bilden, als
welche insgeſamt, zu Ausuͤbung ihrer Kuͤn-
ſte, viele Fertigkeiten und Handgriffe noͤthig
haben, die alle einzeln, durch langweilige
Uebung, erworben werden muͤſſen, welche
aber denen, welchen ich zu dienen ſuche, un-
noͤthig ſind. Kennen muß der Feldherr die
Arbeiten der Artilleriſten, aber es iſt ihm
keine Schande, wenn dieſe das Geſchuͤtz ge-
nauer und ſchneller zu richten verſtehn. Ken-
nen muß der Landwirth den Dreſchflegel,
aber die Fertigkeit zu Dreſchen braucht er
nicht; auch koͤnten ihm dazu Knochen und
Muskeln fehlen. Die Handwerker verhal-
ten ſich zu dem Cameraliſten, wie die Acker-
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/14>, abgerufen am 09.11.2024.
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