Becke, Berthold von der: Soldaten-Spiegel. Frankfurt (Main), 1605.Militaris Disciplinae: oder XXXIII. Bottschafften zu senden vnd anzunem- men in gemein. HAben die Herrn willens/ in Ernst oder angenom- Ob aber solch Bottschafft senden vnd anzunemmen/ böß oder daß
Militaris Disciplinæ: oder XXXIII. Bottſchafften zu ſenden vnd anzunem- men in gemein. HAben die Herꝛn willens/ in Ernſt oder angenom- Ob aber ſolch Bottſchafft ſenden vnd anzunemmen/ boͤß oder daß
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0104" n="96"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#k">Militaris Disciplinæ:</hi> </hi> </hi> <hi rendition="#b">oder</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XXXIII</hi>.</hi><lb/><hi rendition="#b">Bottſchafften zu ſenden vnd anzunem-</hi><lb/> men in gemein.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">H</hi>Aben die Herꝛn willens/ in Ernſt oder angenom-<lb/> mener Weiſe/ erheblicher Vrſach wegen/ oder vmb einen<lb/> Vertrag/ Anſtandt/ Stillſtandt oder Abwechſelung/ der<lb/> Gefangen halber/ wie ſie vorgeben laſſen/ etwas ins Werck zu<lb/> bringen/ ſchicken ſie ein Trommeter oder Trommenſchlaͤger in<lb/> deß Feindts Laͤger/ hierumb zu werben vnd erfragen. Dieſelbi-<lb/> gen Trommeter vnd Trommenſchlaͤger/ ſollen wol mit Speiß<lb/> vnd Tranck tractiret werden. Da nun der Feindt den kuͤnfftigen<lb/> Geſandten/ weyter zu verabreden anzukommen/ verguͤnnet/ oder<lb/> deß Platzes halber jhrer Zuſammenkunfft anderswo beſchlieſſe/<lb/> ſtellet er dem Trommeter zu/ ein ſchrifftlich Geleydt/ damit die/<lb/> Geſandten ſich nichts zu befahren haben ſollen. Fertigt deßglei-<lb/> chen einen auß ſeinen Trommetern ab/ mit dieſen zu reyten/ ſei-<lb/> nen/ die abgeſchickt werden ſollen/ eine Schrifftliche verſiegelte<lb/> Vergleytung zu fordern. Doch wie es hiemit nach jeder Na-<lb/> tion oder Landts weiß braͤuchlich.</p><lb/> <p>Ob aber ſolch Bottſchafft ſenden vnd anzunemmen/ boͤß oder<lb/> gut/ darvon woͤllen wir/ was der weylandt/ Geſtrenge/ Edle<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Philippus<lb/> de Com-<lb/> mines.</hi></note>Ritter <hi rendition="#aq">Philippus</hi> von <hi rendition="#aq">Commines,</hi> im Buͤchlein von den Ge-<lb/> ſchichten Koͤnig Ludwigen zu Franckreich/ dieſes Nahmens deß<lb/> Eylfften/ in Frantzoͤſiſcher Spraach beſchrieben/ vnnd auff<lb/> Teutſch alſo lautet/ vnd ſpricht: Hierumb ſeyndt nun Botten<lb/> vnd Botten auff vnd nider geſendet/ etliche gemeine/ die andern<lb/> ſonderlich darzu erwehlet: Welches in der Warheit eine Sach/<lb/> die nicht vnſchaͤdlich/ oder ohne Gefahr iſt. Dann vnder dem<lb/> Schein einer Bottſchafft werden vielmal Dinge/ die zu vnwi-<lb/> derbringlichem Verderben gereychen/ gehandelt. Wiewol es/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">daß</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [96/0104]
Militaris Disciplinæ: oder
XXXIII.
Bottſchafften zu ſenden vnd anzunem-
men in gemein.
HAben die Herꝛn willens/ in Ernſt oder angenom-
mener Weiſe/ erheblicher Vrſach wegen/ oder vmb einen
Vertrag/ Anſtandt/ Stillſtandt oder Abwechſelung/ der
Gefangen halber/ wie ſie vorgeben laſſen/ etwas ins Werck zu
bringen/ ſchicken ſie ein Trommeter oder Trommenſchlaͤger in
deß Feindts Laͤger/ hierumb zu werben vnd erfragen. Dieſelbi-
gen Trommeter vnd Trommenſchlaͤger/ ſollen wol mit Speiß
vnd Tranck tractiret werden. Da nun der Feindt den kuͤnfftigen
Geſandten/ weyter zu verabreden anzukommen/ verguͤnnet/ oder
deß Platzes halber jhrer Zuſammenkunfft anderswo beſchlieſſe/
ſtellet er dem Trommeter zu/ ein ſchrifftlich Geleydt/ damit die/
Geſandten ſich nichts zu befahren haben ſollen. Fertigt deßglei-
chen einen auß ſeinen Trommetern ab/ mit dieſen zu reyten/ ſei-
nen/ die abgeſchickt werden ſollen/ eine Schrifftliche verſiegelte
Vergleytung zu fordern. Doch wie es hiemit nach jeder Na-
tion oder Landts weiß braͤuchlich.
Ob aber ſolch Bottſchafft ſenden vnd anzunemmen/ boͤß oder
gut/ darvon woͤllen wir/ was der weylandt/ Geſtrenge/ Edle
Ritter Philippus von Commines, im Buͤchlein von den Ge-
ſchichten Koͤnig Ludwigen zu Franckreich/ dieſes Nahmens deß
Eylfften/ in Frantzoͤſiſcher Spraach beſchrieben/ vnnd auff
Teutſch alſo lautet/ vnd ſpricht: Hierumb ſeyndt nun Botten
vnd Botten auff vnd nider geſendet/ etliche gemeine/ die andern
ſonderlich darzu erwehlet: Welches in der Warheit eine Sach/
die nicht vnſchaͤdlich/ oder ohne Gefahr iſt. Dann vnder dem
Schein einer Bottſchafft werden vielmal Dinge/ die zu vnwi-
derbringlichem Verderben gereychen/ gehandelt. Wiewol es/
daß
Philippus
de Com-
mines.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |