Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.Grossbritannien. Flussstahls gegenüber dem Eisen hin. Ersterer sei beim Schiffsbauüber ein Drittel mehr wert als Schweisseisen. Diese Denkschrift und die rührige Agitation der Erfinder blieben [Tabelle] Sidney Gilchrist Thomas, der durch seine Erfindung ein Betrachten wir die allgemeine Entwickelung der Eisenindustrie Groſsbritannien. Fluſsstahls gegenüber dem Eisen hin. Ersterer sei beim Schiffsbauüber ein Drittel mehr wert als Schweiſseisen. Diese Denkschrift und die rührige Agitation der Erfinder blieben [Tabelle] Sidney Gilchrist Thomas, der durch seine Erfindung ein Betrachten wir die allgemeine Entwickelung der Eisenindustrie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0949" n="933"/><fw place="top" type="header">Groſsbritannien.</fw><lb/> Fluſsstahls gegenüber dem Eisen hin. Ersterer sei beim Schiffsbau<lb/> über ein Drittel mehr wert als Schweiſseisen.</p><lb/> <p>Diese Denkschrift und die rührige Agitation der Erfinder blieben<lb/> nicht ohne Wirkung. Die Erimushütte warf ihre Danksöfen ab und<lb/> führte statt deren den basischen Konverterbetrieb ein. In Stafford-<lb/> shire wurden unter <hi rendition="#g">Gilchrists</hi> Leitung mit gutem Erfolg Schlacken-<lb/> roheisen mit 3 Prozent Phosphorgehalt im Konverter in guten weichen<lb/> Stahl verwandelt. Obgleich die Erzeugung von Thomasstahl fort-<lb/> während zunahm, blieb sie doch weit hinter der nach <hi rendition="#g">Bessemers</hi><lb/> Verfahren mit saurem Futter zurück, wie dies nachfolgende Tabelle<lb/> zeigt.</p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <p><hi rendition="#g">Sidney Gilchrist Thomas</hi>, der durch seine Erfindung ein<lb/> Wohlthäter des Menschengeschlechts geworden ist, durfte sich leider<lb/> nicht lange des Erfolges seiner Arbeit erfreuen. Seine zarte Gesund-<lb/> heit unterlag den geistigen Aufregungen und körperlichen Anstren-<lb/> gungen. Schon 1882 erkannten die Ärzte ein schweres Lungenleiden,<lb/> das auch durch längeren Aufenthalt in Australien, Ostindien und<lb/> Algier nicht gebessert wurde und dem der durch reiche Gaben des<lb/> Verstandes und des Gemütes ausgezeichnete Mann in dem jugend-<lb/> lichen Alter von noch nicht 35 Jahren am 1. Februar 1885 zu Paris<lb/> erlag. Ein glänzender, zu rasch erloschener Stern!</p><lb/> <p>Betrachten wir die allgemeine Entwickelung der Eisenindustrie<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [933/0949]
Groſsbritannien.
Fluſsstahls gegenüber dem Eisen hin. Ersterer sei beim Schiffsbau
über ein Drittel mehr wert als Schweiſseisen.
Diese Denkschrift und die rührige Agitation der Erfinder blieben
nicht ohne Wirkung. Die Erimushütte warf ihre Danksöfen ab und
führte statt deren den basischen Konverterbetrieb ein. In Stafford-
shire wurden unter Gilchrists Leitung mit gutem Erfolg Schlacken-
roheisen mit 3 Prozent Phosphorgehalt im Konverter in guten weichen
Stahl verwandelt. Obgleich die Erzeugung von Thomasstahl fort-
während zunahm, blieb sie doch weit hinter der nach Bessemers
Verfahren mit saurem Futter zurück, wie dies nachfolgende Tabelle
zeigt.
Sidney Gilchrist Thomas, der durch seine Erfindung ein
Wohlthäter des Menschengeschlechts geworden ist, durfte sich leider
nicht lange des Erfolges seiner Arbeit erfreuen. Seine zarte Gesund-
heit unterlag den geistigen Aufregungen und körperlichen Anstren-
gungen. Schon 1882 erkannten die Ärzte ein schweres Lungenleiden,
das auch durch längeren Aufenthalt in Australien, Ostindien und
Algier nicht gebessert wurde und dem der durch reiche Gaben des
Verstandes und des Gemütes ausgezeichnete Mann in dem jugend-
lichen Alter von noch nicht 35 Jahren am 1. Februar 1885 zu Paris
erlag. Ein glänzender, zu rasch erloschener Stern!
Betrachten wir die allgemeine Entwickelung der Eisenindustrie
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