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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Grossbritannien.
Vollendwalzgerüste (finisseur) bestand nur aus einem Walzenpaar mit
fünf Kalibern, von denen das letzte in der Mitte lag. Angetriebene
Tragwellen führten die fertige Schiene, sobald sie das Fertigkaliber
verlassen hatte, selbstthätig der Schere zu. Die volle Leistung eines
Waleser Schienenwalzwerks von 120 Tonnen übertraf die der Walz-
werke des Kontinents, die damals nicht mehr als 70 Tonnen betrug,
beträchtlich. Die Vorteile lagen 1. in der Trennung der Vor- und
Vollendwalzen, 2. in der grossen Zahl der Schweissöfen, 3. in der
konstanten Tourenzahl der Walzen, 4. und 5. in der mechanischen
Beförderung der Pakete und der Schienen, 6. in der Art der Arbeits-
verteilung und 7. in der Art der Arbeitsvergütung nach der Leistung.
-- In Ebbw Vale geschah das Richten der Schienen erst heiss, dann
kalt. In Dowlais richtete man die Schienen nur kalt, was dadurch
möglich war, dass diese selbst im Kopf sehniges Eisen enthielten, und
man bediente sich dazu mit Dampf betriebener Kaltrichtpressen. Die
Schienen waren nach dem Richten so passend, dass nur 10 Prozent
eines Nachfräsens der Endflächen bedurften. Die Zahl der Puddelöfen
und Walzwerke erfuhr bis 1875/76 eine Zunahme, von da bis 1884
eine langsame Abnahme, wie die nachfolgende Tabelle zeigt.

[Tabelle]

Von da ab trat eine raschere Abnahme des Puddelbetriebes ein.
1886 waren nur 2908 Puddelöfen in Betrieb. 1876 entfielen von den
7159 Puddelöfen 1894 auf Cleveland.

Hopkins, Gilkes & Co. erhielten damals in neun Dreh-
puddelöfen aus Middlesborough-Roheisen ein Schweisseisen von 0,08

Groſsbritannien.
Vollendwalzgerüste (finisseur) bestand nur aus einem Walzenpaar mit
fünf Kalibern, von denen das letzte in der Mitte lag. Angetriebene
Tragwellen führten die fertige Schiene, sobald sie das Fertigkaliber
verlassen hatte, selbstthätig der Schere zu. Die volle Leistung eines
Waleser Schienenwalzwerks von 120 Tonnen übertraf die der Walz-
werke des Kontinents, die damals nicht mehr als 70 Tonnen betrug,
beträchtlich. Die Vorteile lagen 1. in der Trennung der Vor- und
Vollendwalzen, 2. in der groſsen Zahl der Schweiſsöfen, 3. in der
konstanten Tourenzahl der Walzen, 4. und 5. in der mechanischen
Beförderung der Pakete und der Schienen, 6. in der Art der Arbeits-
verteilung und 7. in der Art der Arbeitsvergütung nach der Leistung.
— In Ebbw Vale geschah das Richten der Schienen erst heiſs, dann
kalt. In Dowlais richtete man die Schienen nur kalt, was dadurch
möglich war, daſs diese selbst im Kopf sehniges Eisen enthielten, und
man bediente sich dazu mit Dampf betriebener Kaltrichtpressen. Die
Schienen waren nach dem Richten so passend, daſs nur 10 Prozent
eines Nachfräsens der Endflächen bedurften. Die Zahl der Puddelöfen
und Walzwerke erfuhr bis 1875/76 eine Zunahme, von da bis 1884
eine langsame Abnahme, wie die nachfolgende Tabelle zeigt.

[Tabelle]

Von da ab trat eine raschere Abnahme des Puddelbetriebes ein.
1886 waren nur 2908 Puddelöfen in Betrieb. 1876 entfielen von den
7159 Puddelöfen 1894 auf Cleveland.

Hopkins, Gilkes & Co. erhielten damals in neun Dreh-
puddelöfen aus Middlesborough-Roheisen ein Schweiſseisen von 0,08

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[918/0934] Groſsbritannien. Vollendwalzgerüste (finisseur) bestand nur aus einem Walzenpaar mit fünf Kalibern, von denen das letzte in der Mitte lag. Angetriebene Tragwellen führten die fertige Schiene, sobald sie das Fertigkaliber verlassen hatte, selbstthätig der Schere zu. Die volle Leistung eines Waleser Schienenwalzwerks von 120 Tonnen übertraf die der Walz- werke des Kontinents, die damals nicht mehr als 70 Tonnen betrug, beträchtlich. Die Vorteile lagen 1. in der Trennung der Vor- und Vollendwalzen, 2. in der groſsen Zahl der Schweiſsöfen, 3. in der konstanten Tourenzahl der Walzen, 4. und 5. in der mechanischen Beförderung der Pakete und der Schienen, 6. in der Art der Arbeits- verteilung und 7. in der Art der Arbeitsvergütung nach der Leistung. — In Ebbw Vale geschah das Richten der Schienen erst heiſs, dann kalt. In Dowlais richtete man die Schienen nur kalt, was dadurch möglich war, daſs diese selbst im Kopf sehniges Eisen enthielten, und man bediente sich dazu mit Dampf betriebener Kaltrichtpressen. Die Schienen waren nach dem Richten so passend, daſs nur 10 Prozent eines Nachfräsens der Endflächen bedurften. Die Zahl der Puddelöfen und Walzwerke erfuhr bis 1875/76 eine Zunahme, von da bis 1884 eine langsame Abnahme, wie die nachfolgende Tabelle zeigt. Von da ab trat eine raschere Abnahme des Puddelbetriebes ein. 1886 waren nur 2908 Puddelöfen in Betrieb. 1876 entfielen von den 7159 Puddelöfen 1894 auf Cleveland. Hopkins, Gilkes & Co. erhielten damals in neun Dreh- puddelöfen aus Middlesborough-Roheisen ein Schweiſseisen von 0,08

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 918. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/934>, abgerufen am 23.11.2024.