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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Technische Lehranstalten.
schinger 1) gegründet wurde; die Schweiz besitzt eine gleiche Anstalt
in Zürich, an deren Spitze Professor Tetmajer steht. Alle diese
Anstalten veröffentlichen jährlich Berichte 2) über ihre Thätigkeit.

Mit dem Wachstum der Industrie erlangten auch die technischen
Lehranstalten
eine wachsende Bedeutung. Die Zahl und der Besuch
dieser Anstalten nahm zu.

Deutschland, das von jeher auf dem Gebiete des Erziehungs-
wesens Hervorragendes und vielfach Mustergültiges geleistet hat, ent-
wickelte neben seinen zahlreichen Universitäten das technische Hoch-
schulwesen in glänzender Weise. Technische Hochschulen besitzt
Deutschland in Aachen, Berlin (Charlottenburg), Braunschweig, Darm-
stadt, Dresden, Hannover, Karlsruhe, München und Stuttgart, geplant
ist ferner die Gründung einer solchen Anstalt in Danzig.

Aachen allein besitzt einen besonderen Lehrstuhl für Eisen-
hüttenkunde, er ist von Professor E. F. Dürre besetzt; in Charlotten-
burg, der grössten und besuchtesten technischen Hochschule, hält
Professor H. Wedding Vorträge über Eisenhüttenkunde.

Deutschland besitzt neben den technischen Hochschulen drei
Fachakademieen für Bergbau- und Hüttenkunde. Von diesen ist die
älteste Freiberg in Sachsen, die schon 1766 gegründet wurde und sich
eines Weltrufes erfreut. Sie hat einen besonderen Stuhl für Eisen-
hüttenkunde, den Professor A. Ledebur einnimmt. Die 1811 gegründete
Bergakademie zu Clausthal, die 1866 mit Hannover an Preussen fiel,
wird mehr von Bergbau- und Metallhüttenkunde-Studierenden besucht.
In der seit 1860 bestehenden Bergakademie in Berlin wird die Eisen-
hüttenkunde von Professor H. Wedding vorgetragen und vertreten.

Neben diesen höheren Lehranstalten besitzt besonders Preussen
eine grosse Zahl niederer Lehranstalten. Es gab 1897 in Preussen
zehn Bergschulen und 31 Bergvorschulen zur Ausbildung praktischer
Grubenbeamten. Bergschulen sind zu Tarnowitz in Oberschlesien, zu
Waldenburg in Niederschlesien, zu Eisleben im Oberbergamt Halle,
zu Clausthal im Harz, zu Essen und zu Bochum im Oberbergamt
Dortmund, zu Saarbrücken, Siegen, Dillenburg, Wetzlar und Barde-
leben bei Aachen im Oberbergamt Bonn.

Ausschliesslich für Eisenhüttenkunde dient die Hüttenschule zu
Duisburg, früher in Bochum, die von den Eisenindustriellen Rheinlands

1) Geboren am 11. Juni 1834 zu Nürnberg, starb am 25. November 1893 zu
München.
2) Die preussischen Anstalten in den "Mitteilungen aus den königl. technischen
Versuchsanstalten in Berlin".

Technische Lehranstalten.
schinger 1) gegründet wurde; die Schweiz besitzt eine gleiche Anstalt
in Zürich, an deren Spitze Professor Tetmajer steht. Alle diese
Anstalten veröffentlichen jährlich Berichte 2) über ihre Thätigkeit.

Mit dem Wachstum der Industrie erlangten auch die technischen
Lehranstalten
eine wachsende Bedeutung. Die Zahl und der Besuch
dieser Anstalten nahm zu.

Deutschland, das von jeher auf dem Gebiete des Erziehungs-
wesens Hervorragendes und vielfach Mustergültiges geleistet hat, ent-
wickelte neben seinen zahlreichen Universitäten das technische Hoch-
schulwesen in glänzender Weise. Technische Hochschulen besitzt
Deutschland in Aachen, Berlin (Charlottenburg), Braunschweig, Darm-
stadt, Dresden, Hannover, Karlsruhe, München und Stuttgart, geplant
ist ferner die Gründung einer solchen Anstalt in Danzig.

Aachen allein besitzt einen besonderen Lehrstuhl für Eisen-
hüttenkunde, er ist von Professor E. F. Dürre besetzt; in Charlotten-
burg, der gröſsten und besuchtesten technischen Hochschule, hält
Professor H. Wedding Vorträge über Eisenhüttenkunde.

Deutschland besitzt neben den technischen Hochschulen drei
Fachakademieen für Bergbau- und Hüttenkunde. Von diesen ist die
älteste Freiberg in Sachsen, die schon 1766 gegründet wurde und sich
eines Weltrufes erfreut. Sie hat einen besonderen Stuhl für Eisen-
hüttenkunde, den Professor A. Ledebur einnimmt. Die 1811 gegründete
Bergakademie zu Clausthal, die 1866 mit Hannover an Preuſsen fiel,
wird mehr von Bergbau- und Metallhüttenkunde-Studierenden besucht.
In der seit 1860 bestehenden Bergakademie in Berlin wird die Eisen-
hüttenkunde von Professor H. Wedding vorgetragen und vertreten.

Neben diesen höheren Lehranstalten besitzt besonders Preuſsen
eine groſse Zahl niederer Lehranstalten. Es gab 1897 in Preuſsen
zehn Bergschulen und 31 Bergvorschulen zur Ausbildung praktischer
Grubenbeamten. Bergschulen sind zu Tarnowitz in Oberschlesien, zu
Waldenburg in Niederschlesien, zu Eisleben im Oberbergamt Halle,
zu Clausthal im Harz, zu Essen und zu Bochum im Oberbergamt
Dortmund, zu Saarbrücken, Siegen, Dillenburg, Wetzlar und Barde-
leben bei Aachen im Oberbergamt Bonn.

Ausschlieſslich für Eisenhüttenkunde dient die Hüttenschule zu
Duisburg, früher in Bochum, die von den Eisenindustriellen Rheinlands

1) Geboren am 11. Juni 1834 zu Nürnberg, starb am 25. November 1893 zu
München.
2) Die preuſsischen Anstalten in den „Mitteilungen aus den königl. technischen
Versuchsanstalten in Berlin“.
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[892/0908] Technische Lehranstalten. schinger 1) gegründet wurde; die Schweiz besitzt eine gleiche Anstalt in Zürich, an deren Spitze Professor Tetmajer steht. Alle diese Anstalten veröffentlichen jährlich Berichte 2) über ihre Thätigkeit. Mit dem Wachstum der Industrie erlangten auch die technischen Lehranstalten eine wachsende Bedeutung. Die Zahl und der Besuch dieser Anstalten nahm zu. Deutschland, das von jeher auf dem Gebiete des Erziehungs- wesens Hervorragendes und vielfach Mustergültiges geleistet hat, ent- wickelte neben seinen zahlreichen Universitäten das technische Hoch- schulwesen in glänzender Weise. Technische Hochschulen besitzt Deutschland in Aachen, Berlin (Charlottenburg), Braunschweig, Darm- stadt, Dresden, Hannover, Karlsruhe, München und Stuttgart, geplant ist ferner die Gründung einer solchen Anstalt in Danzig. Aachen allein besitzt einen besonderen Lehrstuhl für Eisen- hüttenkunde, er ist von Professor E. F. Dürre besetzt; in Charlotten- burg, der gröſsten und besuchtesten technischen Hochschule, hält Professor H. Wedding Vorträge über Eisenhüttenkunde. Deutschland besitzt neben den technischen Hochschulen drei Fachakademieen für Bergbau- und Hüttenkunde. Von diesen ist die älteste Freiberg in Sachsen, die schon 1766 gegründet wurde und sich eines Weltrufes erfreut. Sie hat einen besonderen Stuhl für Eisen- hüttenkunde, den Professor A. Ledebur einnimmt. Die 1811 gegründete Bergakademie zu Clausthal, die 1866 mit Hannover an Preuſsen fiel, wird mehr von Bergbau- und Metallhüttenkunde-Studierenden besucht. In der seit 1860 bestehenden Bergakademie in Berlin wird die Eisen- hüttenkunde von Professor H. Wedding vorgetragen und vertreten. Neben diesen höheren Lehranstalten besitzt besonders Preuſsen eine groſse Zahl niederer Lehranstalten. Es gab 1897 in Preuſsen zehn Bergschulen und 31 Bergvorschulen zur Ausbildung praktischer Grubenbeamten. Bergschulen sind zu Tarnowitz in Oberschlesien, zu Waldenburg in Niederschlesien, zu Eisleben im Oberbergamt Halle, zu Clausthal im Harz, zu Essen und zu Bochum im Oberbergamt Dortmund, zu Saarbrücken, Siegen, Dillenburg, Wetzlar und Barde- leben bei Aachen im Oberbergamt Bonn. Ausschlieſslich für Eisenhüttenkunde dient die Hüttenschule zu Duisburg, früher in Bochum, die von den Eisenindustriellen Rheinlands 1) Geboren am 11. Juni 1834 zu Nürnberg, starb am 25. November 1893 zu München. 2) Die preuſsischen Anstalten in den „Mitteilungen aus den königl. technischen Versuchsanstalten in Berlin“.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 892. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/908>, abgerufen am 22.11.2024.