Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

Bild:
<< vorherige Seite

Blechfabrikation.
ausschliesslich des Dreiwalzsystems bei der Grobblechfabrikation. Das
ebenfalls 1896 erbaute grossartige Blechwalzwerk der Bethlehem Eisen-
gesellschaft in South Bethlehem 1) bestand aus einem durch Reversier-
maschinen angetriebenen Vorwalzwerk mit je zwei horizontalen und
vertikalen Walzen, in Verbindung mit einem Trio- und einem Uni-
versalwalzwerk zum Fertigwalzen von Blechen und Platten. In
Fig. 324 und 325 (S. 819) und Fig. 334, 335 sind diese Walzwerke
im Aufriss, bezw. Längsschnitt dargestellt. Es kommen ganz ausser-
ordentliche Kräfte dabei zur Verwendung. Das Vorwalzwerk, das
die Produktion von vier 40-Tonnen-Siemens-Martinöfen verarbeitet,
wird von zwei von Mackintosh, Hemphill & Co. in Pittsburg
gebauten Maschinen angetrieben, von denen die eine 1168 mm
Cylinderdurchmesser bei 1525 mm Hub hat und zum Antreiben der
[Abbildung] Fig. 335.
horizontalen Walzen von 813 mm Durchmesser dient, während die
andere von 711 x 1218 mm die vertikalen Walzen von 508 mm
antreibt. Beide Maschinen sind mit hydraulischen Reversiervorrich-
tungen versehen und imstande, mit einem Dampfdruck von 7 Atmo-
sphären 6000 bezw. 2240 H. P. zu leisten. Die Schraubenstellung
der Walzen erfolgt durch elektrische Motoren. Die Aikenschen Hebe-
tische werden von zwei Zwillingsreversiermaschinen von 305 x 305 mm
angetrieben. Der Blockwender wird von zwei hydraulischen Cylindern
bewegt. Die hydraulische Schere ist imstande, Brammen von 508
x 1218 mm zu durchschneiden.

Das Trio, dessen Ober- und Unterwalze 864 mm, und dessen
Mittelwalze 508 mm Durchmesser hat, wird ebenfalls von einer
Mackintosh-Hemphill-Maschine von 1168 x 1524 mm angetrieben, die
Walzen haben 3251 mm Ballenlänge.


1) Siehe Stahl und Eisen 1897, S. 215 bis 217.

Blechfabrikation.
ausschlieſslich des Dreiwalzsystems bei der Grobblechfabrikation. Das
ebenfalls 1896 erbaute groſsartige Blechwalzwerk der Bethlehem Eisen-
gesellschaft in South Bethlehem 1) bestand aus einem durch Reversier-
maschinen angetriebenen Vorwalzwerk mit je zwei horizontalen und
vertikalen Walzen, in Verbindung mit einem Trio- und einem Uni-
versalwalzwerk zum Fertigwalzen von Blechen und Platten. In
Fig. 324 und 325 (S. 819) und Fig. 334, 335 sind diese Walzwerke
im Aufriſs, bezw. Längsschnitt dargestellt. Es kommen ganz auſser-
ordentliche Kräfte dabei zur Verwendung. Das Vorwalzwerk, das
die Produktion von vier 40-Tonnen-Siemens-Martinöfen verarbeitet,
wird von zwei von Mackintosh, Hemphill & Co. in Pittsburg
gebauten Maschinen angetrieben, von denen die eine 1168 mm
Cylinderdurchmesser bei 1525 mm Hub hat und zum Antreiben der
[Abbildung] Fig. 335.
horizontalen Walzen von 813 mm Durchmesser dient, während die
andere von 711 × 1218 mm die vertikalen Walzen von 508 mm
antreibt. Beide Maschinen sind mit hydraulischen Reversiervorrich-
tungen versehen und imstande, mit einem Dampfdruck von 7 Atmo-
sphären 6000 bezw. 2240 H. P. zu leisten. Die Schraubenstellung
der Walzen erfolgt durch elektrische Motoren. Die Aikenschen Hebe-
tische werden von zwei Zwillingsreversiermaschinen von 305 × 305 mm
angetrieben. Der Blockwender wird von zwei hydraulischen Cylindern
bewegt. Die hydraulische Schere ist imstande, Brammen von 508
× 1218 mm zu durchschneiden.

Das Trio, dessen Ober- und Unterwalze 864 mm, und dessen
Mittelwalze 508 mm Durchmesser hat, wird ebenfalls von einer
Mackintosh-Hemphill-Maschine von 1168 × 1524 mm angetrieben, die
Walzen haben 3251 mm Ballenlänge.


1) Siehe Stahl und Eisen 1897, S. 215 bis 217.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0871" n="855"/><fw place="top" type="header">Blechfabrikation.</fw><lb/>
ausschlie&#x017F;slich des Dreiwalzsystems bei der Grobblechfabrikation. Das<lb/>
ebenfalls 1896 erbaute gro&#x017F;sartige Blechwalzwerk der Bethlehem Eisen-<lb/>
gesellschaft in South Bethlehem <note place="foot" n="1)">Siehe Stahl und Eisen 1897, S. 215 bis 217.</note> bestand aus einem durch Reversier-<lb/>
maschinen angetriebenen Vorwalzwerk mit je zwei horizontalen und<lb/>
vertikalen Walzen, in Verbindung mit einem Trio- und einem Uni-<lb/>
versalwalzwerk zum Fertigwalzen von Blechen und Platten. In<lb/>
Fig. 324 und 325 (S. 819) und Fig. 334, 335 sind diese Walzwerke<lb/>
im Aufri&#x017F;s, bezw. Längsschnitt dargestellt. Es kommen ganz au&#x017F;ser-<lb/>
ordentliche Kräfte dabei zur Verwendung. Das Vorwalzwerk, das<lb/>
die Produktion von vier 40-Tonnen-Siemens-Martinöfen verarbeitet,<lb/>
wird von zwei von <hi rendition="#g">Mackintosh, Hemphill &amp; Co</hi>. in Pittsburg<lb/>
gebauten Maschinen angetrieben, von denen die eine 1168 mm<lb/>
Cylinderdurchmesser bei 1525 mm Hub hat und zum Antreiben der<lb/><figure><head>Fig. 335.</head></figure><lb/>
horizontalen Walzen von 813 mm Durchmesser dient, während die<lb/>
andere von 711 × 1218 mm die vertikalen Walzen von 508 mm<lb/>
antreibt. Beide Maschinen sind mit hydraulischen Reversiervorrich-<lb/>
tungen versehen und imstande, mit einem Dampfdruck von 7 Atmo-<lb/>
sphären 6000 bezw. 2240 H. P. zu leisten. Die Schraubenstellung<lb/>
der Walzen erfolgt durch elektrische Motoren. Die <hi rendition="#g">Aikens</hi>chen Hebe-<lb/>
tische werden von zwei Zwillingsreversiermaschinen von 305 × 305 mm<lb/>
angetrieben. Der Blockwender wird von zwei hydraulischen Cylindern<lb/>
bewegt. Die hydraulische Schere ist imstande, Brammen von 508<lb/>
× 1218 mm zu durchschneiden.</p><lb/>
              <p>Das Trio, dessen Ober- und Unterwalze 864 mm, und dessen<lb/>
Mittelwalze 508 mm Durchmesser hat, wird ebenfalls von einer<lb/>
Mackintosh-Hemphill-Maschine von 1168 × 1524 mm angetrieben, die<lb/>
Walzen haben 3251 mm Ballenlänge.</p><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[855/0871] Blechfabrikation. ausschlieſslich des Dreiwalzsystems bei der Grobblechfabrikation. Das ebenfalls 1896 erbaute groſsartige Blechwalzwerk der Bethlehem Eisen- gesellschaft in South Bethlehem 1) bestand aus einem durch Reversier- maschinen angetriebenen Vorwalzwerk mit je zwei horizontalen und vertikalen Walzen, in Verbindung mit einem Trio- und einem Uni- versalwalzwerk zum Fertigwalzen von Blechen und Platten. In Fig. 324 und 325 (S. 819) und Fig. 334, 335 sind diese Walzwerke im Aufriſs, bezw. Längsschnitt dargestellt. Es kommen ganz auſser- ordentliche Kräfte dabei zur Verwendung. Das Vorwalzwerk, das die Produktion von vier 40-Tonnen-Siemens-Martinöfen verarbeitet, wird von zwei von Mackintosh, Hemphill & Co. in Pittsburg gebauten Maschinen angetrieben, von denen die eine 1168 mm Cylinderdurchmesser bei 1525 mm Hub hat und zum Antreiben der [Abbildung Fig. 335.] horizontalen Walzen von 813 mm Durchmesser dient, während die andere von 711 × 1218 mm die vertikalen Walzen von 508 mm antreibt. Beide Maschinen sind mit hydraulischen Reversiervorrich- tungen versehen und imstande, mit einem Dampfdruck von 7 Atmo- sphären 6000 bezw. 2240 H. P. zu leisten. Die Schraubenstellung der Walzen erfolgt durch elektrische Motoren. Die Aikenschen Hebe- tische werden von zwei Zwillingsreversiermaschinen von 305 × 305 mm angetrieben. Der Blockwender wird von zwei hydraulischen Cylindern bewegt. Die hydraulische Schere ist imstande, Brammen von 508 × 1218 mm zu durchschneiden. Das Trio, dessen Ober- und Unterwalze 864 mm, und dessen Mittelwalze 508 mm Durchmesser hat, wird ebenfalls von einer Mackintosh-Hemphill-Maschine von 1168 × 1524 mm angetrieben, die Walzen haben 3251 mm Ballenlänge. 1) Siehe Stahl und Eisen 1897, S. 215 bis 217.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/871
Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 855. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/871>, abgerufen am 22.11.2024.