matischen Hammer mit Luftdrucksammler erfand Rob. Latowski in Breslau.
Reineckers Dampfhammer mit expandierendem Oberdampf wurde 1891 nach dem Daelenschen Prinzip erbaut; er hatte zwei über- einanderstehende Cylinder, wodurch man die Expansion des Ober- dampfes beliebig weit treiben konnte.
Pearsons Dampfhammer von 1894 zum Schmieden in Gesenken, besonders für Scheibenräder (Amer. Pat. Nr. 503354), hat leichten Kolben, aber schwere, volle Kolbenstange, wodurch der Schlag genau und ohne Erschütterung geführt werden kann.
Bei einem von dem Amerikaner Morgan 1896 konstruierten Dampfhammer (Amer. Pat. Nr. 538840) dient ein zweiter kleiner Cylinder über dem ersten, dessen Kolben immer unter Dampfdruck steht, dazu, das Durchschlagen des oberen Cylinderdeckels zu ver- hindern.
Die Presshämmer.
Durch die Verwendung des Wasserdrucks zur Verdichtung und Formgebung hat man in dem Presshammer ein Mittel gefunden, welches den Dampfhammer für viele Zwecke mit Vorteil ersetzt. Die umfassende Ausnutzung dieses Mittels fällt in diesen Zeitabschnitt.
Der Schlag des Dampfhammers wirkt energisch auf die Ober- fläche, seine Wirkung setzt sich aber um so weniger nach innen fort, je rascher der Schlag erfolgt, und je leichter der Hammer ist. Zur Verdichtung wirkt wesentlich der Druck, deshalb hat der Vorteil des Hämmerns bei dicken, schweren Blöcken bald seine Grenze. Die Er- fahrung hat gelehrt, dass der Hammer zum richtigen Durchschmieden das zehnfache Gewicht des Schmiedestückes haben muss. 100-Tonnen- Hämmer sind aber schon sehr unbehülfliche, kostspielige Werkzeuge, während man im Grossbetriebe nicht selten Flussstahlblöcke bis zu 30 Tonnen zu bearbeiten hat. Es leuchtet von selbst ein, dass diese viel besser und billiger durch hydraulische Presshämmer bearbeitet werden. Gautier teilte 1889 vergleichende Beobachtungen von einem Sheffielder Stahlwerk mit 1). Danach war für die Bearbeitung eines Flussstahlblocks von 361/2 Tonnen, der für ein Geschütz bestimmt war, mit einem 50-Tonnen-Dampfhammer drei Wochen Arbeit und 33 Erhitzungen erforderlich, während ein Block von 371/2 Tonnen
1) Bulletin de la Societe de l'industrie minerale, serie 21, t. III, livr. 3, 1889.
Die Preſshämmer.
matischen Hammer mit Luftdrucksammler erfand Rob. Latowski in Breslau.
Reineckers Dampfhammer mit expandierendem Oberdampf wurde 1891 nach dem Daelenschen Prinzip erbaut; er hatte zwei über- einanderstehende Cylinder, wodurch man die Expansion des Ober- dampfes beliebig weit treiben konnte.
Pearsons Dampfhammer von 1894 zum Schmieden in Gesenken, besonders für Scheibenräder (Amer. Pat. Nr. 503354), hat leichten Kolben, aber schwere, volle Kolbenstange, wodurch der Schlag genau und ohne Erschütterung geführt werden kann.
Bei einem von dem Amerikaner Morgan 1896 konstruierten Dampfhammer (Amer. Pat. Nr. 538840) dient ein zweiter kleiner Cylinder über dem ersten, dessen Kolben immer unter Dampfdruck steht, dazu, das Durchschlagen des oberen Cylinderdeckels zu ver- hindern.
Die Preſshämmer.
Durch die Verwendung des Wasserdrucks zur Verdichtung und Formgebung hat man in dem Preſshammer ein Mittel gefunden, welches den Dampfhammer für viele Zwecke mit Vorteil ersetzt. Die umfassende Ausnutzung dieses Mittels fällt in diesen Zeitabschnitt.
Der Schlag des Dampfhammers wirkt energisch auf die Ober- fläche, seine Wirkung setzt sich aber um so weniger nach innen fort, je rascher der Schlag erfolgt, und je leichter der Hammer ist. Zur Verdichtung wirkt wesentlich der Druck, deshalb hat der Vorteil des Hämmerns bei dicken, schweren Blöcken bald seine Grenze. Die Er- fahrung hat gelehrt, daſs der Hammer zum richtigen Durchschmieden das zehnfache Gewicht des Schmiedestückes haben muſs. 100-Tonnen- Hämmer sind aber schon sehr unbehülfliche, kostspielige Werkzeuge, während man im Groſsbetriebe nicht selten Fluſsstahlblöcke bis zu 30 Tonnen zu bearbeiten hat. Es leuchtet von selbst ein, daſs diese viel besser und billiger durch hydraulische Preſshämmer bearbeitet werden. Gautier teilte 1889 vergleichende Beobachtungen von einem Sheffielder Stahlwerk mit 1). Danach war für die Bearbeitung eines Fluſsstahlblocks von 36½ Tonnen, der für ein Geschütz bestimmt war, mit einem 50-Tonnen-Dampfhammer drei Wochen Arbeit und 33 Erhitzungen erforderlich, während ein Block von 37½ Tonnen
1) Bulletin de la Société de l’industrie minérale, série 21, t. III, livr. 3, 1889.
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Die Preſshämmer.
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Breslau.
Reineckers Dampfhammer mit expandierendem Oberdampf wurde
1891 nach dem Daelenschen Prinzip erbaut; er hatte zwei über-
einanderstehende Cylinder, wodurch man die Expansion des Ober-
dampfes beliebig weit treiben konnte.
Pearsons Dampfhammer von 1894 zum Schmieden in Gesenken,
besonders für Scheibenräder (Amer. Pat. Nr. 503354), hat leichten
Kolben, aber schwere, volle Kolbenstange, wodurch der Schlag genau
und ohne Erschütterung geführt werden kann.
Bei einem von dem Amerikaner Morgan 1896 konstruierten
Dampfhammer (Amer. Pat. Nr. 538840) dient ein zweiter kleiner
Cylinder über dem ersten, dessen Kolben immer unter Dampfdruck
steht, dazu, das Durchschlagen des oberen Cylinderdeckels zu ver-
hindern.
Die Preſshämmer.
Durch die Verwendung des Wasserdrucks zur Verdichtung und
Formgebung hat man in dem Preſshammer ein Mittel gefunden,
welches den Dampfhammer für viele Zwecke mit Vorteil ersetzt. Die
umfassende Ausnutzung dieses Mittels fällt in diesen Zeitabschnitt.
Der Schlag des Dampfhammers wirkt energisch auf die Ober-
fläche, seine Wirkung setzt sich aber um so weniger nach innen fort,
je rascher der Schlag erfolgt, und je leichter der Hammer ist. Zur
Verdichtung wirkt wesentlich der Druck, deshalb hat der Vorteil des
Hämmerns bei dicken, schweren Blöcken bald seine Grenze. Die Er-
fahrung hat gelehrt, daſs der Hammer zum richtigen Durchschmieden
das zehnfache Gewicht des Schmiedestückes haben muſs. 100-Tonnen-
Hämmer sind aber schon sehr unbehülfliche, kostspielige Werkzeuge,
während man im Groſsbetriebe nicht selten Fluſsstahlblöcke bis zu
30 Tonnen zu bearbeiten hat. Es leuchtet von selbst ein, daſs diese
viel besser und billiger durch hydraulische Preſshämmer bearbeitet
werden. Gautier teilte 1889 vergleichende Beobachtungen von einem
Sheffielder Stahlwerk mit 1). Danach war für die Bearbeitung eines
Fluſsstahlblocks von 36½ Tonnen, der für ein Geschütz bestimmt
war, mit einem 50-Tonnen-Dampfhammer drei Wochen Arbeit und
33 Erhitzungen erforderlich, während ein Block von 37½ Tonnen
1) Bulletin de la Société de l’industrie minérale, série 21, t. III, livr. 3, 1889.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 784. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/800>, abgerufen am 17.11.2024.
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