Schmiedehämmer mit Luftdruckbetrieb sind die pneumatischen Hämmer von Chenot1) und von Longworth, letzterer für Trans- missionsbetrieb, beide von 1878; sodann der nach dem Patent von Arns 1886 von Breuer, Schumacher & Co. zu Kalk ausgeführte Luftdruckhammer, bei dem der Saugkolben den Hammerbär hebt 2).
Einen elektrischen Hammer erfanden Siemens & Halske in Berlin 1880 3).
Der 1881 bekannt gemachte Hammer von Diot & Monlebont in Paris hat einen aus Teilen zusammengesetzten Bär, der für stärkere und schwächere Leistungen zugerichtet werden kann. Rigbys 12- Tonnen-Dampfhammer in dem Parkhead-Walzwerk in Schottland zeichnete sich (1882) durch grosse Einfachheit der Bauart aus 4).
Eine selbstthätige Vorrichtung zum Festhalten und Bewegen der Schmiedestücke als Ersatz der Handarbeit konstruierte A. Mure in Glasgow 1882 5). -- 1885 wurde der erste Gashammer von Rotson in London aufgestellt.
Es würde zu weit führen, alle neuen Hammerkonstruktionen, die in dieser Periode patentiert wurden, aufzählen zu wollen. Von Schmiedehämmern seien nur noch erwähnt der Luftfederhammer von Player 1887, der Schmiedehammer von J. Wild, der Lombardsche Fallhammer und der Dampfhammer von A. Henckels in Solingen zum Recken, Breiten und Gesenkschmieden.
Der Lufthammer von Wilh. Hassel von 1888 (D. R. P. Nr. 44031) war nach demselben Prinzip wie der von Arns gebaut. Von 1888 sind ferner der Luft- und Wasserdruckhammer von H. Wohlenberg in Hannover, der Gashammer von Robinson und Pickney und die Schmiedemaschine mit zwei Hammerwerken von Beaudry & Co. in Boston zu nennen. 1889 wurde Allens mechanischer Dampf- zuschläger 6) in England zum Schmieden von Bolzen und Schrauben verwendet. Gasexplosionshämmer erfanden Rob. Kannegiesser, Th. M. Mudd in Hartlepool (Engl. Pat. Nr. 3384 vom 5. März 1888) und Pickney (verbesserter Robsonhammer).
Riemenfallhämmer konstruierten F. Steller, Breuer & Schu- macher in Kalk, C. Friedrich in Paris und Andere. Einen pneu-
1) Siehe Dingler, Polyt. Journ. 1878, Bd. 227, S. 426.
2) Siehe Kerpely, Fortschritte etc. 1886, Taf. 12, Fig. 10.
3) Siehe Dingler, Polyt. Journ. 1880, Bd. IV, S. 91.
4) Siehe Dingler, Polyt. Journ. 242, S. 97.
5)Dingler a. a. O., XV, 1882, IV, S. 266.
6) Siehe Kerpely, Fortschritte etc. 1889, S. 205.
Die mechanische Formgebung.
Schmiedehämmer mit Luftdruckbetrieb sind die pneumatischen Hämmer von Chenot1) und von Longworth, letzterer für Trans- missionsbetrieb, beide von 1878; sodann der nach dem Patent von Arns 1886 von Breuer, Schumacher & Co. zu Kalk ausgeführte Luftdruckhammer, bei dem der Saugkolben den Hammerbär hebt 2).
Einen elektrischen Hammer erfanden Siemens & Halske in Berlin 1880 3).
Der 1881 bekannt gemachte Hammer von Diot & Monlebont in Paris hat einen aus Teilen zusammengesetzten Bär, der für stärkere und schwächere Leistungen zugerichtet werden kann. Rigbys 12- Tonnen-Dampfhammer in dem Parkhead-Walzwerk in Schottland zeichnete sich (1882) durch groſse Einfachheit der Bauart aus 4).
Eine selbstthätige Vorrichtung zum Festhalten und Bewegen der Schmiedestücke als Ersatz der Handarbeit konstruierte A. Mure in Glasgow 1882 5). — 1885 wurde der erste Gashammer von Rotson in London aufgestellt.
Es würde zu weit führen, alle neuen Hammerkonstruktionen, die in dieser Periode patentiert wurden, aufzählen zu wollen. Von Schmiedehämmern seien nur noch erwähnt der Luftfederhammer von Player 1887, der Schmiedehammer von J. Wild, der Lombardsche Fallhammer und der Dampfhammer von A. Henckels in Solingen zum Recken, Breiten und Gesenkschmieden.
Der Lufthammer von Wilh. Hassel von 1888 (D. R. P. Nr. 44031) war nach demselben Prinzip wie der von Arns gebaut. Von 1888 sind ferner der Luft- und Wasserdruckhammer von H. Wohlenberg in Hannover, der Gashammer von Robinson und Pickney und die Schmiedemaschine mit zwei Hammerwerken von Beaudry & Co. in Boston zu nennen. 1889 wurde Allens mechanischer Dampf- zuschläger 6) in England zum Schmieden von Bolzen und Schrauben verwendet. Gasexplosionshämmer erfanden Rob. Kannegieſser, Th. M. Mudd in Hartlepool (Engl. Pat. Nr. 3384 vom 5. März 1888) und Pickney (verbesserter Robsonhammer).
Riemenfallhämmer konstruierten F. Steller, Breuer & Schu- macher in Kalk, C. Friedrich in Paris und Andere. Einen pneu-
1) Siehe Dingler, Polyt. Journ. 1878, Bd. 227, S. 426.
2) Siehe Kerpely, Fortschritte etc. 1886, Taf. 12, Fig. 10.
3) Siehe Dingler, Polyt. Journ. 1880, Bd. IV, S. 91.
4) Siehe Dingler, Polyt. Journ. 242, S. 97.
5)Dingler a. a. O., XV, 1882, IV, S. 266.
6) Siehe Kerpely, Fortschritte etc. 1889, S. 205.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0799"n="783"/><fwplace="top"type="header">Die mechanische Formgebung.</fw><lb/><p>Schmiedehämmer mit Luftdruckbetrieb sind die pneumatischen<lb/>
Hämmer von <hirendition="#g">Chenot</hi><noteplace="foot"n="1)">Siehe <hirendition="#g">Dingler,</hi> Polyt. Journ. 1878, Bd. 227, S. 426.</note> und von <hirendition="#g">Longworth,</hi> letzterer für Trans-<lb/>
missionsbetrieb, beide von 1878; sodann der nach dem Patent von<lb/><hirendition="#g">Arns</hi> 1886 von <hirendition="#g">Breuer, Schumacher & Co.</hi> zu Kalk ausgeführte<lb/>
Luftdruckhammer, bei dem der Saugkolben den Hammerbär hebt <noteplace="foot"n="2)">Siehe <hirendition="#g">Kerpely,</hi> Fortschritte etc. 1886, Taf. 12, Fig. 10.</note>.</p><lb/><p>Einen elektrischen Hammer erfanden <hirendition="#g">Siemens & Halske</hi> in<lb/>
Berlin 1880 <noteplace="foot"n="3)">Siehe <hirendition="#g">Dingler,</hi> Polyt. Journ. 1880, Bd. IV, S. 91.</note>.</p><lb/><p>Der 1881 bekannt gemachte Hammer von <hirendition="#g">Diot & Monlebont</hi><lb/>
in Paris hat einen aus Teilen zusammengesetzten Bär, der für stärkere<lb/>
und schwächere Leistungen zugerichtet werden kann. <hirendition="#g">Rigbys</hi> 12-<lb/>
Tonnen-Dampfhammer in dem Parkhead-Walzwerk in Schottland<lb/>
zeichnete sich (1882) durch groſse Einfachheit der Bauart aus <noteplace="foot"n="4)">Siehe <hirendition="#g">Dingler,</hi> Polyt. Journ. 242, S. 97.</note>.</p><lb/><p>Eine selbstthätige Vorrichtung zum Festhalten und Bewegen der<lb/>
Schmiedestücke als Ersatz der Handarbeit konstruierte A. <hirendition="#g">Mure</hi> in<lb/>
Glasgow 1882 <noteplace="foot"n="5)"><hirendition="#g">Dingler</hi> a. a. O., XV, 1882, IV, S. 266.</note>. — 1885 wurde der erste Gashammer von <hirendition="#g">Rotson</hi><lb/>
in London aufgestellt.</p><lb/><p>Es würde zu weit führen, alle neuen Hammerkonstruktionen, die<lb/>
in dieser Periode patentiert wurden, aufzählen zu wollen. Von<lb/>
Schmiedehämmern seien nur noch erwähnt der Luftfederhammer von<lb/><hirendition="#g">Player</hi> 1887, der Schmiedehammer von J. <hirendition="#g">Wild</hi>, der <hirendition="#g">Lombards</hi>che<lb/>
Fallhammer und der Dampfhammer von A. <hirendition="#g">Henckels</hi> in Solingen<lb/>
zum Recken, Breiten und Gesenkschmieden.</p><lb/><p>Der Lufthammer von <hirendition="#g">Wilh. Hassel</hi> von 1888 (D. R. P. Nr. 44031)<lb/>
war nach demselben Prinzip wie der von <hirendition="#g">Arns</hi> gebaut. Von 1888 sind<lb/>
ferner der Luft- und Wasserdruckhammer von H. <hirendition="#g">Wohlenberg</hi> in<lb/>
Hannover, der Gashammer von <hirendition="#g">Robinson</hi> und <hirendition="#g">Pickney</hi> und die<lb/>
Schmiedemaschine mit zwei Hammerwerken von <hirendition="#g">Beaudry & Co.</hi><lb/>
in Boston zu nennen. 1889 wurde <hirendition="#g">Allens</hi> mechanischer Dampf-<lb/>
zuschläger <noteplace="foot"n="6)">Siehe <hirendition="#g">Kerpely,</hi> Fortschritte etc. 1889, S. 205.</note> in England zum Schmieden von Bolzen und Schrauben<lb/>
verwendet. Gasexplosionshämmer erfanden <hirendition="#g">Rob. Kannegieſser,<lb/>
Th. M. Mudd</hi> in Hartlepool (Engl. Pat. Nr. 3384 vom 5. März 1888)<lb/>
und <hirendition="#g">Pickney</hi> (verbesserter Robsonhammer).</p><lb/><p>Riemenfallhämmer konstruierten F. <hirendition="#g">Steller, Breuer & Schu-<lb/>
macher</hi> in Kalk, C. <hirendition="#g">Friedrich</hi> in Paris und Andere. Einen pneu-<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[783/0799]
Die mechanische Formgebung.
Schmiedehämmer mit Luftdruckbetrieb sind die pneumatischen
Hämmer von Chenot 1) und von Longworth, letzterer für Trans-
missionsbetrieb, beide von 1878; sodann der nach dem Patent von
Arns 1886 von Breuer, Schumacher & Co. zu Kalk ausgeführte
Luftdruckhammer, bei dem der Saugkolben den Hammerbär hebt 2).
Einen elektrischen Hammer erfanden Siemens & Halske in
Berlin 1880 3).
Der 1881 bekannt gemachte Hammer von Diot & Monlebont
in Paris hat einen aus Teilen zusammengesetzten Bär, der für stärkere
und schwächere Leistungen zugerichtet werden kann. Rigbys 12-
Tonnen-Dampfhammer in dem Parkhead-Walzwerk in Schottland
zeichnete sich (1882) durch groſse Einfachheit der Bauart aus 4).
Eine selbstthätige Vorrichtung zum Festhalten und Bewegen der
Schmiedestücke als Ersatz der Handarbeit konstruierte A. Mure in
Glasgow 1882 5). — 1885 wurde der erste Gashammer von Rotson
in London aufgestellt.
Es würde zu weit führen, alle neuen Hammerkonstruktionen, die
in dieser Periode patentiert wurden, aufzählen zu wollen. Von
Schmiedehämmern seien nur noch erwähnt der Luftfederhammer von
Player 1887, der Schmiedehammer von J. Wild, der Lombardsche
Fallhammer und der Dampfhammer von A. Henckels in Solingen
zum Recken, Breiten und Gesenkschmieden.
Der Lufthammer von Wilh. Hassel von 1888 (D. R. P. Nr. 44031)
war nach demselben Prinzip wie der von Arns gebaut. Von 1888 sind
ferner der Luft- und Wasserdruckhammer von H. Wohlenberg in
Hannover, der Gashammer von Robinson und Pickney und die
Schmiedemaschine mit zwei Hammerwerken von Beaudry & Co.
in Boston zu nennen. 1889 wurde Allens mechanischer Dampf-
zuschläger 6) in England zum Schmieden von Bolzen und Schrauben
verwendet. Gasexplosionshämmer erfanden Rob. Kannegieſser,
Th. M. Mudd in Hartlepool (Engl. Pat. Nr. 3384 vom 5. März 1888)
und Pickney (verbesserter Robsonhammer).
Riemenfallhämmer konstruierten F. Steller, Breuer & Schu-
macher in Kalk, C. Friedrich in Paris und Andere. Einen pneu-
1) Siehe Dingler, Polyt. Journ. 1878, Bd. 227, S. 426.
2) Siehe Kerpely, Fortschritte etc. 1886, Taf. 12, Fig. 10.
3) Siehe Dingler, Polyt. Journ. 1880, Bd. IV, S. 91.
4) Siehe Dingler, Polyt. Journ. 242, S. 97.
5) Dingler a. a. O., XV, 1882, IV, S. 266.
6) Siehe Kerpely, Fortschritte etc. 1889, S. 205.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 783. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/799>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.