allgemein geworden. Zum Ein- und Austragen der Blöcke hat man geeignete Hebevorrichtungen konstruiert, so z. B. R. M. Daelen einen hydraulischen Kran 1).
Die grossen Flammöfen zum Ausheizen der Flusseisenblöcke, die wie die Schweissöfen entweder mit Rostfeuerung oder mit Gasfeuerung geheizt wurden, hatten ebene, schwachgeneigte, gemauerte Böden. Auf diesen wurden die Blöcke auf der kälteren Fuchsseite eingesetzt und allmählich der Flamme entgegen nach der Feuerbrücke durch Kippen
[Abbildung]
Fig. 307.
[Abbildung]
Fig. 308.
und Rollen voranbewegt; deshalb bezeichnet man diese Öfen als Roll- öfen. Fig. 307, 308 zeigen einen Rollofen von Creusot aus dem Jahre 1875. Die Neigung der Sohle betrug meist ein Neuntel. -- An der Feuerbrücke, die höher ist als bei den Schweissöfen, erlangen die Blöcke die stärkste Hitze und werden durch die hier befindliche Thüre öfter mittels mechanischer Vorrichtungen, wie beispielsweise der Fig. 309 (a. f. S.) skizzierten amerikanischen Einrichtung, heraus- gezogen.
Die Halbgasfeuerungen von Boetius oder Bicheroux sind in neuerer Zeit ziemlich verschwunden und zumeist durch Regenerativ- Gasfeuerungen ersetzt. Die Öfen von Pietzka und die kontinuier-
1) Siehe Stahl und Eisen 1889, S. 916.
Die mechanische Formgebung.
allgemein geworden. Zum Ein- und Austragen der Blöcke hat man geeignete Hebevorrichtungen konstruiert, so z. B. R. M. Daelen einen hydraulischen Kran 1).
Die groſsen Flammöfen zum Ausheizen der Fluſseisenblöcke, die wie die Schweiſsöfen entweder mit Rostfeuerung oder mit Gasfeuerung geheizt wurden, hatten ebene, schwachgeneigte, gemauerte Böden. Auf diesen wurden die Blöcke auf der kälteren Fuchsseite eingesetzt und allmählich der Flamme entgegen nach der Feuerbrücke durch Kippen
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Fig. 307.
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Fig. 308.
und Rollen voranbewegt; deshalb bezeichnet man diese Öfen als Roll- öfen. Fig. 307, 308 zeigen einen Rollofen von Creusot aus dem Jahre 1875. Die Neigung der Sohle betrug meist ein Neuntel. — An der Feuerbrücke, die höher ist als bei den Schweiſsöfen, erlangen die Blöcke die stärkste Hitze und werden durch die hier befindliche Thüre öfter mittels mechanischer Vorrichtungen, wie beispielsweise der Fig. 309 (a. f. S.) skizzierten amerikanischen Einrichtung, heraus- gezogen.
Die Halbgasfeuerungen von Boëtius oder Bicheroux sind in neuerer Zeit ziemlich verschwunden und zumeist durch Regenerativ- Gasfeuerungen ersetzt. Die Öfen von Pietzka und die kontinuier-
1) Siehe Stahl und Eisen 1889, S. 916.
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Die mechanische Formgebung.
allgemein geworden. Zum Ein- und Austragen der Blöcke hat man
geeignete Hebevorrichtungen konstruiert, so z. B. R. M. Daelen
einen hydraulischen Kran 1).
Die groſsen Flammöfen zum Ausheizen der Fluſseisenblöcke, die
wie die Schweiſsöfen entweder mit Rostfeuerung oder mit Gasfeuerung
geheizt wurden, hatten ebene, schwachgeneigte, gemauerte Böden. Auf
diesen wurden die Blöcke auf der kälteren Fuchsseite eingesetzt und
allmählich der Flamme entgegen nach der Feuerbrücke durch Kippen
[Abbildung Fig. 307.]
[Abbildung Fig. 308.]
und Rollen voranbewegt; deshalb bezeichnet man diese Öfen als Roll-
öfen. Fig. 307, 308 zeigen einen Rollofen von Creusot aus dem
Jahre 1875. Die Neigung der Sohle betrug meist ein Neuntel. — An
der Feuerbrücke, die höher ist als bei den Schweiſsöfen, erlangen die
Blöcke die stärkste Hitze und werden durch die hier befindliche Thüre
öfter mittels mechanischer Vorrichtungen, wie beispielsweise der
Fig. 309 (a. f. S.) skizzierten amerikanischen Einrichtung, heraus-
gezogen.
Die Halbgasfeuerungen von Boëtius oder Bicheroux sind in
neuerer Zeit ziemlich verschwunden und zumeist durch Regenerativ-
Gasfeuerungen ersetzt. Die Öfen von Pietzka und die kontinuier-
1) Siehe Stahl und Eisen 1889, S. 916.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 777. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/793>, abgerufen am 22.11.2024.
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