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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Cement- und Tiegelgussstahl.
Grundmasse mit und ohne Nickelzusatz angestellt. Wir teilen daraus
nur folgende Angaben mit:

[Tabelle]

Weitere Ergebnisse von Versuchsreihen der Canadian-Copper-
Company und des Cleveland-Walzwerks (U. S.) sind in der Zeitschrift
Eisen und Stahl 1895, S. 720 mitgeteilt. Desgleichen finden sich dort
die Ergebnisse der Untersuchungen der Franzosen Cholat und
Harmet zusammengestellt.

Die Elasticitätsgrenze des Nickelstahls ist höher als bei ge-
wöhnlichem Stahl, denn während man bei diesem dieselbe zu 1/2 des
Bruchgewichtes annimmt, steigt sie bei Nickelstahl auf 3/4. Henry
Wiggins
rühmt von einem Nickelstahl mit 3,25 Prozent Nickel fol-
gende Vorzüge: er besitzt gegen gleichartigen nickelfreien Stahl eine
um 30 Prozent höhere Festigkeit, eine um 75 Prozent höhere Elasti-
citätsgrenze, dabei grosse Gleichmässigkeit, er ist gut zu bearbeiten,
schweissbar und von grosser Widerstandsfähigkeit gegen Stoss. Der
erste Nickelstahl-Dampfkessel wurde für den amerikanischen Kreuzer
"Chicago" geliefert. Für den Lokomotivbau findet Nickelstahl in
neuerer Zeit ausgedehnte Anwendung 1). Wiggins hebt die grosse
Bedeutung des Nickelstahls für den Schiffsbau hervor, indem ein
Material von 20 Prozent Dehnung, 66 kg Bruchfestigkeit und 46,5 kg
Elasticitätsgrenze eine Ersparung an Gewicht von 500 bis 600 Tonnen
bei dem Bau eines grossen Kriegsschiffs gegen heute gestatte. Vor-
züglich dürfte sich Nickelstahl für die Schiffsschrauben eignen, wie
auch seine Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion durch das Seewasser
eine wichtige Eigenschaft für die Schiffsbekleidung ist. Die Bethlehem-
Eisengesellschaft lieferte 1895 die Mittel- und Schraubenwellen der
amerikanischen Dampfer "Iowa" und "Brooklyn" aus Nickelstahl.

Hervorragendes leistet in der Herstellung und Bearbeitung eines
verbesserten Nickelgussstahls die Firma Friedrich Krupp in Essen.

1) Vergl. Stahl und Eisen 1900, S. 53.

Cement- und Tiegelguſsstahl.
Grundmasse mit und ohne Nickelzusatz angestellt. Wir teilen daraus
nur folgende Angaben mit:

[Tabelle]

Weitere Ergebnisse von Versuchsreihen der Canadian-Copper-
Company und des Cleveland-Walzwerks (U. S.) sind in der Zeitschrift
Eisen und Stahl 1895, S. 720 mitgeteilt. Desgleichen finden sich dort
die Ergebnisse der Untersuchungen der Franzosen Cholat und
Harmet zusammengestellt.

Die Elasticitätsgrenze des Nickelstahls ist höher als bei ge-
wöhnlichem Stahl, denn während man bei diesem dieselbe zu ½ des
Bruchgewichtes annimmt, steigt sie bei Nickelstahl auf ¾. Henry
Wiggins
rühmt von einem Nickelstahl mit 3,25 Prozent Nickel fol-
gende Vorzüge: er besitzt gegen gleichartigen nickelfreien Stahl eine
um 30 Prozent höhere Festigkeit, eine um 75 Prozent höhere Elasti-
citätsgrenze, dabei groſse Gleichmäſsigkeit, er ist gut zu bearbeiten,
schweiſsbar und von groſser Widerstandsfähigkeit gegen Stoſs. Der
erste Nickelstahl-Dampfkessel wurde für den amerikanischen Kreuzer
„Chicago“ geliefert. Für den Lokomotivbau findet Nickelstahl in
neuerer Zeit ausgedehnte Anwendung 1). Wiggins hebt die groſse
Bedeutung des Nickelstahls für den Schiffsbau hervor, indem ein
Material von 20 Prozent Dehnung, 66 kg Bruchfestigkeit und 46,5 kg
Elasticitätsgrenze eine Ersparung an Gewicht von 500 bis 600 Tonnen
bei dem Bau eines groſsen Kriegsschiffs gegen heute gestatte. Vor-
züglich dürfte sich Nickelstahl für die Schiffsschrauben eignen, wie
auch seine Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion durch das Seewasser
eine wichtige Eigenschaft für die Schiffsbekleidung ist. Die Bethlehem-
Eisengesellschaft lieferte 1895 die Mittel- und Schraubenwellen der
amerikanischen Dampfer „Iowa“ und „Brooklyn“ aus Nickelstahl.

Hervorragendes leistet in der Herstellung und Bearbeitung eines
verbesserten Nickelguſsstahls die Firma Friedrich Krupp in Essen.

1) Vergl. Stahl und Eisen 1900, S. 53.
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[749/0765] Cement- und Tiegelguſsstahl. Grundmasse mit und ohne Nickelzusatz angestellt. Wir teilen daraus nur folgende Angaben mit: Weitere Ergebnisse von Versuchsreihen der Canadian-Copper- Company und des Cleveland-Walzwerks (U. S.) sind in der Zeitschrift Eisen und Stahl 1895, S. 720 mitgeteilt. Desgleichen finden sich dort die Ergebnisse der Untersuchungen der Franzosen Cholat und Harmet zusammengestellt. Die Elasticitätsgrenze des Nickelstahls ist höher als bei ge- wöhnlichem Stahl, denn während man bei diesem dieselbe zu ½ des Bruchgewichtes annimmt, steigt sie bei Nickelstahl auf ¾. Henry Wiggins rühmt von einem Nickelstahl mit 3,25 Prozent Nickel fol- gende Vorzüge: er besitzt gegen gleichartigen nickelfreien Stahl eine um 30 Prozent höhere Festigkeit, eine um 75 Prozent höhere Elasti- citätsgrenze, dabei groſse Gleichmäſsigkeit, er ist gut zu bearbeiten, schweiſsbar und von groſser Widerstandsfähigkeit gegen Stoſs. Der erste Nickelstahl-Dampfkessel wurde für den amerikanischen Kreuzer „Chicago“ geliefert. Für den Lokomotivbau findet Nickelstahl in neuerer Zeit ausgedehnte Anwendung 1). Wiggins hebt die groſse Bedeutung des Nickelstahls für den Schiffsbau hervor, indem ein Material von 20 Prozent Dehnung, 66 kg Bruchfestigkeit und 46,5 kg Elasticitätsgrenze eine Ersparung an Gewicht von 500 bis 600 Tonnen bei dem Bau eines groſsen Kriegsschiffs gegen heute gestatte. Vor- züglich dürfte sich Nickelstahl für die Schiffsschrauben eignen, wie auch seine Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion durch das Seewasser eine wichtige Eigenschaft für die Schiffsbekleidung ist. Die Bethlehem- Eisengesellschaft lieferte 1895 die Mittel- und Schraubenwellen der amerikanischen Dampfer „Iowa“ und „Brooklyn“ aus Nickelstahl. Hervorragendes leistet in der Herstellung und Bearbeitung eines verbesserten Nickelguſsstahls die Firma Friedrich Krupp in Essen. 1) Vergl. Stahl und Eisen 1900, S. 53.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 749. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/765>, abgerufen am 22.11.2024.