Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.Fortschritte der Herdflussstahlbereitung seit 1870. Richards und Hunt liessen sich die Anwendung von Ferro- 1895 hatten in Deutschland die Schachtgeneratoren mit Unter- Jedem Ofen gab man ein eigenes gutziehendes Kamin. Die Auf dem Princip, Gas und Luft nicht im Ofen, sondern in einer Die Verbesserungen der Generatoren und der Gasventile haben R. M. Daelen empfahl 1897 in der Hauptversammlung der Der Berthrand-Thielprozess von Direktor E. Berthrand in Kladno 1) Siehe Springorum in Stahl und Eisen 1897, S. 396. 2) W. Schmidhammer in Stahl und Eisen 1897, S. 622. 3) Siehe Stahl und Eisen 1895, S. 388. 4 Daselbst 1897, S. 924 und 1898, S. 215. 5) Siehe Stahl und Eisen 1897, S. 403 u. 733; 1898, S. 86, 146.
Fortschritte der Herdfluſsstahlbereitung seit 1870. Richards und Hunt lieſsen sich die Anwendung von Ferro- 1895 hatten in Deutschland die Schachtgeneratoren mit Unter- Jedem Ofen gab man ein eigenes gutziehendes Kamin. Die Auf dem Princip, Gas und Luft nicht im Ofen, sondern in einer Die Verbesserungen der Generatoren und der Gasventile haben R. M. Daelen empfahl 1897 in der Hauptversammlung der Der Berthrand-Thielprozeſs von Direktor E. Berthrand in Kladno 1) Siehe Springorum in Stahl und Eisen 1897, S. 396. 2) W. Schmidhammer in Stahl und Eisen 1897, S. 622. 3) Siehe Stahl und Eisen 1895, S. 388. 4 Daselbst 1897, S. 924 und 1898, S. 215. 5) Siehe Stahl und Eisen 1897, S. 403 u. 733; 1898, S. 86, 146.
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Fortschritte der Herdfluſsstahlbereitung seit 1870.
Richards und Hunt lieſsen sich die Anwendung von Ferro-
Mangan-Aluminium als Desoxydationsmittel patentieren (Amer. Pat.
Nr. 501233).
1895 hatten in Deutschland die Schachtgeneratoren mit Unter-
windbetrieb, von denen sich beispielsweise der S. 425 abgebildete von
Taylor bewährt hatte, die alten Siemensgeneratoren verdrängt. Die
Gase der Schachtgeneratoren Westfalens enthielten 28 Prozent Kohlen-
oxydgas und 12 Prozent Wasserstoffgas, wurden dieselben aber mit
überhitztem Dampf und vorgewärmtem Wind betrieben, so betrug der
Gehalt an Kohlenoxyd 39 und an Wasserstoff 14 Prozent 1). Für
die Regulierung von Gas und Luft hatte sich die Glockensteuerung
gut bewährt; in Österreich zog man teilweise Muschelschieber vor 2)
Verbesserte Wechselklappen und Wechselglocken für Regenerativ-
Gasöfen fertigten seit 1895 Gerlach & Bömcke in Dortmund an 3).
Ebenso erfand Franz Svoboda in Altsohl einen solchen 1896 (D. R. P.
Nr. 93265).
Jedem Ofen gab man ein eigenes gutziehendes Kamin. Die
Wichtigkeit der richtigen Mischung von Gas und Luft vor dem Ein-
tritt in den Schmelzraum wurde allgemein erkannt und berücksichtigt.
Auf dem Princip, Gas und Luft nicht im Ofen, sondern in einer
Kammer in der Kopfseite des Ofens zu mischen und die Hitze im
Schmelzraum durch die Kammertemperatur zu regulieren, beruhte die
von Franz Svoboda in Altsohl erfundene Reguliervorrichtung mit
Umschalteglocke (D. R. P. Nr. 93265 vom 13. Mai 1896 4). Den Ge-
danken selbst hatte bereits Schönwalder bei seinem Ofen ausgeführt.
Er bediente sich einer Klappenregulierung.
Die Verbesserungen der Generatoren und der Gasventile haben
wesentlich zu den Fortschritten des Martinprozesses beigetragen.
R. M. Daelen empfahl 1897 in der Hauptversammlung der
Deutschen Eisenhüttenleute das Roheisen direkt vom Hochofen in
einem fahrbaren Konverter vorzufrischen und in den Flammofen zu
entleeren. Einen ähnlichen Vorschlag hatte W. Schmidhammer
schon 1891 gemacht.
Der Berthrand-Thielprozeſs von Direktor E. Berthrand in Kladno
und O. Thiel, Kaiserslautern 5) will die Chargendauer bei dem Martin-
1) Siehe Springorum in Stahl und Eisen 1897, S. 396.
2) W. Schmidhammer in Stahl und Eisen 1897, S. 622.
3) Siehe Stahl und Eisen 1895, S. 388.
4 Daselbst 1897, S. 924 und 1898, S. 215.
5) Siehe Stahl und Eisen 1897, S. 403 u. 733; 1898, S. 86, 146.
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