Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb.
rohrkühlung. Fig. 45, 46, 47 zeigen eine solche von dem Hochofen zu
Russels Hall bei Dudley in Staffordshire.

[Abbildung] Fig. 45.
[Abbildung] Fig. 46.

Die Rastkühlung sollte aus vier hohlen, oben offenen
Kränzen aus Gusseisen, die an den Stössen zusammen-
geschraubt und mit Kitt gedichtet waren, und welche auf
acht gegossenen Stützen ruhten, bestehen. Ein Zuleitungs-
rohr mit Hahn versorgte sie mit Wasser, welches in
den vier Kasten kommunizierte und kontinuierlich durch-
floss, doch sollten sie immer nur halb gefüllt sein (Fig. 48).

[Abbildung] Fig. 47.

Die Gestellkühlung sollte zweckmässiger durch Blechkasten
bewerkstelligt werden.

Da sich die Wasserkühlung besser bei künstlichen als bei Natur-
steinen bewährte, so gab sie mit Veranlassung, mehr und mehr zur
ausschliesslichen Verwen-
dung von künstlichen Ge-
stellsteinen überzugehen.
Die englischen Gestellsteine
waren meist 3 bis 31/2 Fuss
lang. Viele englische Hoch-
öfen verdankten ihre langen
Hüttenreisen nur der Was-
serkühlung. Dennoch hielt
noch Truran die Nachteile
derselben für grösser als
die Vorteile, namentlich

[Abbildung] Fig. 48.
wies er nach, dass der Wärmeverbrauch der Wasserkühlung ein
sehr hoher sei. Trotzdem fand dieselbe in der Praxis immer mehr
Anwendung.

Bei dem grossen Hochofen zu Barrow war das Gestell 1866 ringsum
durch gusseiserne Tröge gekühlt, ausserdem durch freihängende Röhren
mit feinen Öffnungen, die gegen die Gestellwand spritzten. Zu
Eston- und Rhymney-Works war unten ringsum ein aus drei
Segmenten bestehender Ring von gusseisernen Kasten (water-blocks),

Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb.
rohrkühlung. Fig. 45, 46, 47 zeigen eine solche von dem Hochofen zu
Russels Hall bei Dudley in Staffordshire.

[Abbildung] Fig. 45.
[Abbildung] Fig. 46.

Die Rastkühlung sollte aus vier hohlen, oben offenen
Kränzen aus Guſseisen, die an den Stöſsen zusammen-
geschraubt und mit Kitt gedichtet waren, und welche auf
acht gegossenen Stützen ruhten, bestehen. Ein Zuleitungs-
rohr mit Hahn versorgte sie mit Wasser, welches in
den vier Kasten kommunizierte und kontinuierlich durch-
floſs, doch sollten sie immer nur halb gefüllt sein (Fig. 48).

[Abbildung] Fig. 47.

Die Gestellkühlung sollte zweckmäſsiger durch Blechkasten
bewerkstelligt werden.

Da sich die Wasserkühlung besser bei künstlichen als bei Natur-
steinen bewährte, so gab sie mit Veranlassung, mehr und mehr zur
ausschlieſslichen Verwen-
dung von künstlichen Ge-
stellsteinen überzugehen.
Die englischen Gestellsteine
waren meist 3 bis 3½ Fuſs
lang. Viele englische Hoch-
öfen verdankten ihre langen
Hüttenreisen nur der Was-
serkühlung. Dennoch hielt
noch Truran die Nachteile
derselben für gröſser als
die Vorteile, namentlich

[Abbildung] Fig. 48.
wies er nach, daſs der Wärmeverbrauch der Wasserkühlung ein
sehr hoher sei. Trotzdem fand dieselbe in der Praxis immer mehr
Anwendung.

Bei dem groſsen Hochofen zu Barrow war das Gestell 1866 ringsum
durch guſseiserne Tröge gekühlt, auſserdem durch freihängende Röhren
mit feinen Öffnungen, die gegen die Gestellwand spritzten. Zu
Eston- und Rhymney-Works war unten ringsum ein aus drei
Segmenten bestehender Ring von guſseisernen Kasten (water-blocks),

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0073" n="57"/><fw place="top" type="header">Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb.</fw><lb/>
rohrkühlung. Fig. 45, 46, 47 zeigen eine solche von dem Hochofen zu<lb/>
Russels Hall bei Dudley in Staffordshire.</p><lb/>
          <figure>
            <head>Fig. 45.</head>
          </figure><lb/>
          <figure>
            <head>Fig. 46.</head>
          </figure><lb/>
          <p>Die <hi rendition="#g">Rastkühlung</hi> sollte aus vier hohlen, oben offenen<lb/>
Kränzen aus Gu&#x017F;seisen, die an den Stö&#x017F;sen zusammen-<lb/>
geschraubt und mit Kitt gedichtet waren, und welche auf<lb/>
acht gegossenen Stützen ruhten, bestehen. Ein Zuleitungs-<lb/>
rohr mit Hahn versorgte sie mit Wasser, welches in<lb/>
den vier Kasten kommunizierte und kontinuierlich durch-<lb/>
flo&#x017F;s, doch sollten sie immer nur halb gefüllt sein (Fig. 48).</p><lb/>
          <figure>
            <head>Fig. 47.</head>
          </figure><lb/>
          <p>Die <hi rendition="#g">Gestellkühlung</hi> sollte zweckmä&#x017F;siger durch Blechkasten<lb/>
bewerkstelligt werden.</p><lb/>
          <p>Da sich die Wasserkühlung besser bei künstlichen als bei Natur-<lb/>
steinen bewährte, so gab sie mit Veranlassung, mehr und mehr zur<lb/>
ausschlie&#x017F;slichen Verwen-<lb/>
dung von künstlichen Ge-<lb/>
stellsteinen überzugehen.<lb/>
Die englischen Gestellsteine<lb/>
waren meist 3 bis 3½ Fu&#x017F;s<lb/>
lang. Viele englische Hoch-<lb/>
öfen verdankten ihre langen<lb/>
Hüttenreisen nur der Was-<lb/>
serkühlung. Dennoch hielt<lb/>
noch <hi rendition="#g">Truran</hi> die Nachteile<lb/>
derselben für grö&#x017F;ser als<lb/>
die Vorteile, namentlich<lb/><figure><head>Fig. 48.</head></figure><lb/>
wies er nach, da&#x017F;s der Wärmeverbrauch der Wasserkühlung ein<lb/>
sehr hoher sei. Trotzdem fand dieselbe in der Praxis immer mehr<lb/>
Anwendung.</p><lb/>
          <p>Bei dem gro&#x017F;sen Hochofen zu Barrow war das Gestell 1866 ringsum<lb/>
durch gu&#x017F;seiserne Tröge gekühlt, au&#x017F;serdem durch freihängende Röhren<lb/>
mit feinen Öffnungen, die gegen die Gestellwand spritzten. Zu<lb/>
Eston- und Rhymney-Works war unten ringsum ein aus drei<lb/>
Segmenten bestehender Ring von gu&#x017F;seisernen Kasten (water-blocks),<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[57/0073] Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb. rohrkühlung. Fig. 45, 46, 47 zeigen eine solche von dem Hochofen zu Russels Hall bei Dudley in Staffordshire. [Abbildung Fig. 45.] [Abbildung Fig. 46.] Die Rastkühlung sollte aus vier hohlen, oben offenen Kränzen aus Guſseisen, die an den Stöſsen zusammen- geschraubt und mit Kitt gedichtet waren, und welche auf acht gegossenen Stützen ruhten, bestehen. Ein Zuleitungs- rohr mit Hahn versorgte sie mit Wasser, welches in den vier Kasten kommunizierte und kontinuierlich durch- floſs, doch sollten sie immer nur halb gefüllt sein (Fig. 48). [Abbildung Fig. 47.] Die Gestellkühlung sollte zweckmäſsiger durch Blechkasten bewerkstelligt werden. Da sich die Wasserkühlung besser bei künstlichen als bei Natur- steinen bewährte, so gab sie mit Veranlassung, mehr und mehr zur ausschlieſslichen Verwen- dung von künstlichen Ge- stellsteinen überzugehen. Die englischen Gestellsteine waren meist 3 bis 3½ Fuſs lang. Viele englische Hoch- öfen verdankten ihre langen Hüttenreisen nur der Was- serkühlung. Dennoch hielt noch Truran die Nachteile derselben für gröſser als die Vorteile, namentlich [Abbildung Fig. 48.] wies er nach, daſs der Wärmeverbrauch der Wasserkühlung ein sehr hoher sei. Trotzdem fand dieselbe in der Praxis immer mehr Anwendung. Bei dem groſsen Hochofen zu Barrow war das Gestell 1866 ringsum durch guſseiserne Tröge gekühlt, auſserdem durch freihängende Röhren mit feinen Öffnungen, die gegen die Gestellwand spritzten. Zu Eston- und Rhymney-Works war unten ringsum ein aus drei Segmenten bestehender Ring von guſseisernen Kasten (water-blocks),

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/73
Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/73>, abgerufen am 23.11.2024.