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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Die Kleinbessemerei.
führte diese Birnen auf mehreren Stahlwerken der Vereinigten
Staaten ein.

Tropenas, Ingenieur zu Stenay, nahm 1891 ein Patent auf einen
Konverter mit seitlich, teils unter, teils über der Oberfläche des
Metallbades mündenden Düsen, der sich im übrigen von dem Robert-
konverter kaum unterscheidet. Er hat aber eine ziemliche Ver-

[Abbildung] Fig. 273.
breitung gefunden 1). Auf ähnlichem Prinzip beruhen die neueren
Konverter von Sherk und Rutter und von E. Cambier.

Um auch die Clapp-Griffithöfen zur Entphosphorung verwenden
zu können, schlug M. H. Koppmeyer in Wien 1888 vor, sie mit
basischen Herdöfen zu kombinieren. In den Vereinigten Staaten er-
höhte man den Einsatz der Clapp-Griffithkonverter von 2 auf 3 Tonnen.
Danach konnte man kaum mehr von Kleinbessemerei sprechen. Ein
grosser Konverter von etwa 10 Tonnen Inhalt arbeitete aber immer
vortheilhafter als eine entsprechende Anzahl kleiner. Infolgedessen
kamen auch die Clapp-Griffithkonverter in den neunziger Jahren

1) Stahl und Eisen 1898, S. 183.

Die Kleinbessemerei.
führte diese Birnen auf mehreren Stahlwerken der Vereinigten
Staaten ein.

Tropenas, Ingenieur zu Stenay, nahm 1891 ein Patent auf einen
Konverter mit seitlich, teils unter, teils über der Oberfläche des
Metallbades mündenden Düsen, der sich im übrigen von dem Robert-
konverter kaum unterscheidet. Er hat aber eine ziemliche Ver-

[Abbildung] Fig. 273.
breitung gefunden 1). Auf ähnlichem Prinzip beruhen die neueren
Konverter von Sherk und Rutter und von E. Cambier.

Um auch die Clapp-Griffithöfen zur Entphosphorung verwenden
zu können, schlug M. H. Koppmeyer in Wien 1888 vor, sie mit
basischen Herdöfen zu kombinieren. In den Vereinigten Staaten er-
höhte man den Einsatz der Clapp-Griffithkonverter von 2 auf 3 Tonnen.
Danach konnte man kaum mehr von Kleinbessemerei sprechen. Ein
groſser Konverter von etwa 10 Tonnen Inhalt arbeitete aber immer
vortheilhafter als eine entsprechende Anzahl kleiner. Infolgedessen
kamen auch die Clapp-Griffithkonverter in den neunziger Jahren

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[671/0687] Die Kleinbessemerei. führte diese Birnen auf mehreren Stahlwerken der Vereinigten Staaten ein. Tropenas, Ingenieur zu Stenay, nahm 1891 ein Patent auf einen Konverter mit seitlich, teils unter, teils über der Oberfläche des Metallbades mündenden Düsen, der sich im übrigen von dem Robert- konverter kaum unterscheidet. Er hat aber eine ziemliche Ver- [Abbildung Fig. 273.] breitung gefunden 1). Auf ähnlichem Prinzip beruhen die neueren Konverter von Sherk und Rutter und von E. Cambier. Um auch die Clapp-Griffithöfen zur Entphosphorung verwenden zu können, schlug M. H. Koppmeyer in Wien 1888 vor, sie mit basischen Herdöfen zu kombinieren. In den Vereinigten Staaten er- höhte man den Einsatz der Clapp-Griffithkonverter von 2 auf 3 Tonnen. Danach konnte man kaum mehr von Kleinbessemerei sprechen. Ein groſser Konverter von etwa 10 Tonnen Inhalt arbeitete aber immer vortheilhafter als eine entsprechende Anzahl kleiner. Infolgedessen kamen auch die Clapp-Griffithkonverter in den neunziger Jahren 1) Stahl und Eisen 1898, S. 183.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 671. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/687>, abgerufen am 22.11.2024.