eisen liefern. In Österreich hatte Hupfeld zu Prävali mit einem Clapp-Griffithkonverter Erfolg. Obgleich der Abbrand bei dem Klein- betrieb um 4 bis 5 Prozent grösser war, so bewährte er sich doch unter besonderen lokalen Verhältnissen als vorteilhaft und war nament- lich geeignet, ein weiches Produkt zu erzeugen. Roheisen mit dem- selben Kohlenstoffgehalt gab beim Kleinbetriebe ein weicheres Fluss- eisen als beim Grossbetriebe.
Es tauchten eine Anzahl neuer Konstruktionen nach dem Prinzip der Clapp-Griffithöfen auf, die sich hauptsächlich durch die Wind- führung und den Düsenverschluss unterschieden, so die von Wittnhöft, von Hatton und von Witherow, bei denen am Ende des Blasens der Hauptwindhahn abgestellt, ein kleiner Nebenhahn geöffnet und der Gang des Gebläses verlangsamt wurde. Lambertz gab den Windkanälen eine schiefe Stellung, E. Thomson nahm flache Düsen. A. Trappen schlug vor, die Birne unmittelbar an den Ausleger des Kranes zu befestigen, so dass sie auf der einen Seite vor den Abstich des Schmelzofens gebracht und gefüllt, auf der anderen Seite das Flusseisen ausgegossen werden konnte.
Walrand und Delattre führten bei ihren kleinen, beweglichen Birnen auch den basischen Betrieb ein und kombinierten denselben zu Stenay und besonders zu Hollerich in Luxemburg mit dem sauren Verfahren. Sie erbliesen aus phosphorreichem Luxemburger Roheisen in einem sauren Konverter ein Produkt, das 2,10 Prozent Phosphor ent- hielt, und das sie dann in einem basischen Konverter entphosphorten. Die Anlage erforderte zwei Kupolöfen und zwei Birnen. Es wurden 1500 kg Roheisen im Kupolofen eingeschmolzen, in den sauren Kon- verter abgestochen und bei 35 bis 40 cm Druck erst 8 Minuten geblasen, dann begann bei hellem Funken- und Flammenschein die Koch- periode. Nach weiteren fünf Minuten wurde die Masse in eine Umguss- pfanne entleert und aus dieser in den mit 100 kg Kalk beschickten Magnesiakonverter gegossen. Nach vier Minuten Blasen war die Masse entphosphort. Diesen Betrieb nannten die Erfinder procede de transversement. Dem entphosphorten Produkte wurden in der Giesspfanne 12 Prozent Ferromangan zugesetzt und das Metall dann in kleine Koquillen ausgegossen. Die ganze Operation dauerte 22 Minuten; der Abbrand betrug 18 bis 19 Prozent; das Produkt war sehr weich. Die Anlagekosten eines Werkes von 20 bis 30 Tonnen Erzeugung den Tag betrug ca. 80000 Mark.
In Frankreich erwies sich auf den Hütten von Stenay und Frai- sant nur der saure Prozess als vorteilhaft.
Die Kleinbessemerei.
eisen liefern. In Österreich hatte Hupfeld zu Prävali mit einem Clapp-Griffithkonverter Erfolg. Obgleich der Abbrand bei dem Klein- betrieb um 4 bis 5 Prozent gröſser war, so bewährte er sich doch unter besonderen lokalen Verhältnissen als vorteilhaft und war nament- lich geeignet, ein weiches Produkt zu erzeugen. Roheisen mit dem- selben Kohlenstoffgehalt gab beim Kleinbetriebe ein weicheres Fluſs- eisen als beim Groſsbetriebe.
Es tauchten eine Anzahl neuer Konstruktionen nach dem Prinzip der Clapp-Griffithöfen auf, die sich hauptsächlich durch die Wind- führung und den Düsenverschluſs unterschieden, so die von Wittnhöft, von Hatton und von Witherow, bei denen am Ende des Blasens der Hauptwindhahn abgestellt, ein kleiner Nebenhahn geöffnet und der Gang des Gebläses verlangsamt wurde. Lambertz gab den Windkanälen eine schiefe Stellung, E. Thomson nahm flache Düsen. A. Trappen schlug vor, die Birne unmittelbar an den Ausleger des Kranes zu befestigen, so daſs sie auf der einen Seite vor den Abstich des Schmelzofens gebracht und gefüllt, auf der anderen Seite das Fluſseisen ausgegossen werden konnte.
Walrand und Delattre führten bei ihren kleinen, beweglichen Birnen auch den basischen Betrieb ein und kombinierten denselben zu Stenay und besonders zu Hollerich in Luxemburg mit dem sauren Verfahren. Sie erbliesen aus phosphorreichem Luxemburger Roheisen in einem sauren Konverter ein Produkt, das 2,10 Prozent Phosphor ent- hielt, und das sie dann in einem basischen Konverter entphosphorten. Die Anlage erforderte zwei Kupolöfen und zwei Birnen. Es wurden 1500 kg Roheisen im Kupolofen eingeschmolzen, in den sauren Kon- verter abgestochen und bei 35 bis 40 cm Druck erst 8 Minuten geblasen, dann begann bei hellem Funken- und Flammenschein die Koch- periode. Nach weiteren fünf Minuten wurde die Masse in eine Umguſs- pfanne entleert und aus dieser in den mit 100 kg Kalk beschickten Magnesiakonverter gegossen. Nach vier Minuten Blasen war die Masse entphosphort. Diesen Betrieb nannten die Erfinder procédé de transversement. Dem entphosphorten Produkte wurden in der Gieſspfanne 12 Prozent Ferromangan zugesetzt und das Metall dann in kleine Koquillen ausgegossen. Die ganze Operation dauerte 22 Minuten; der Abbrand betrug 18 bis 19 Prozent; das Produkt war sehr weich. Die Anlagekosten eines Werkes von 20 bis 30 Tonnen Erzeugung den Tag betrug ca. 80000 Mark.
In Frankreich erwies sich auf den Hütten von Stenay und Frai- sant nur der saure Prozeſs als vorteilhaft.
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Die Kleinbessemerei.
eisen liefern. In Österreich hatte Hupfeld zu Prävali mit einem
Clapp-Griffithkonverter Erfolg. Obgleich der Abbrand bei dem Klein-
betrieb um 4 bis 5 Prozent gröſser war, so bewährte er sich doch
unter besonderen lokalen Verhältnissen als vorteilhaft und war nament-
lich geeignet, ein weiches Produkt zu erzeugen. Roheisen mit dem-
selben Kohlenstoffgehalt gab beim Kleinbetriebe ein weicheres Fluſs-
eisen als beim Groſsbetriebe.
Es tauchten eine Anzahl neuer Konstruktionen nach dem Prinzip
der Clapp-Griffithöfen auf, die sich hauptsächlich durch die Wind-
führung und den Düsenverschluſs unterschieden, so die von Wittnhöft,
von Hatton und von Witherow, bei denen am Ende des Blasens
der Hauptwindhahn abgestellt, ein kleiner Nebenhahn geöffnet und
der Gang des Gebläses verlangsamt wurde. Lambertz gab den
Windkanälen eine schiefe Stellung, E. Thomson nahm flache Düsen.
A. Trappen schlug vor, die Birne unmittelbar an den Ausleger des
Kranes zu befestigen, so daſs sie auf der einen Seite vor den Abstich
des Schmelzofens gebracht und gefüllt, auf der anderen Seite das
Fluſseisen ausgegossen werden konnte.
Walrand und Delattre führten bei ihren kleinen, beweglichen
Birnen auch den basischen Betrieb ein und kombinierten denselben
zu Stenay und besonders zu Hollerich in Luxemburg mit dem sauren
Verfahren. Sie erbliesen aus phosphorreichem Luxemburger Roheisen
in einem sauren Konverter ein Produkt, das 2,10 Prozent Phosphor ent-
hielt, und das sie dann in einem basischen Konverter entphosphorten.
Die Anlage erforderte zwei Kupolöfen und zwei Birnen. Es wurden
1500 kg Roheisen im Kupolofen eingeschmolzen, in den sauren Kon-
verter abgestochen und bei 35 bis 40 cm Druck erst 8 Minuten geblasen,
dann begann bei hellem Funken- und Flammenschein die Koch-
periode. Nach weiteren fünf Minuten wurde die Masse in eine Umguſs-
pfanne entleert und aus dieser in den mit 100 kg Kalk beschickten
Magnesiakonverter gegossen. Nach vier Minuten Blasen war die
Masse entphosphort. Diesen Betrieb nannten die Erfinder procédé
de transversement. Dem entphosphorten Produkte wurden in der
Gieſspfanne 12 Prozent Ferromangan zugesetzt und das Metall dann
in kleine Koquillen ausgegossen. Die ganze Operation dauerte
22 Minuten; der Abbrand betrug 18 bis 19 Prozent; das Produkt war
sehr weich. Die Anlagekosten eines Werkes von 20 bis 30 Tonnen
Erzeugung den Tag betrug ca. 80000 Mark.
In Frankreich erwies sich auf den Hütten von Stenay und Frai-
sant nur der saure Prozeſs als vorteilhaft.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 669. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/685>, abgerufen am 22.11.2024.
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