verbrauch ist grösser als bei Gebläsen und die Erzeugung eine be- schränkte.
Friedrich Krigar in Hannover verbesserte (Pat. Nr. 29584 vom 28. Dezember 1883) seinen Ofen, Fig. 215, in der Richtung, dass er
[Abbildung]
Fig. 215.
den Vorherd mehr ab- schloss, so dass derselbe nur durch eine Durch- flussöffnung mit dem Schmelzraum in Ver- bindung stand. Der Vor- herd wurde durch die Ofengase, welche durch einen Exhaustor ange- saugt und mit Luft ver- mischt wurden, geheizt 1). Hierdurch wurde der Kohlenverbrauch sehr vermindert und ein sehr heisses Eisen erhalten, welches bis zu 30 Prozent Schmiedeeisenzusatz im Vorherdgestattete. Ferner verbesserte Krigar die Windzuführung, indem er den Wind aus zwei seit- lich angeordneten Wind- kasten durch zwei breite, in verschiedener Höhen- lage befindliche Schlitze in den Ofen treten liess. Wie viel ökonomischer der Betrieb der Kupolöfen jetzt gegen früher war, ist deutlich daraus zu ersehen, das Ebelmen 1842 bei einem Kupolofen, der 18 bis 20 kg Koks auf 100 kg Eisen verbrauchte, das Verhältnis von CO2 : CO in den Gasen = 0,83 fand, während F. Fischer 1879 bei einem Krigarofen, der 7 kg Koks brauchte, das- selbe = 2,5 fand.
1883 schlug G. Winter in Laufach 2) eine einfache Art der
1) Siehe Berg- u. Hüttenmänn. Ztg. 1885, S. 557.
2) Siehe Dinglers Journ. 1883, III, S. 446.
Die Eisengieſserei seit 1870.
verbrauch ist gröſser als bei Gebläsen und die Erzeugung eine be- schränkte.
Friedrich Krigar in Hannover verbesserte (Pat. Nr. 29584 vom 28. Dezember 1883) seinen Ofen, Fig. 215, in der Richtung, daſs er
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Fig. 215.
den Vorherd mehr ab- schloſs, so daſs derselbe nur durch eine Durch- fluſsöffnung mit dem Schmelzraum in Ver- bindung stand. Der Vor- herd wurde durch die Ofengase, welche durch einen Exhaustor ange- saugt und mit Luft ver- mischt wurden, geheizt 1). Hierdurch wurde der Kohlenverbrauch sehr vermindert und ein sehr heiſses Eisen erhalten, welches bis zu 30 Prozent Schmiedeeisenzusatz im Vorherdgestattete. Ferner verbesserte Krigar die Windzuführung, indem er den Wind aus zwei seit- lich angeordneten Wind- kasten durch zwei breite, in verschiedener Höhen- lage befindliche Schlitze in den Ofen treten lieſs. Wie viel ökonomischer der Betrieb der Kupolöfen jetzt gegen früher war, ist deutlich daraus zu ersehen, das Ebelmen 1842 bei einem Kupolofen, der 18 bis 20 kg Koks auf 100 kg Eisen verbrauchte, das Verhältnis von CO2 : CO in den Gasen = 0,83 fand, während F. Fischer 1879 bei einem Krigarofen, der 7 kg Koks brauchte, das- selbe = 2,5 fand.
1883 schlug G. Winter in Laufach 2) eine einfache Art der
1) Siehe Berg- u. Hüttenmänn. Ztg. 1885, S. 557.
2) Siehe Dinglers Journ. 1883, III, S. 446.
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Die Eisengieſserei seit 1870.
verbrauch ist gröſser als bei Gebläsen und die Erzeugung eine be-
schränkte.
Friedrich Krigar in Hannover verbesserte (Pat. Nr. 29584 vom
28. Dezember 1883) seinen Ofen, Fig. 215, in der Richtung, daſs er
[Abbildung Fig. 215.]
den Vorherd mehr ab-
schloſs, so daſs derselbe
nur durch eine Durch-
fluſsöffnung mit dem
Schmelzraum in Ver-
bindung stand. Der Vor-
herd wurde durch die
Ofengase, welche durch
einen Exhaustor ange-
saugt und mit Luft ver-
mischt wurden, geheizt 1).
Hierdurch wurde der
Kohlenverbrauch sehr
vermindert und ein sehr
heiſses Eisen erhalten,
welches bis zu 30 Prozent
Schmiedeeisenzusatz im
Vorherdgestattete. Ferner
verbesserte Krigar die
Windzuführung, indem er
den Wind aus zwei seit-
lich angeordneten Wind-
kasten durch zwei breite,
in verschiedener Höhen-
lage befindliche Schlitze
in den Ofen treten lieſs.
Wie viel ökonomischer der Betrieb der Kupolöfen jetzt gegen früher
war, ist deutlich daraus zu ersehen, das Ebelmen 1842 bei einem
Kupolofen, der 18 bis 20 kg Koks auf 100 kg Eisen verbrauchte, das
Verhältnis von CO2 : CO in den Gasen = 0,83 fand, während
F. Fischer 1879 bei einem Krigarofen, der 7 kg Koks brauchte, das-
selbe = 2,5 fand.
1883 schlug G. Winter in Laufach 2) eine einfache Art der
1) Siehe Berg- u. Hüttenmänn. Ztg. 1885, S. 557.
2) Siehe Dinglers Journ. 1883, III, S. 446.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 536. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/552>, abgerufen am 22.11.2024.
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