stahlfabrikation. Bei den vorzüglichen reichen Erzen von durch- schnittlich bis zu 60 Prozent Eisengehalt im Möller war es nicht zu verwundern, dass grosse Öfen mit starken Gebläsen hohe Produktionen gaben. So brachte es Struthers Ofen, Ohio, 1872 bereits auf eine höchste Monatsproduktion von 2064 Tonnen, und eine höchste Tages- produktion von 66,6 Tonnen. Isabellaofen Nr. I bei Pittsburg von 22,86 m Höhe, 6,10 m Kohlensackweite und 42,5 cbm Inhalt erzielte zwischen 1876 und 1880 eine durchschnittliche Monatsproduktion von 2300 Tonnen und eine Tagesproduktion von 76 Tonnen bei
[Formel 1]
Koksverbrauch. Der Lucyofen von gleicher Höhe und Weite des Kohlensacks und 436 cbm Inhalt brachte es sogar 1878 zu einer höchsten Monatserzeugung von 3338 Tonnen und einer Tagesleistung von 119,10 Tonnen bei
[Formel 2]
Koksverbrauch. Sensation erregte es aber, als man 1880 auf den Edgar-Thomson-Werken mit einem ver- hältnismässig kleinen und engen Hochofen von 19,80 m Höhe, 8,96 m Kohlensackweite und 181 cbm Inhalt eine Monatsproduktion von 2226 Tonnen, eine Wochenproduktion von 682 Tonnen und eine Tagesproduktion von 97,5 Tonnen erzielte. Die Ursache lag nur in der besseren Windgebung. Zwei stehende Gebläse führten dem Ofen 425 cbm Wind in der Minute zu, welcher an den Formen 0,44 kg pro Kubikcentimeter Winddruck zeigte und durch drei Siemens- Cowper-Cochrane-Winderhitzer auf 565° C. erwärmt wurde. Dabei war der Koksverbrauch ein sehr günstiger: im ersten Monat
[Formel 3]
, im fünften Monat
[Formel 4]
.
Dieser glänzende Erfolg gab das Signal für ein förmliches Wett- blasen auf den amerikanischen Hütten, wobei man aber als Ziel nur die höchste Produktion, durchaus nicht den vorteilhaftesten Betrieb im Auge hatte. Bei dem Ofen Nr. II der Edgar-Thomson-Werke nach dem Muster von Nr. I, nur höher und weiter gebaut (mit 506 cbm Inhalt), wendete man zum erstenmal eine Gestellweite von 3,35 m an. Der Ofen, der April 1880 angeblasen wurde, erzeugte im dritten Monat 4387 Tonnen; im siebenten Monat 4798 Tonnen bei
[Formel 5]
Koksverbrauch. Allerdings hatte man die eingeblasene Wind- menge hierbei bis auf 850 cbm in der Minute gesteigert. Hierdurch wurde der Ofen rasch ausgefressen, der Koksverbrauch steigerte sich
Hochöfen.
stahlfabrikation. Bei den vorzüglichen reichen Erzen von durch- schnittlich bis zu 60 Prozent Eisengehalt im Möller war es nicht zu verwundern, daſs groſse Öfen mit starken Gebläsen hohe Produktionen gaben. So brachte es Struthers Ofen, Ohio, 1872 bereits auf eine höchste Monatsproduktion von 2064 Tonnen, und eine höchste Tages- produktion von 66,6 Tonnen. Isabellaofen Nr. I bei Pittsburg von 22,86 m Höhe, 6,10 m Kohlensackweite und 42,5 cbm Inhalt erzielte zwischen 1876 und 1880 eine durchschnittliche Monatsproduktion von 2300 Tonnen und eine Tagesproduktion von 76 Tonnen bei
[Formel 1]
Koksverbrauch. Der Lucyofen von gleicher Höhe und Weite des Kohlensacks und 436 cbm Inhalt brachte es sogar 1878 zu einer höchsten Monatserzeugung von 3338 Tonnen und einer Tagesleistung von 119,10 Tonnen bei
[Formel 2]
Koksverbrauch. Sensation erregte es aber, als man 1880 auf den Edgar-Thomson-Werken mit einem ver- hältnismäſsig kleinen und engen Hochofen von 19,80 m Höhe, 8,96 m Kohlensackweite und 181 cbm Inhalt eine Monatsproduktion von 2226 Tonnen, eine Wochenproduktion von 682 Tonnen und eine Tagesproduktion von 97,5 Tonnen erzielte. Die Ursache lag nur in der besseren Windgebung. Zwei stehende Gebläse führten dem Ofen 425 cbm Wind in der Minute zu, welcher an den Formen 0,44 kg pro Kubikcentimeter Winddruck zeigte und durch drei Siemens- Cowper-Cochrane-Winderhitzer auf 565° C. erwärmt wurde. Dabei war der Koksverbrauch ein sehr günstiger: im ersten Monat
[Formel 3]
, im fünften Monat
[Formel 4]
.
Dieser glänzende Erfolg gab das Signal für ein förmliches Wett- blasen auf den amerikanischen Hütten, wobei man aber als Ziel nur die höchste Produktion, durchaus nicht den vorteilhaftesten Betrieb im Auge hatte. Bei dem Ofen Nr. II der Edgar-Thomson-Werke nach dem Muster von Nr. I, nur höher und weiter gebaut (mit 506 cbm Inhalt), wendete man zum erstenmal eine Gestellweite von 3,35 m an. Der Ofen, der April 1880 angeblasen wurde, erzeugte im dritten Monat 4387 Tonnen; im siebenten Monat 4798 Tonnen bei
[Formel 5]
Koksverbrauch. Allerdings hatte man die eingeblasene Wind- menge hierbei bis auf 850 cbm in der Minute gesteigert. Hierdurch wurde der Ofen rasch ausgefressen, der Koksverbrauch steigerte sich
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Hochöfen.
stahlfabrikation. Bei den vorzüglichen reichen Erzen von durch-
schnittlich bis zu 60 Prozent Eisengehalt im Möller war es nicht zu
verwundern, daſs groſse Öfen mit starken Gebläsen hohe Produktionen
gaben. So brachte es Struthers Ofen, Ohio, 1872 bereits auf eine
höchste Monatsproduktion von 2064 Tonnen, und eine höchste Tages-
produktion von 66,6 Tonnen. Isabellaofen Nr. I bei Pittsburg von
22,86 m Höhe, 6,10 m Kohlensackweite und 42,5 cbm Inhalt erzielte
zwischen 1876 und 1880 eine durchschnittliche Monatsproduktion von
2300 Tonnen und eine Tagesproduktion von 76 Tonnen bei [FORMEL]
Koksverbrauch. Der Lucyofen von gleicher Höhe und Weite des
Kohlensacks und 436 cbm Inhalt brachte es sogar 1878 zu einer
höchsten Monatserzeugung von 3338 Tonnen und einer Tagesleistung
von 119,10 Tonnen bei [FORMEL] Koksverbrauch. Sensation erregte es
aber, als man 1880 auf den Edgar-Thomson-Werken mit einem ver-
hältnismäſsig kleinen und engen Hochofen von 19,80 m Höhe, 8,96 m
Kohlensackweite und 181 cbm Inhalt eine Monatsproduktion von
2226 Tonnen, eine Wochenproduktion von 682 Tonnen und eine
Tagesproduktion von 97,5 Tonnen erzielte. Die Ursache lag nur in
der besseren Windgebung. Zwei stehende Gebläse führten dem
Ofen 425 cbm Wind in der Minute zu, welcher an den Formen 0,44 kg
pro Kubikcentimeter Winddruck zeigte und durch drei Siemens-
Cowper-Cochrane-Winderhitzer auf 565° C. erwärmt wurde. Dabei war
der Koksverbrauch ein sehr günstiger: im ersten Monat [FORMEL], im
fünften Monat [FORMEL].
Dieser glänzende Erfolg gab das Signal für ein förmliches Wett-
blasen auf den amerikanischen Hütten, wobei man aber als Ziel nur
die höchste Produktion, durchaus nicht den vorteilhaftesten Betrieb
im Auge hatte. Bei dem Ofen Nr. II der Edgar-Thomson-Werke
nach dem Muster von Nr. I, nur höher und weiter gebaut (mit
506 cbm Inhalt), wendete man zum erstenmal eine Gestellweite von
3,35 m an. Der Ofen, der April 1880 angeblasen wurde, erzeugte im
dritten Monat 4387 Tonnen; im siebenten Monat 4798 Tonnen bei
[FORMEL] Koksverbrauch. Allerdings hatte man die eingeblasene Wind-
menge hierbei bis auf 850 cbm in der Minute gesteigert. Hierdurch
wurde der Ofen rasch ausgefressen, der Koksverbrauch steigerte sich
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 510. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/526>, abgerufen am 25.11.2024.
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