man allgemein die retortenartigen Öfen mit Seiten- und Sohlenfeuerung und Doppelthüren an. In Saarbrücken waren die Konstruktionen von Francois und Rexroth am meisten verbreitet, daneben benutzte man auch Appoltsche Öfen. Überall standen hier die Koksanstalten in Verbindung mit Kohlenwäschen, teils nach Rexroths, teils nach Neuerburgs System. Um 1867 erlangten die Ofenkonstruktionen von Haldy, Smet und Gobiet grössere Verbreitung, weil sie bessere Koks lieferten. Dieselben Systeme waren in Westfalen und in Belgien, von wo sie ausgegangen waren, verbreitet. Die Öfen von Gobiet fanden besonders auch in Österreich Aufnahme.
Die Koksfabrikation Belgiens war hervorragend, von ihr gingen die meisten Verbesserungen aus. Die genannten Ofenarten haben ihre Namen grossenteils von belgischen Erfindern. Smet war Direktor in Couillet, Francois Hüttenbesitzer in Marcinelle, Dulais Koksfabrikant zu Charleroi u. s. w.
Das System Smet wurde angewendet zu Ougree, Seraing und Grevignee. Die Öfen waren in der Regel 7 m lang, 0,65 m breit und 1,60 m hoch; Charge 40 bis 50 hl, Betriebsdauer 24 bis 36 Stunden. Die Flamme trat durch Öffnungen am Anfang des Gewölbes in zwei Seitenkanäle, von da in die Züge unter der Sohle, dann in die Esse. Als neue Konstruktionen tauchten Anfang der sechziger Jahre die von Gandebien zu Montigny-sur-Sambre und von Evence Coppee, der eine Koksanstalt bei La Louvriere betrieb, auf. Die Coppee- öfen hatten ursprünglich nur eine Thüre, lieferten aber ein besonders gutes Produkt. Später versah man sie mit zwei Thüren und presste sie mit Maschinen aus (Fig. 6, 7, 8), wie die übrigen belgischen Öfen.
Die Benutzung der Koksöfen zur Dampfkesselfeuerung, die nament- lich in Belgien so beliebt war, schränkte man vielfach ein. Man legte die Kessel entweder so an, dass sie nur einen Teil der Öfen bedeckten, so dass die Beschickung der Koksöfen von oben erfolgen konnte, oder man errichtete vertikale Dampfkessel an den Enden der Batterieen. Mitte der sechziger Jahre erlangte ein anderes System von Laumonier Verbreitung. Bei diesem waren 24 Öfen radial um eine hohe Esse gruppiert. Diese Öfen zeichneten sich durch hohes Ausbringen aus; die am Bahnhofe zu La Louviere ergaben 88,4 Prozent.
In Frankreich hielt man noch vielfach (z. B. zu Anzin) an den ein- thürigen Öfen fest. Talabots Öfen standen zu l'Agrappe, Denain und Anzin im Betrieb. Besonderen Wert legte man in Frankreich auf die Gewinnung der flüssigen Destillationsprodukte. De Vathaire verbesserte
Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb.
man allgemein die retortenartigen Öfen mit Seiten- und Sohlenfeuerung und Doppelthüren an. In Saarbrücken waren die Konstruktionen von François und Rexroth am meisten verbreitet, daneben benutzte man auch Appoltsche Öfen. Überall standen hier die Koksanstalten in Verbindung mit Kohlenwäschen, teils nach Rexroths, teils nach Neuerburgs System. Um 1867 erlangten die Ofenkonstruktionen von Haldy, Smet und Gobiet gröſsere Verbreitung, weil sie bessere Koks lieferten. Dieselben Systeme waren in Westfalen und in Belgien, von wo sie ausgegangen waren, verbreitet. Die Öfen von Gobiet fanden besonders auch in Österreich Aufnahme.
Die Koksfabrikation Belgiens war hervorragend, von ihr gingen die meisten Verbesserungen aus. Die genannten Ofenarten haben ihre Namen groſsenteils von belgischen Erfindern. Smet war Direktor in Couillet, François Hüttenbesitzer in Marcinelle, Dulais Koksfabrikant zu Charleroi u. s. w.
Das System Smet wurde angewendet zu Ougrée, Seraing und Grevignée. Die Öfen waren in der Regel 7 m lang, 0,65 m breit und 1,60 m hoch; Charge 40 bis 50 hl, Betriebsdauer 24 bis 36 Stunden. Die Flamme trat durch Öffnungen am Anfang des Gewölbes in zwei Seitenkanäle, von da in die Züge unter der Sohle, dann in die Esse. Als neue Konstruktionen tauchten Anfang der sechziger Jahre die von Gandebien zu Montigny-sur-Sambre und von Evence Coppée, der eine Koksanstalt bei La Louvrière betrieb, auf. Die Coppée- öfen hatten ursprünglich nur eine Thüre, lieferten aber ein besonders gutes Produkt. Später versah man sie mit zwei Thüren und preſste sie mit Maschinen aus (Fig. 6, 7, 8), wie die übrigen belgischen Öfen.
Die Benutzung der Koksöfen zur Dampfkesselfeuerung, die nament- lich in Belgien so beliebt war, schränkte man vielfach ein. Man legte die Kessel entweder so an, daſs sie nur einen Teil der Öfen bedeckten, so daſs die Beschickung der Koksöfen von oben erfolgen konnte, oder man errichtete vertikale Dampfkessel an den Enden der Batterieen. Mitte der sechziger Jahre erlangte ein anderes System von Laumonier Verbreitung. Bei diesem waren 24 Öfen radial um eine hohe Esse gruppiert. Diese Öfen zeichneten sich durch hohes Ausbringen aus; die am Bahnhofe zu La Louvière ergaben 88,4 Prozent.
In Frankreich hielt man noch vielfach (z. B. zu Anzin) an den ein- thürigen Öfen fest. Talabots Öfen standen zu l’Agrappe, Denain und Anzin im Betrieb. Besonderen Wert legte man in Frankreich auf die Gewinnung der flüssigen Destillationsprodukte. De Vathaire verbesserte
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Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb.
man allgemein die retortenartigen Öfen mit Seiten- und Sohlenfeuerung
und Doppelthüren an. In Saarbrücken waren die Konstruktionen von
François und Rexroth am meisten verbreitet, daneben benutzte
man auch Appoltsche Öfen. Überall standen hier die Koksanstalten
in Verbindung mit Kohlenwäschen, teils nach Rexroths, teils nach
Neuerburgs System. Um 1867 erlangten die Ofenkonstruktionen
von Haldy, Smet und Gobiet gröſsere Verbreitung, weil sie bessere
Koks lieferten. Dieselben Systeme waren in Westfalen und in Belgien,
von wo sie ausgegangen waren, verbreitet. Die Öfen von Gobiet
fanden besonders auch in Österreich Aufnahme.
Die Koksfabrikation Belgiens war hervorragend, von ihr gingen
die meisten Verbesserungen aus. Die genannten Ofenarten haben ihre
Namen groſsenteils von belgischen Erfindern. Smet war Direktor in
Couillet, François Hüttenbesitzer in Marcinelle, Dulais Koksfabrikant
zu Charleroi u. s. w.
Das System Smet wurde angewendet zu Ougrée, Seraing und
Grevignée. Die Öfen waren in der Regel 7 m lang, 0,65 m breit und
1,60 m hoch; Charge 40 bis 50 hl, Betriebsdauer 24 bis 36 Stunden.
Die Flamme trat durch Öffnungen am Anfang des Gewölbes in zwei
Seitenkanäle, von da in die Züge unter der Sohle, dann in die Esse.
Als neue Konstruktionen tauchten Anfang der sechziger Jahre die
von Gandebien zu Montigny-sur-Sambre und von Evence Coppée,
der eine Koksanstalt bei La Louvrière betrieb, auf. Die Coppée-
öfen hatten ursprünglich nur eine Thüre, lieferten aber ein
besonders gutes Produkt. Später versah man sie mit zwei Thüren
und preſste sie mit Maschinen aus (Fig. 6, 7, 8), wie die übrigen
belgischen Öfen.
Die Benutzung der Koksöfen zur Dampfkesselfeuerung, die nament-
lich in Belgien so beliebt war, schränkte man vielfach ein. Man legte
die Kessel entweder so an, daſs sie nur einen Teil der Öfen bedeckten,
so daſs die Beschickung der Koksöfen von oben erfolgen konnte, oder
man errichtete vertikale Dampfkessel an den Enden der Batterieen.
Mitte der sechziger Jahre erlangte ein anderes System von Laumonier
Verbreitung. Bei diesem waren 24 Öfen radial um eine hohe Esse
gruppiert. Diese Öfen zeichneten sich durch hohes Ausbringen aus;
die am Bahnhofe zu La Louvière ergaben 88,4 Prozent.
In Frankreich hielt man noch vielfach (z. B. zu Anzin) an den ein-
thürigen Öfen fest. Talabots Öfen standen zu l’Agrappe, Denain und
Anzin im Betrieb. Besonderen Wert legte man in Frankreich auf die
Gewinnung der flüssigen Destillationsprodukte. De Vathaire verbesserte
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/50>, abgerufen am 27.11.2024.
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