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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Hochöfen.
den lokalen Bedingungen abhängig, als dass es möglich wäre, dafür
allgemein gültige Normen aufzustellen. Eine reiche Litteratur über
diesen Gegenstand, welche in den letzten 25 Jahren entstanden ist,
giebt aber dem Praktiker ausreichende Mittel an die Hand, in jedem
einzelnen Falle das richtige zu treffen. Wir verweisen besonders
auf die in unserer Übersicht der Litteratur angeführten Werke von
Kerpely, Dürre und Wedding.

Die Kosten für die Anlage eines Hochofens mit Zubehör sind
besonders durch die steinernen Winderhitzer sehr gestiegen. Die
Hochofenanlage zu Dognatzka mit zwei Hochöfen kostete 1858/60
525475 Mark, die von Newport bei Middlesborough mit zwei Öfen
1869/70 1126600 Mark, die von Mülheim a. d. Ruhr mit zwei Öfen
1872/74 2786700 Mark. Bei letzterer sind einbegriffen 500000 Mark
für eine Lokomotivbahn und 320000 Mark für 80 Coppeeöfen für
Koksfabrikation, die beiden Öfen für sich allein kosteten nur
495000 Mark.

Sir B. Samuelson und F. W. Lürmann stellten 1887 folgende
Kostenberechnungen an:

[Tabelle]

Wenden wir uns zu den Fortschritten im Betriebe der Hoch-
öfen seit 1870, so springt zunächst der grosse Einfluss, welchen der
Aufschwung der Flussstahlfabrikation ausgeübt hat, in das Auge.

Das Bessemerroheisen erfordert phosphor- und schwefelfreie Erze
und da diese in den eisenerzeugenden Ländern nicht in ausreichender
Menge gefördert wurden, sahen sich die meisten derselben auf die
Einfuhr fremder Erze, unter denen die von Spanien, Elba und Algier
die wichtigsten waren, angewiesen. Dieser Bezug fremdländischer
Eisenerze nahm einen ausserordentlichen Umfang an. Die Ausfuhr von
Bilbao, die 1866 nur 12890 Tonnen betragen hatte, war 1878 auf

Hochöfen.
den lokalen Bedingungen abhängig, als daſs es möglich wäre, dafür
allgemein gültige Normen aufzustellen. Eine reiche Litteratur über
diesen Gegenstand, welche in den letzten 25 Jahren entstanden ist,
giebt aber dem Praktiker ausreichende Mittel an die Hand, in jedem
einzelnen Falle das richtige zu treffen. Wir verweisen besonders
auf die in unserer Übersicht der Litteratur angeführten Werke von
Kerpely, Dürre und Wedding.

Die Kosten für die Anlage eines Hochofens mit Zubehör sind
besonders durch die steinernen Winderhitzer sehr gestiegen. Die
Hochofenanlage zu Dognatzka mit zwei Hochöfen kostete 1858/60
525475 Mark, die von Newport bei Middlesborough mit zwei Öfen
1869/70 1126600 Mark, die von Mülheim a. d. Ruhr mit zwei Öfen
1872/74 2786700 Mark. Bei letzterer sind einbegriffen 500000 Mark
für eine Lokomotivbahn und 320000 Mark für 80 Coppéeöfen für
Koksfabrikation, die beiden Öfen für sich allein kosteten nur
495000 Mark.

Sir B. Samuelson und F. W. Lürmann stellten 1887 folgende
Kostenberechnungen an:

[Tabelle]

Wenden wir uns zu den Fortschritten im Betriebe der Hoch-
öfen seit 1870, so springt zunächst der groſse Einfluſs, welchen der
Aufschwung der Fluſsstahlfabrikation ausgeübt hat, in das Auge.

Das Bessemerroheisen erfordert phosphor- und schwefelfreie Erze
und da diese in den eisenerzeugenden Ländern nicht in ausreichender
Menge gefördert wurden, sahen sich die meisten derselben auf die
Einfuhr fremder Erze, unter denen die von Spanien, Elba und Algier
die wichtigsten waren, angewiesen. Dieser Bezug fremdländischer
Eisenerze nahm einen auſserordentlichen Umfang an. Die Ausfuhr von
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[482/0498] Hochöfen. den lokalen Bedingungen abhängig, als daſs es möglich wäre, dafür allgemein gültige Normen aufzustellen. Eine reiche Litteratur über diesen Gegenstand, welche in den letzten 25 Jahren entstanden ist, giebt aber dem Praktiker ausreichende Mittel an die Hand, in jedem einzelnen Falle das richtige zu treffen. Wir verweisen besonders auf die in unserer Übersicht der Litteratur angeführten Werke von Kerpely, Dürre und Wedding. Die Kosten für die Anlage eines Hochofens mit Zubehör sind besonders durch die steinernen Winderhitzer sehr gestiegen. Die Hochofenanlage zu Dognatzka mit zwei Hochöfen kostete 1858/60 525475 Mark, die von Newport bei Middlesborough mit zwei Öfen 1869/70 1126600 Mark, die von Mülheim a. d. Ruhr mit zwei Öfen 1872/74 2786700 Mark. Bei letzterer sind einbegriffen 500000 Mark für eine Lokomotivbahn und 320000 Mark für 80 Coppéeöfen für Koksfabrikation, die beiden Öfen für sich allein kosteten nur 495000 Mark. Sir B. Samuelson und F. W. Lürmann stellten 1887 folgende Kostenberechnungen an: Wenden wir uns zu den Fortschritten im Betriebe der Hoch- öfen seit 1870, so springt zunächst der groſse Einfluſs, welchen der Aufschwung der Fluſsstahlfabrikation ausgeübt hat, in das Auge. Das Bessemerroheisen erfordert phosphor- und schwefelfreie Erze und da diese in den eisenerzeugenden Ländern nicht in ausreichender Menge gefördert wurden, sahen sich die meisten derselben auf die Einfuhr fremder Erze, unter denen die von Spanien, Elba und Algier die wichtigsten waren, angewiesen. Dieser Bezug fremdländischer Eisenerze nahm einen auſserordentlichen Umfang an. Die Ausfuhr von Bilbao, die 1866 nur 12890 Tonnen betragen hatte, war 1878 auf

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/498>, abgerufen am 23.11.2024.