in Hörde Wasserformen an, welche hinten offen waren (Fig. 185). Sie waren leichter zu reinigen, liessen sich besser beobachten, wodurch
[Abbildung]
Fig. 185.
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Fig. 186.
namentlich die Gefahr des Leckwerdens und des Ein- tritts von Wasser in den Ofen vermindert war. Diese hinten offenen Windformen wurden auf mehreren Hüt- tenwerken eingeführt. Ähn- liche Formen waren früher schon von Teichmann, Hodgett (1870), Loyd (1876) und Plum (1878) angewendet worden.
Die Lürmannsche Schlackenform war eben- falls nicht nur selbst mit Wasserkühlung versehen, sondern wurde auch in einen aus mit Wasser ge- kühlten gusseisernen Platten hergestellten Kasten ein- gesetzt (Fig. 186). Ferner führte Lürmann auch die Wasserkühlung des Abstich- loches ein, indem er das- selbe mit ähnlichen Kühl- platten umgab.
Die vermehrte Wasser- kühlung bei dem Hochofen steigerte den Wasserbedarf bedeutend, rechnete man doch auf jede Windform 60 bis 70 Liter in der Minute, für jeden zugehörigen Kühl- kasten 75 bis 100 Liter in der Minute.
Bei einem heissgehenden Hochofen beträgt der Wasserbedarf zur Kühlung an 2000 Liter in der Minute, steigert sich aber bei grossen Öfen mitunter auf mehr als das Doppelte. Diese Wasser-
Hochöfen.
in Hörde Wasserformen an, welche hinten offen waren (Fig. 185). Sie waren leichter zu reinigen, lieſsen sich besser beobachten, wodurch
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Fig. 185.
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Fig. 186.
namentlich die Gefahr des Leckwerdens und des Ein- tritts von Wasser in den Ofen vermindert war. Diese hinten offenen Windformen wurden auf mehreren Hüt- tenwerken eingeführt. Ähn- liche Formen waren früher schon von Teichmann, Hodgett (1870), Loyd (1876) und Plum (1878) angewendet worden.
Die Lürmannsche Schlackenform war eben- falls nicht nur selbst mit Wasserkühlung versehen, sondern wurde auch in einen aus mit Wasser ge- kühlten guſseisernen Platten hergestellten Kasten ein- gesetzt (Fig. 186). Ferner führte Lürmann auch die Wasserkühlung des Abstich- loches ein, indem er das- selbe mit ähnlichen Kühl- platten umgab.
Die vermehrte Wasser- kühlung bei dem Hochofen steigerte den Wasserbedarf bedeutend, rechnete man doch auf jede Windform 60 bis 70 Liter in der Minute, für jeden zugehörigen Kühl- kasten 75 bis 100 Liter in der Minute.
Bei einem heiſsgehenden Hochofen beträgt der Wasserbedarf zur Kühlung an 2000 Liter in der Minute, steigert sich aber bei groſsen Öfen mitunter auf mehr als das Doppelte. Diese Wasser-
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Hochöfen.
in Hörde Wasserformen an, welche hinten offen waren (Fig. 185).
Sie waren leichter zu reinigen, lieſsen sich besser beobachten, wodurch
[Abbildung Fig. 185.]
[Abbildung Fig. 186.]
namentlich die Gefahr des
Leckwerdens und des Ein-
tritts von Wasser in den
Ofen vermindert war. Diese
hinten offenen Windformen
wurden auf mehreren Hüt-
tenwerken eingeführt. Ähn-
liche Formen waren früher
schon von Teichmann,
Hodgett (1870), Loyd
(1876) und Plum (1878)
angewendet worden.
Die Lürmannsche
Schlackenform war eben-
falls nicht nur selbst mit
Wasserkühlung versehen,
sondern wurde auch in
einen aus mit Wasser ge-
kühlten guſseisernen Platten
hergestellten Kasten ein-
gesetzt (Fig. 186). Ferner
führte Lürmann auch die
Wasserkühlung des Abstich-
loches ein, indem er das-
selbe mit ähnlichen Kühl-
platten umgab.
Die vermehrte Wasser-
kühlung bei dem Hochofen
steigerte den Wasserbedarf
bedeutend, rechnete man
doch auf jede Windform 60
bis 70 Liter in der Minute,
für jeden zugehörigen Kühl-
kasten 75 bis 100 Liter in
der Minute.
Bei einem heiſsgehenden Hochofen beträgt der Wasserbedarf
zur Kühlung an 2000 Liter in der Minute, steigert sich aber bei
groſsen Öfen mitunter auf mehr als das Doppelte. Diese Wasser-
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/486>, abgerufen am 24.11.2024.
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