Seibel in Paris und Brüssel gebauten Kohlenwäschen in Frankreich, Belgien, Westfalen und Saarbrücken Verbreitung gefunden.
An die Aufbereitungsmaschinen schliessen sich die Stampf- vorrichtungen, um die Steinkohlen in den Kammern festzustampfen oder in Kasten zu pressen, wodurch eine parallelepipedische Masse, deren Gestalt und Grösse der Verkokungskammer entspricht, in die sie eingeschoben wird. Um solche haben sich Ritter von Mertens zu Trzynietz, Baumgarten, Quaglio, Bremme, Röchling, Hoff- mann, Brinck & Hübner und M. Klein (D. R.-P. Nr. 99492, 106019) verdient gemacht 1).
Der flüssige Brennstoff: Petroleum und dessen Rückstände haben in Pennsylvanien und in Russland eine grosse Bedeutung für die Eisenindustrie erlangt. In Pennsylvanien verwendet man mehr Roh- petroleum, während man in Russland hauptsächlich die Naphtharück- stände (Astaki oder Masut) als Brennstoff benutzt. Bei der Destillation von 100 Tln. Rohöl von Baku bleiben etwa 50 Tle. Rückstand, der 1899 8 Kopeken das Pud oder 1 Mark die 100 kg kostete, durch die Transportkosten erhöhte sich der Preis für Moskau auf 27 Kopeken oder 3,50 Mark. Man unterscheidet Schalenfeuerung, Tropfen- und Forsunkenfeuerung. Schalenfeuerung dient für mässige Hitze z. B. für Trockenöfen, Tropfenfeuerung für Schweiss- und Glühöfen; am wirk- samsten und für hohe Temperaturen ist die Forsunkenfeuerung, wobei Naphtha in einem doppelten Rohre, der Forsunka, ähnlich wie bei einem Injektor, durch Dampf oder Pressluft zerstäubt wird. Letztere Art der Feuerung findet bei Puddelöfen, bei Martin- und Tiegelstahl- öfen Anwendung. Um hohe Temperaturen zu erzeugen, verbindet man die Forsunkenfeuerung mit Siemens-Regeneratoren 2).
Die gasförmigen Brennstoffe haben seit 1870 eine immer wachsende Bedeutung erlangt. Hierbei kommen besonders in Betracht das Naturgas in dem Petroleumgebiet der Vereinigten Staaten Nord- amerikas, die künstlichen Gase, als Generatorgas, Wassergas, Dowson- gas, Masut- und Naphthagas u. s. w., die Abgase der Hochöfen, Koks- öfen und anderer Öfen.
Das Naturgas hat nur in den Vereinigten Staaten von Nord- amerika eine lokale Wichtigkeit erlangt. Es entströmt dort in grossen Mengen einzelnen Bohrlöchern für Petroleumgewinnung 3). Das zuerst
1) Siehe Aufsatz von Oskar Simmersbach in Stahl u. Eisen 1898, S. 1078.
2) Siehe Stahl und Eisen 1900, S. 424.
3) Der Van Buren-well, Ohio, entströmten 1887 täglich 14980000 Kubikfuss Gas. Die Gesamtproduktion der Gasquellen um Pittsburg betrug täglich
Brennmaterial.
Seibel in Paris und Brüssel gebauten Kohlenwäschen in Frankreich, Belgien, Westfalen und Saarbrücken Verbreitung gefunden.
An die Aufbereitungsmaschinen schlieſsen sich die Stampf- vorrichtungen, um die Steinkohlen in den Kammern festzustampfen oder in Kasten zu pressen, wodurch eine parallelepipedische Masse, deren Gestalt und Gröſse der Verkokungskammer entspricht, in die sie eingeschoben wird. Um solche haben sich Ritter von Mertens zu Trzynietz, Baumgarten, Quaglio, Bremme, Röchling, Hoff- mann, Brinck & Hübner und M. Klein (D. R.-P. Nr. 99492, 106019) verdient gemacht 1).
Der flüssige Brennstoff: Petroleum und dessen Rückstände haben in Pennsylvanien und in Ruſsland eine groſse Bedeutung für die Eisenindustrie erlangt. In Pennsylvanien verwendet man mehr Roh- petroleum, während man in Ruſsland hauptsächlich die Naphtharück- stände (Astaki oder Masut) als Brennstoff benutzt. Bei der Destillation von 100 Tln. Rohöl von Baku bleiben etwa 50 Tle. Rückstand, der 1899 8 Kopeken das Pud oder 1 Mark die 100 kg kostete, durch die Transportkosten erhöhte sich der Preis für Moskau auf 27 Kopeken oder 3,50 Mark. Man unterscheidet Schalenfeuerung, Tropfen- und Forsunkenfeuerung. Schalenfeuerung dient für mäſsige Hitze z. B. für Trockenöfen, Tropfenfeuerung für Schweiſs- und Glühöfen; am wirk- samsten und für hohe Temperaturen ist die Forsunkenfeuerung, wobei Naphtha in einem doppelten Rohre, der Forsunka, ähnlich wie bei einem Injektor, durch Dampf oder Preſsluft zerstäubt wird. Letztere Art der Feuerung findet bei Puddelöfen, bei Martin- und Tiegelstahl- öfen Anwendung. Um hohe Temperaturen zu erzeugen, verbindet man die Forsunkenfeuerung mit Siemens-Regeneratoren 2).
Die gasförmigen Brennstoffe haben seit 1870 eine immer wachsende Bedeutung erlangt. Hierbei kommen besonders in Betracht das Naturgas in dem Petroleumgebiet der Vereinigten Staaten Nord- amerikas, die künstlichen Gase, als Generatorgas, Wassergas, Dowson- gas, Masut- und Naphthagas u. s. w., die Abgase der Hochöfen, Koks- öfen und anderer Öfen.
Das Naturgas hat nur in den Vereinigten Staaten von Nord- amerika eine lokale Wichtigkeit erlangt. Es entströmt dort in groſsen Mengen einzelnen Bohrlöchern für Petroleumgewinnung 3). Das zuerst
1) Siehe Aufsatz von Oskar Simmersbach in Stahl u. Eisen 1898, S. 1078.
2) Siehe Stahl und Eisen 1900, S. 424.
3) Der Van Buren-well, Ohio, entströmten 1887 täglich 14980000 Kubikfuſs Gas. Die Gesamtproduktion der Gasquellen um Pittsburg betrug täglich
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Brennmaterial.
Seibel in Paris und Brüssel gebauten Kohlenwäschen in Frankreich,
Belgien, Westfalen und Saarbrücken Verbreitung gefunden.
An die Aufbereitungsmaschinen schlieſsen sich die Stampf-
vorrichtungen, um die Steinkohlen in den Kammern festzustampfen
oder in Kasten zu pressen, wodurch eine parallelepipedische Masse,
deren Gestalt und Gröſse der Verkokungskammer entspricht, in die
sie eingeschoben wird. Um solche haben sich Ritter von Mertens
zu Trzynietz, Baumgarten, Quaglio, Bremme, Röchling, Hoff-
mann, Brinck & Hübner und M. Klein (D. R.-P. Nr. 99492,
106019) verdient gemacht 1).
Der flüssige Brennstoff: Petroleum und dessen Rückstände
haben in Pennsylvanien und in Ruſsland eine groſse Bedeutung für die
Eisenindustrie erlangt. In Pennsylvanien verwendet man mehr Roh-
petroleum, während man in Ruſsland hauptsächlich die Naphtharück-
stände (Astaki oder Masut) als Brennstoff benutzt. Bei der Destillation
von 100 Tln. Rohöl von Baku bleiben etwa 50 Tle. Rückstand, der
1899 8 Kopeken das Pud oder 1 Mark die 100 kg kostete, durch die
Transportkosten erhöhte sich der Preis für Moskau auf 27 Kopeken
oder 3,50 Mark. Man unterscheidet Schalenfeuerung, Tropfen- und
Forsunkenfeuerung. Schalenfeuerung dient für mäſsige Hitze z. B. für
Trockenöfen, Tropfenfeuerung für Schweiſs- und Glühöfen; am wirk-
samsten und für hohe Temperaturen ist die Forsunkenfeuerung, wobei
Naphtha in einem doppelten Rohre, der Forsunka, ähnlich wie bei
einem Injektor, durch Dampf oder Preſsluft zerstäubt wird. Letztere
Art der Feuerung findet bei Puddelöfen, bei Martin- und Tiegelstahl-
öfen Anwendung. Um hohe Temperaturen zu erzeugen, verbindet
man die Forsunkenfeuerung mit Siemens-Regeneratoren 2).
Die gasförmigen Brennstoffe haben seit 1870 eine immer
wachsende Bedeutung erlangt. Hierbei kommen besonders in Betracht
das Naturgas in dem Petroleumgebiet der Vereinigten Staaten Nord-
amerikas, die künstlichen Gase, als Generatorgas, Wassergas, Dowson-
gas, Masut- und Naphthagas u. s. w., die Abgase der Hochöfen, Koks-
öfen und anderer Öfen.
Das Naturgas hat nur in den Vereinigten Staaten von Nord-
amerika eine lokale Wichtigkeit erlangt. Es entströmt dort in groſsen
Mengen einzelnen Bohrlöchern für Petroleumgewinnung 3). Das zuerst
1) Siehe Aufsatz von Oskar Simmersbach in Stahl u. Eisen 1898, S. 1078.
2) Siehe Stahl und Eisen 1900, S. 424.
3) Der Van Buren-well, Ohio, entströmten 1887 täglich 14980000 Kubikfuſs
Gas. Die Gesamtproduktion der Gasquellen um Pittsburg betrug täglich
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 418. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/434>, abgerufen am 22.11.2024.
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