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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Brennmaterial.
Verwaschen der Steinkohlen gemacht worden sind, nicht unerwähnt
bleiben.

Für die Zerkleinerung der Grobkohle verbesserte Marsden in
Leeds 1872 die Blakesche Steinbrechmaschine; Carr erfand 1872
seine Schleudermühle (Desintegrator). In den folgenden Jahren kon-
struierte Dyckhoff seinen schwingenden Backenbrecher, die Maschinen-
fabrik Humbold (1878) in Kalk bei Deutz einen Steinbrecher mit
kastenförmigen Brechschwingen, Baxter & Co. in Leeds 1881 eine
verbesserte Backenquetsche, die mehr durch Stoss als durch Druck
wirkte. Schleudermühlen wurden angegeben von Rittinger und von
Vapart (Croyeur Vapart) 1878.

Für die trockene Aufbereitung erfand Briart 1878 einen Rätter,
Schmitt-Manderbach das Spiralsieb, Neuerburg 1879 ein Trom-
melsieb, die Maschinenfabrik Humbold in Kalk ein Schwingsieb,
Karlik seinen rotierenden Pendelrätter 1884, Klönne seinen Kreisel-
rätter, der besonders für Braunkohlen Anwendung fand. H. Hoch-
strate
brachte 1878 eine Windseparation in Vorschlag.

Am wichtigsten waren aber die Verbesserungen der Kohlen-
wäschen. Von diesen nennen wir die von Sievers, welche 1871 auf
Grube Heinitz bei Saarbrücken eingerichtet wurde, von Rexroth,
die um dieselbe Zeit in Seraing erbaut wurde, von Lührig 1), welche
von Waldenburg aus sich in Schlesien und Sachsen verbreitete.

Diese Systeme, wie das einige Jahre später von Kremer und
Schüchtermann in Dortmund erfundene, beruhen auf dem Princip
des Setzsiebes mit saugender und rückkehrender Wasserspülung. Da-
gegen arbeitet die Pumpensetzmaschine von Coppee, die zuerst zu
St. Waarst bei Anzin eingeführt wurde, nur mit aufsteigendem Wasser-
strom.

Bei der von Max Evrard zu St. Etienne 1875 angegebenen
Sortierwäsche wird die Wassersäule direkt durch Dampf bewegt.
Weiterhin wurden Kohlenwäschen konstruiert von Neuerburg in
Köln 1878, von Marsaut in Bassege 1882, in demselben Jahre von
Laporte und Jourjon und von Cl. Joufferey und J. Chevalier.
Eine Spitzkastenseparation führte Büttgenbach 1883 ein. 1885
wurden in Frankreich Lührig-Coppeesche Kohlenwäschen zu Aubin
und zu Aveyron angelegt 2). Seit 1889 haben die von Bernard und

1) Die Lührigsche Kohlenwäsche von C. G. Kreischer 1878 bei Gottschalk
in Freiberg.
2) Annales des Mines 1885, 2. livr., p. 356.
Beck, Geschichte des Eisens. 27

Brennmaterial.
Verwaschen der Steinkohlen gemacht worden sind, nicht unerwähnt
bleiben.

Für die Zerkleinerung der Grobkohle verbesserte Marsden in
Leeds 1872 die Blakesche Steinbrechmaschine; Carr erfand 1872
seine Schleudermühle (Desintegrator). In den folgenden Jahren kon-
struierte Dyckhoff seinen schwingenden Backenbrecher, die Maschinen-
fabrik Humbold (1878) in Kalk bei Deutz einen Steinbrecher mit
kastenförmigen Brechschwingen, Baxter & Co. in Leeds 1881 eine
verbesserte Backenquetsche, die mehr durch Stoſs als durch Druck
wirkte. Schleudermühlen wurden angegeben von Rittinger und von
Vapart (Croyeur Vapart) 1878.

Für die trockene Aufbereitung erfand Briart 1878 einen Rätter,
Schmitt-Manderbach das Spiralsieb, Neuerburg 1879 ein Trom-
melsieb, die Maschinenfabrik Humbold in Kalk ein Schwingsieb,
Karlik seinen rotierenden Pendelrätter 1884, Klönne seinen Kreisel-
rätter, der besonders für Braunkohlen Anwendung fand. H. Hoch-
strate
brachte 1878 eine Windseparation in Vorschlag.

Am wichtigsten waren aber die Verbesserungen der Kohlen-
wäschen. Von diesen nennen wir die von Sievers, welche 1871 auf
Grube Heinitz bei Saarbrücken eingerichtet wurde, von Rexroth,
die um dieselbe Zeit in Seraing erbaut wurde, von Lührig 1), welche
von Waldenburg aus sich in Schlesien und Sachsen verbreitete.

Diese Systeme, wie das einige Jahre später von Kremer und
Schüchtermann in Dortmund erfundene, beruhen auf dem Princip
des Setzsiebes mit saugender und rückkehrender Wasserspülung. Da-
gegen arbeitet die Pumpensetzmaschine von Coppée, die zuerst zu
St. Waarst bei Anzin eingeführt wurde, nur mit aufsteigendem Wasser-
strom.

Bei der von Max Evrard zu St. Etienne 1875 angegebenen
Sortierwäsche wird die Wassersäule direkt durch Dampf bewegt.
Weiterhin wurden Kohlenwäschen konstruiert von Neuerburg in
Köln 1878, von Marsaut in Bassège 1882, in demselben Jahre von
Laporte und Jourjon und von Cl. Joufferey und J. Chevalier.
Eine Spitzkastenseparation führte Büttgenbach 1883 ein. 1885
wurden in Frankreich Lührig-Coppéesche Kohlenwäschen zu Aubin
und zu Aveyron angelegt 2). Seit 1889 haben die von Bernard und

1) Die Lührigsche Kohlenwäsche von C. G. Kreischer 1878 bei Gottschalk
in Freiberg.
2) Annales des Mines 1885, 2. livr., p. 356.
Beck, Geschichte des Eisens. 27
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[417/0433] Brennmaterial. Verwaschen der Steinkohlen gemacht worden sind, nicht unerwähnt bleiben. Für die Zerkleinerung der Grobkohle verbesserte Marsden in Leeds 1872 die Blakesche Steinbrechmaschine; Carr erfand 1872 seine Schleudermühle (Desintegrator). In den folgenden Jahren kon- struierte Dyckhoff seinen schwingenden Backenbrecher, die Maschinen- fabrik Humbold (1878) in Kalk bei Deutz einen Steinbrecher mit kastenförmigen Brechschwingen, Baxter & Co. in Leeds 1881 eine verbesserte Backenquetsche, die mehr durch Stoſs als durch Druck wirkte. Schleudermühlen wurden angegeben von Rittinger und von Vapart (Croyeur Vapart) 1878. Für die trockene Aufbereitung erfand Briart 1878 einen Rätter, Schmitt-Manderbach das Spiralsieb, Neuerburg 1879 ein Trom- melsieb, die Maschinenfabrik Humbold in Kalk ein Schwingsieb, Karlik seinen rotierenden Pendelrätter 1884, Klönne seinen Kreisel- rätter, der besonders für Braunkohlen Anwendung fand. H. Hoch- strate brachte 1878 eine Windseparation in Vorschlag. Am wichtigsten waren aber die Verbesserungen der Kohlen- wäschen. Von diesen nennen wir die von Sievers, welche 1871 auf Grube Heinitz bei Saarbrücken eingerichtet wurde, von Rexroth, die um dieselbe Zeit in Seraing erbaut wurde, von Lührig 1), welche von Waldenburg aus sich in Schlesien und Sachsen verbreitete. Diese Systeme, wie das einige Jahre später von Kremer und Schüchtermann in Dortmund erfundene, beruhen auf dem Princip des Setzsiebes mit saugender und rückkehrender Wasserspülung. Da- gegen arbeitet die Pumpensetzmaschine von Coppée, die zuerst zu St. Waarst bei Anzin eingeführt wurde, nur mit aufsteigendem Wasser- strom. Bei der von Max Evrard zu St. Etienne 1875 angegebenen Sortierwäsche wird die Wassersäule direkt durch Dampf bewegt. Weiterhin wurden Kohlenwäschen konstruiert von Neuerburg in Köln 1878, von Marsaut in Bassège 1882, in demselben Jahre von Laporte und Jourjon und von Cl. Joufferey und J. Chevalier. Eine Spitzkastenseparation führte Büttgenbach 1883 ein. 1885 wurden in Frankreich Lührig-Coppéesche Kohlenwäschen zu Aubin und zu Aveyron angelegt 2). Seit 1889 haben die von Bernard und 1) Die Lührigsche Kohlenwäsche von C. G. Kreischer 1878 bei Gottschalk in Freiberg. 2) Annales des Mines 1885, 2. livr., p. 356. Beck, Geschichte des Eisens. 27

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/433>, abgerufen am 22.11.2024.