ist in Schweden und Nordamerika zur Ausbildung gekommen. In Schweden führte Wenström 1888 einen elektromagnetischen Erz- scheider in Dannemora ein, mit dem er 1889 in Örebro das Gruben- klein anreicherte. Wichtiger noch wurde die magnetische Separation in Nordamerika. Hier führten Larue in Quebeck sowie Balch und Nelson in Montreal schon vor 1872 die Konzentration von Magnet- eisensand durch Elektromagneten ein 1). In den Vereinigten Staaten war es Th. A. Edison, der schon 1881 einen magnetischen Erzseparator konstruierte und sich seit der Zeit mit dieser Frage beschäftigte 2). 1892 hatte die magnetische Scheidung in den Staaten New York, Pennsylvanien, Virginien, Nord-Karolina und Michigan Eingang ge- funden. 1891 wurden in den Vereinigten Staaten 110000 Tonnen Erz auf nassem Wege und 100000 Tonnen auf magnetischem Wege separiert 3).
Henry Hugh Eames in Baltimore nahm am 16. Oktober 1888 ein englisches Patent (Nr. 14837) zur Abscheidung des Eisens aus den Erzen in senkrechten Retorten bei 550° durch Elektromagnete; also ein ähnliches Verfahren wie das ältere von Chenot. Die elektrische Schmelzung und einen elektrischen Schmelzofen für Stahl schlug Dr. W. Siemens 1881 vor. Auf elektrisches Schmelzen von Eisen- erzen nahmen die Gebrüder Cowles zu Cleveland, Ohio, seit Januar 1886 eine Reihe von Patenten. Nennenswerte Erfolge sind aber auf diesem Wege noch nicht erzielt worden. Dasselbe gilt von der häufig versuchten Reinigung von flüssigem Eisen mittels des elektrischen Stromes. Weder die älteren Vorschläge von A. C. Fleury 1860, Winkler 1861, S. C. Kreeft in London 1865, noch die neueren von Ehrmann und Fourquignon 1873 hatten ein praktisches Ergebnis.
Anders verhält es sich mit der elektrischen Schweissung. Diese hat sich in vielen Fällen bewährt, und es sind hierfür zwei Ver- fahren, das von Benardos und das von Thomson, in Anwendung.
Nicol. de Benardos in St. Petersburg trat zuerst 1885 mit seinem Verfahren hervor, welches darin besteht, die Schweissung durch die Hitze des elektrischen Lichtbogens zu bewirken. Dieser wird zwischen einem Kohlenstifte und dem zu schweissenden Metall als anderer Pol erzeugt. Der Kohlenstift muss der positive Pol sein. Die starke Hitze des Lichtbogens wirkt wie ein Lötrohr und schmilzt
1) Siehe Journ. of the Iron and Steel Inst., Febr. 1872, p. 163.
2)Edisons Erzscheider ist abgebildet in Stahl und Eisen 1889, S. 449.
3) Beschreibung der magnetischen Scheidung auf der Tilly Foster-Grube siehe Österreich. Ztg. für Berg- und Hüttenwesen 1893, S. 377.
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Physik des Eisens seit 1871.
ist in Schweden und Nordamerika zur Ausbildung gekommen. In Schweden führte Wenström 1888 einen elektromagnetischen Erz- scheider in Dannemora ein, mit dem er 1889 in Örebro das Gruben- klein anreicherte. Wichtiger noch wurde die magnetische Separation in Nordamerika. Hier führten Larue in Quebeck sowie Balch und Nelson in Montreal schon vor 1872 die Konzentration von Magnet- eisensand durch Elektromagneten ein 1). In den Vereinigten Staaten war es Th. A. Edison, der schon 1881 einen magnetischen Erzseparator konstruierte und sich seit der Zeit mit dieser Frage beschäftigte 2). 1892 hatte die magnetische Scheidung in den Staaten New York, Pennsylvanien, Virginien, Nord-Karolina und Michigan Eingang ge- funden. 1891 wurden in den Vereinigten Staaten 110000 Tonnen Erz auf nassem Wege und 100000 Tonnen auf magnetischem Wege separiert 3).
Henry Hugh Eames in Baltimore nahm am 16. Oktober 1888 ein englisches Patent (Nr. 14837) zur Abscheidung des Eisens aus den Erzen in senkrechten Retorten bei 550° durch Elektromagnete; also ein ähnliches Verfahren wie das ältere von Chenot. Die elektrische Schmelzung und einen elektrischen Schmelzofen für Stahl schlug Dr. W. Siemens 1881 vor. Auf elektrisches Schmelzen von Eisen- erzen nahmen die Gebrüder Cowles zu Cleveland, Ohio, seit Januar 1886 eine Reihe von Patenten. Nennenswerte Erfolge sind aber auf diesem Wege noch nicht erzielt worden. Dasselbe gilt von der häufig versuchten Reinigung von flüssigem Eisen mittels des elektrischen Stromes. Weder die älteren Vorschläge von A. C. Fleury 1860, Winkler 1861, S. C. Kreeft in London 1865, noch die neueren von Ehrmann und Fourquignon 1873 hatten ein praktisches Ergebnis.
Anders verhält es sich mit der elektrischen Schweiſsung. Diese hat sich in vielen Fällen bewährt, und es sind hierfür zwei Ver- fahren, das von Benardos und das von Thomson, in Anwendung.
Nicol. de Benardos in St. Petersburg trat zuerst 1885 mit seinem Verfahren hervor, welches darin besteht, die Schweiſsung durch die Hitze des elektrischen Lichtbogens zu bewirken. Dieser wird zwischen einem Kohlenstifte und dem zu schweiſsenden Metall als anderer Pol erzeugt. Der Kohlenstift muſs der positive Pol sein. Die starke Hitze des Lichtbogens wirkt wie ein Lötrohr und schmilzt
1) Siehe Journ. of the Iron and Steel Inst., Febr. 1872, p. 163.
2)Edisons Erzscheider ist abgebildet in Stahl und Eisen 1889, S. 449.
3) Beschreibung der magnetischen Scheidung auf der Tilly Foster-Grube siehe Österreich. Ztg. für Berg- und Hüttenwesen 1893, S. 377.
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Physik des Eisens seit 1871.
ist in Schweden und Nordamerika zur Ausbildung gekommen. In
Schweden führte Wenström 1888 einen elektromagnetischen Erz-
scheider in Dannemora ein, mit dem er 1889 in Örebro das Gruben-
klein anreicherte. Wichtiger noch wurde die magnetische Separation
in Nordamerika. Hier führten Larue in Quebeck sowie Balch und
Nelson in Montreal schon vor 1872 die Konzentration von Magnet-
eisensand durch Elektromagneten ein 1). In den Vereinigten Staaten war
es Th. A. Edison, der schon 1881 einen magnetischen Erzseparator
konstruierte und sich seit der Zeit mit dieser Frage beschäftigte 2).
1892 hatte die magnetische Scheidung in den Staaten New York,
Pennsylvanien, Virginien, Nord-Karolina und Michigan Eingang ge-
funden. 1891 wurden in den Vereinigten Staaten 110000 Tonnen Erz
auf nassem Wege und 100000 Tonnen auf magnetischem Wege
separiert 3).
Henry Hugh Eames in Baltimore nahm am 16. Oktober 1888
ein englisches Patent (Nr. 14837) zur Abscheidung des Eisens aus den
Erzen in senkrechten Retorten bei 550° durch Elektromagnete; also
ein ähnliches Verfahren wie das ältere von Chenot. Die elektrische
Schmelzung und einen elektrischen Schmelzofen für Stahl schlug
Dr. W. Siemens 1881 vor. Auf elektrisches Schmelzen von Eisen-
erzen nahmen die Gebrüder Cowles zu Cleveland, Ohio, seit Januar
1886 eine Reihe von Patenten. Nennenswerte Erfolge sind aber auf
diesem Wege noch nicht erzielt worden. Dasselbe gilt von der häufig
versuchten Reinigung von flüssigem Eisen mittels des elektrischen
Stromes. Weder die älteren Vorschläge von A. C. Fleury 1860,
Winkler 1861, S. C. Kreeft in London 1865, noch die neueren von
Ehrmann und Fourquignon 1873 hatten ein praktisches Ergebnis.
Anders verhält es sich mit der elektrischen Schweiſsung.
Diese hat sich in vielen Fällen bewährt, und es sind hierfür zwei Ver-
fahren, das von Benardos und das von Thomson, in Anwendung.
Nicol. de Benardos in St. Petersburg trat zuerst 1885 mit
seinem Verfahren hervor, welches darin besteht, die Schweiſsung durch
die Hitze des elektrischen Lichtbogens zu bewirken. Dieser wird
zwischen einem Kohlenstifte und dem zu schweiſsenden Metall als
anderer Pol erzeugt. Der Kohlenstift muſs der positive Pol sein.
Die starke Hitze des Lichtbogens wirkt wie ein Lötrohr und schmilzt
1) Siehe Journ. of the Iron and Steel Inst., Febr. 1872, p. 163.
2) Edisons Erzscheider ist abgebildet in Stahl und Eisen 1889, S. 449.
3) Beschreibung der magnetischen Scheidung auf der Tilly Foster-Grube
siehe Österreich. Ztg. für Berg- und Hüttenwesen 1893, S. 377.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/419>, abgerufen am 22.11.2024.
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