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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Fortschritte der Bearbeitung des Eisens 1861 bis 1870.
ein zweites rechtwinkelig zum ersten gelagertes Walzenpaar, wie beim
Universalwalzwerk, oder das Kaliber selbst war aus zwei, drei oder
vier Walzen gebildet [Fig. 113, 114 (a. v. S.), 115], welche z. B. in
[Abbildung] Fig. 115.
der nebengezeichneten
Weise wirkten.

Am meisten Ver-
breitung hatte das
bereits erwähnte Kopf-
walzwerk von Petin
und Gaudet, welches
schon 1855 in England
patentiert worden war
(Nr. 1940), gefunden.
Bei dem neuen Kopfwalzwerk zu Neuberg in Steiermark wurden 1869
die Bandagen in vertikaler Stellung gewalzt. Die Bewegung der Ober-
walze wurde durch hydraulischen Druck ausgeführt. Der Umtrieb

[Abbildung] Fig. 116.
geschah durch eine Zwillingsdampfmaschine ohne Schwungrad mit
Stephensons Coulisse zur Reversion und mit variabler Meyerscher
Expansion; sie war von Sigl in Wien gebaut und leistete bei
6 Atmosphären Dampfdruck 900 Pferdekräfte.

Für das Vorwalzen der Guss- und Bessemerstahlblöcke wendete

Fortschritte der Bearbeitung des Eisens 1861 bis 1870.
ein zweites rechtwinkelig zum ersten gelagertes Walzenpaar, wie beim
Universalwalzwerk, oder das Kaliber selbst war aus zwei, drei oder
vier Walzen gebildet [Fig. 113, 114 (a. v. S.), 115], welche z. B. in
[Abbildung] Fig. 115.
der nebengezeichneten
Weise wirkten.

Am meisten Ver-
breitung hatte das
bereits erwähnte Kopf-
walzwerk von Petin
und Gaudet, welches
schon 1855 in England
patentiert worden war
(Nr. 1940), gefunden.
Bei dem neuen Kopfwalzwerk zu Neuberg in Steiermark wurden 1869
die Bandagen in vertikaler Stellung gewalzt. Die Bewegung der Ober-
walze wurde durch hydraulischen Druck ausgeführt. Der Umtrieb

[Abbildung] Fig. 116.
geschah durch eine Zwillingsdampfmaschine ohne Schwungrad mit
Stephensons Coulisse zur Reversion und mit variabler Meyerscher
Expansion; sie war von Sigl in Wien gebaut und leistete bei
6 Atmosphären Dampfdruck 900 Pferdekräfte.

Für das Vorwalzen der Guſs- und Bessemerstahlblöcke wendete

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[212/0228] Fortschritte der Bearbeitung des Eisens 1861 bis 1870. ein zweites rechtwinkelig zum ersten gelagertes Walzenpaar, wie beim Universalwalzwerk, oder das Kaliber selbst war aus zwei, drei oder vier Walzen gebildet [Fig. 113, 114 (a. v. S.), 115], welche z. B. in [Abbildung Fig. 115.] der nebengezeichneten Weise wirkten. Am meisten Ver- breitung hatte das bereits erwähnte Kopf- walzwerk von Petin und Gaudet, welches schon 1855 in England patentiert worden war (Nr. 1940), gefunden. Bei dem neuen Kopfwalzwerk zu Neuberg in Steiermark wurden 1869 die Bandagen in vertikaler Stellung gewalzt. Die Bewegung der Ober- walze wurde durch hydraulischen Druck ausgeführt. Der Umtrieb [Abbildung Fig. 116.] geschah durch eine Zwillingsdampfmaschine ohne Schwungrad mit Stephensons Coulisse zur Reversion und mit variabler Meyerscher Expansion; sie war von Sigl in Wien gebaut und leistete bei 6 Atmosphären Dampfdruck 900 Pferdekräfte. Für das Vorwalzen der Guſs- und Bessemerstahlblöcke wendete

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/228>, abgerufen am 24.11.2024.