Die Fortschritte des Bessemerprozesses 1861 bis 1870.
teils Bi-, teils Bi- und Trisilikate. Der Eisenoxydgehalt ist anfangs gering, steigt aber gegen das Ende, während sich das Mangan schon in der ersten Periode oxydiert. Thon, Kalk und Magnesia entstammen dem Ofenfutter. Die Schlackenmenge ist in der ersten Zeit nur gering, nimmt aber im Verlauf des Prozesses immer mehr zu. Aus ihrer Menge und Zusammensetzung lässt sich der grosse Einfluss des Futters auf die Schlacken erkennen.
Kuppelwieser hat aus den Gewichten des Einsatzes und der erzeugten Produkte das Gewicht des verbrauchten Sauerstoffs und hieraus das erforderliche Windquantum berechnet. Er fand dasselbe zu 41,71 cbm für 100 kg Roheisen.
Ein Hauptereignis des Jahres 1867 war die grosse Welt-Industrie- ausstellung zu Paris, die an Glanz, wenn auch nicht an innerem Wert alle vorhergegangenen übertraf. Sie war bewunderungswürdig durch die Schönheit des Arrangements, die Zweckmässigkeit und Über- sichtlichkeit der Einteilung, den Reichtum und die Mannigfaltigkeit der ausgestellten Gegenstände, dennoch hatte sie für die Entwickelung der Industrie nicht die hohe Bedeutung der früheren Ausstellungen. Dies lag daran, dass die sachliche Darstellung der Fortschritte und der Leistungen auf den Gebieten der Industrie nicht die Hauptsache waren, sondern der Pomp, das Schaugepränge, die Unterhaltung und -- die Politik. Napoleon wollte mit dieser blendenden Ausstellung seinem erbleichenden Stern neuen Glanz verleihen und für kurze Zeit hat er dies auch erreicht. -- Die Eisenindustrie war sehr gut vertreten und umfangreicher ausgestellt wie je zuvor. Besonders suchte die französische Eisenindustrie alle konkurrierenden Länder zu über- strahlen. Die grössten Eisenwerksgesellschaften hatten eigene Pavillons errichtet, von denen der von Schneider & Comp. in Creuzot alle anderen an Reichhaltigkeit und schöner Aufstellung übertraf. Die grossen Fortschritte, welche die Bessemerindustrie seit der Ausstellung in London im Jahre 1862 gemacht hatte, kamen zur Darstellung, ohne dass aber eigentlich Neues vorgeführt wurde. Mit das Bedeutsamste für die metallurgische Wissenschaft war die Ausstellung von Neuberg in Steiermark mit den oben angeführten chemischen Untersuchungen Kuppelwiesers und allen dazu gehörigen Anfangs-, Zwischen- und Endprodukten. Aber diese lehrreiche Vorführung war viel zu anspruchs- los, um, wie sie es verdient hätte, von der französischen Jury mit einem Preise bedacht zu werden. -- Das vorgeführte statistische Material kann, ausser der erwähnten chemischen Arbeit, als das wichtigste für die Geschichte des Bessemerns bezeichnet werden. Aus Tunners Mit-
Die Fortschritte des Bessemerprozesses 1861 bis 1870.
teils Bi-, teils Bi- und Trisilikate. Der Eisenoxydgehalt ist anfangs gering, steigt aber gegen das Ende, während sich das Mangan schon in der ersten Periode oxydiert. Thon, Kalk und Magnesia entstammen dem Ofenfutter. Die Schlackenmenge ist in der ersten Zeit nur gering, nimmt aber im Verlauf des Prozesses immer mehr zu. Aus ihrer Menge und Zusammensetzung läſst sich der groſse Einfluſs des Futters auf die Schlacken erkennen.
Kuppelwieser hat aus den Gewichten des Einsatzes und der erzeugten Produkte das Gewicht des verbrauchten Sauerstoffs und hieraus das erforderliche Windquantum berechnet. Er fand dasselbe zu 41,71 cbm für 100 kg Roheisen.
Ein Hauptereignis des Jahres 1867 war die groſse Welt-Industrie- ausstellung zu Paris, die an Glanz, wenn auch nicht an innerem Wert alle vorhergegangenen übertraf. Sie war bewunderungswürdig durch die Schönheit des Arrangements, die Zweckmäſsigkeit und Über- sichtlichkeit der Einteilung, den Reichtum und die Mannigfaltigkeit der ausgestellten Gegenstände, dennoch hatte sie für die Entwickelung der Industrie nicht die hohe Bedeutung der früheren Ausstellungen. Dies lag daran, daſs die sachliche Darstellung der Fortschritte und der Leistungen auf den Gebieten der Industrie nicht die Hauptsache waren, sondern der Pomp, das Schaugepränge, die Unterhaltung und — die Politik. Napoleon wollte mit dieser blendenden Ausstellung seinem erbleichenden Stern neuen Glanz verleihen und für kurze Zeit hat er dies auch erreicht. — Die Eisenindustrie war sehr gut vertreten und umfangreicher ausgestellt wie je zuvor. Besonders suchte die französische Eisenindustrie alle konkurrierenden Länder zu über- strahlen. Die gröſsten Eisenwerksgesellschaften hatten eigene Pavillons errichtet, von denen der von Schneider & Comp. in Creuzot alle anderen an Reichhaltigkeit und schöner Aufstellung übertraf. Die groſsen Fortschritte, welche die Bessemerindustrie seit der Ausstellung in London im Jahre 1862 gemacht hatte, kamen zur Darstellung, ohne dass aber eigentlich Neues vorgeführt wurde. Mit das Bedeutsamste für die metallurgische Wissenschaft war die Ausstellung von Neuberg in Steiermark mit den oben angeführten chemischen Untersuchungen Kuppelwiesers und allen dazu gehörigen Anfangs-, Zwischen- und Endprodukten. Aber diese lehrreiche Vorführung war viel zu anspruchs- los, um, wie sie es verdient hätte, von der französischen Jury mit einem Preise bedacht zu werden. — Das vorgeführte statistische Material kann, auſser der erwähnten chemischen Arbeit, als das wichtigste für die Geschichte des Bessemerns bezeichnet werden. Aus Tunners Mit-
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Die Fortschritte des Bessemerprozesses 1861 bis 1870.
teils Bi-, teils Bi- und Trisilikate. Der Eisenoxydgehalt ist anfangs
gering, steigt aber gegen das Ende, während sich das Mangan schon
in der ersten Periode oxydiert. Thon, Kalk und Magnesia entstammen
dem Ofenfutter. Die Schlackenmenge ist in der ersten Zeit nur gering,
nimmt aber im Verlauf des Prozesses immer mehr zu. Aus ihrer
Menge und Zusammensetzung läſst sich der groſse Einfluſs des Futters
auf die Schlacken erkennen.
Kuppelwieser hat aus den Gewichten des Einsatzes und der
erzeugten Produkte das Gewicht des verbrauchten Sauerstoffs und
hieraus das erforderliche Windquantum berechnet. Er fand dasselbe
zu 41,71 cbm für 100 kg Roheisen.
Ein Hauptereignis des Jahres 1867 war die groſse Welt-Industrie-
ausstellung zu Paris, die an Glanz, wenn auch nicht an innerem
Wert alle vorhergegangenen übertraf. Sie war bewunderungswürdig
durch die Schönheit des Arrangements, die Zweckmäſsigkeit und Über-
sichtlichkeit der Einteilung, den Reichtum und die Mannigfaltigkeit der
ausgestellten Gegenstände, dennoch hatte sie für die Entwickelung
der Industrie nicht die hohe Bedeutung der früheren Ausstellungen.
Dies lag daran, daſs die sachliche Darstellung der Fortschritte und
der Leistungen auf den Gebieten der Industrie nicht die Hauptsache
waren, sondern der Pomp, das Schaugepränge, die Unterhaltung und
— die Politik. Napoleon wollte mit dieser blendenden Ausstellung
seinem erbleichenden Stern neuen Glanz verleihen und für kurze Zeit
hat er dies auch erreicht. — Die Eisenindustrie war sehr gut vertreten
und umfangreicher ausgestellt wie je zuvor. Besonders suchte die
französische Eisenindustrie alle konkurrierenden Länder zu über-
strahlen. Die gröſsten Eisenwerksgesellschaften hatten eigene Pavillons
errichtet, von denen der von Schneider & Comp. in Creuzot alle
anderen an Reichhaltigkeit und schöner Aufstellung übertraf. Die
groſsen Fortschritte, welche die Bessemerindustrie seit der Ausstellung
in London im Jahre 1862 gemacht hatte, kamen zur Darstellung, ohne
dass aber eigentlich Neues vorgeführt wurde. Mit das Bedeutsamste
für die metallurgische Wissenschaft war die Ausstellung von Neuberg
in Steiermark mit den oben angeführten chemischen Untersuchungen
Kuppelwiesers und allen dazu gehörigen Anfangs-, Zwischen- und
Endprodukten. Aber diese lehrreiche Vorführung war viel zu anspruchs-
los, um, wie sie es verdient hätte, von der französischen Jury mit einem
Preise bedacht zu werden. — Das vorgeführte statistische Material
kann, auſser der erwähnten chemischen Arbeit, als das wichtigste für
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/174>, abgerufen am 25.11.2024.
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