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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Schlusswort.
aber die Verbesserung wichtiger Kulturmittel zu einer Verbesserung
des Menschengeschlechtes führen kann, ja dass sie dazu führen muss,
ist zweifellos. Nur Pessimisten oder Phantasten, die in der Rückkehr
zu dem Urzustande das Heil der Menschheit erblicken, können dies
bestreiten.

Mit der Vervollkommnung der Hülfsmittel steigern sich allerdings
auch wieder die Anforderungen an die Menschen: jeder Fortschritt
verlangt neue Fortschritte.

Als eine besonders wichtige dieser neuen Forderungen zeigt sich
deutlich in der Geschichte des Eisens die Notwendigkeit des Zusammen-
wirkens vieler unter Teilung der Arbeit für einen gemeinsamen
Zweck und die dadurch bedingte Unterordnung des einzelnen in dem
Wirken für die Gesamtheit. Diese Forderung ist weit mehr wie
früher zu einer sittlichen Pflicht geworden, der sich keiner ungestraft
auf die Dauer entziehen kann. Was aber durch dieses Zusammen-
wirken erreicht wird, zeigen uns vornehmlich die grossen Errungen-
schaften auf dem Gebiete des Verkehrswesens, die dem modernen
Leben ihren Stempel aufgedrückt haben.

Grösseres noch bleibt der Zukunft vorbehalten. Die Geschichte
des Eisens giebt uns die Überzeugung, dass dieses, wenn es erreichbar
ist, auch erreicht werden wird. Ein Rückblick lehrt uns, dass die
Errungenschaften zunehmen und immer grösser werden und sicherlich
wird auch den kommenden Zeiten das Eisen das wichtigste Hülfs-
mittel hierfür sein.

Mit diesem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft rufe ich meinen
Lesern zum Abschied ein "Glück auf!" zu.

Biebrich, den 10. Juli 1902.

Der Verfasser.


Schluſswort.
aber die Verbesserung wichtiger Kulturmittel zu einer Verbesserung
des Menschengeschlechtes führen kann, ja daſs sie dazu führen muſs,
ist zweifellos. Nur Pessimisten oder Phantasten, die in der Rückkehr
zu dem Urzustande das Heil der Menschheit erblicken, können dies
bestreiten.

Mit der Vervollkommnung der Hülfsmittel steigern sich allerdings
auch wieder die Anforderungen an die Menschen: jeder Fortschritt
verlangt neue Fortschritte.

Als eine besonders wichtige dieser neuen Forderungen zeigt sich
deutlich in der Geschichte des Eisens die Notwendigkeit des Zusammen-
wirkens vieler unter Teilung der Arbeit für einen gemeinsamen
Zweck und die dadurch bedingte Unterordnung des einzelnen in dem
Wirken für die Gesamtheit. Diese Forderung ist weit mehr wie
früher zu einer sittlichen Pflicht geworden, der sich keiner ungestraft
auf die Dauer entziehen kann. Was aber durch dieses Zusammen-
wirken erreicht wird, zeigen uns vornehmlich die groſsen Errungen-
schaften auf dem Gebiete des Verkehrswesens, die dem modernen
Leben ihren Stempel aufgedrückt haben.

Gröſseres noch bleibt der Zukunft vorbehalten. Die Geschichte
des Eisens giebt uns die Überzeugung, daſs dieses, wenn es erreichbar
ist, auch erreicht werden wird. Ein Rückblick lehrt uns, daſs die
Errungenschaften zunehmen und immer gröſser werden und sicherlich
wird auch den kommenden Zeiten das Eisen das wichtigste Hülfs-
mittel hierfür sein.

Mit diesem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft rufe ich meinen
Lesern zum Abschied ein „Glück auf!“ zu.

Biebrich, den 10. Juli 1902.

Der Verfasser.


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[1390/1406] Schluſswort. aber die Verbesserung wichtiger Kulturmittel zu einer Verbesserung des Menschengeschlechtes führen kann, ja daſs sie dazu führen muſs, ist zweifellos. Nur Pessimisten oder Phantasten, die in der Rückkehr zu dem Urzustande das Heil der Menschheit erblicken, können dies bestreiten. Mit der Vervollkommnung der Hülfsmittel steigern sich allerdings auch wieder die Anforderungen an die Menschen: jeder Fortschritt verlangt neue Fortschritte. Als eine besonders wichtige dieser neuen Forderungen zeigt sich deutlich in der Geschichte des Eisens die Notwendigkeit des Zusammen- wirkens vieler unter Teilung der Arbeit für einen gemeinsamen Zweck und die dadurch bedingte Unterordnung des einzelnen in dem Wirken für die Gesamtheit. Diese Forderung ist weit mehr wie früher zu einer sittlichen Pflicht geworden, der sich keiner ungestraft auf die Dauer entziehen kann. Was aber durch dieses Zusammen- wirken erreicht wird, zeigen uns vornehmlich die groſsen Errungen- schaften auf dem Gebiete des Verkehrswesens, die dem modernen Leben ihren Stempel aufgedrückt haben. Gröſseres noch bleibt der Zukunft vorbehalten. Die Geschichte des Eisens giebt uns die Überzeugung, daſs dieses, wenn es erreichbar ist, auch erreicht werden wird. Ein Rückblick lehrt uns, daſs die Errungenschaften zunehmen und immer gröſser werden und sicherlich wird auch den kommenden Zeiten das Eisen das wichtigste Hülfs- mittel hierfür sein. Mit diesem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft rufe ich meinen Lesern zum Abschied ein „Glück auf!“ zu. Biebrich, den 10. Juli 1902. Der Verfasser.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 1390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/1406>, abgerufen am 24.11.2024.