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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Italien.
bedeutende Einfuhr beschränkte sich immer mehr auf Rohmaterialien,
wie Roheisen, Schrot, Rohluppen und Blöcke, aus denen dann im
Inlande die fertigen Waren gemacht wurden. Für die Herstellung
der Eisen- und Stahlfabrikate waren 1898 13181 Arbeiter beschäftigt,
während für die Hochöfen nur 217 nötig waren. Die Steinkohlen
kommen fast ausschliesslich von Grossbritannien; Koks teils von
da, teils von Deutschland. Durch die Benutzung der Wasserkräfte,
sowohl direkt mittels Turbinen, als auch durch Umwandlung in
elektrische Kraft, wird die italienische Eisenindustrie noch einer
grösseren Ausdehnung fähig werden. Die Regierung unterstützt sie,
um sich für ihren Bedarf an Kriegsmaterial vom Auslande möglichst
unabhängig zu machen. Die Erfordernisse des Heeres, Waffen und Ge-
schütze, werden grösstenteils in Staatswerkstätten hergestellt. Panzer-
platten, Kriegs- und Handelsschiffe werden von Privatwerken, denen
aber der Staat seine Bestellungen zuweist, gebaut. Eine Belebung der
Eisenindustrie ist in letzter Zeit auch durch die vermehrte Bauthätig-
keit, insbesondere die Anlage von Kleinbahnen, Strassenbahnen und
die Umwandlung dieser in elektrische Bahnen eingetreten.



Zahlengeschichte der Eisenindustrie Italiens.



Fossile Brennstoffe (Förderung in Tonnen).

[Tabelle]

Eisenerzförderung in Tonnen.

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Italien.
bedeutende Einfuhr beschränkte sich immer mehr auf Rohmaterialien,
wie Roheisen, Schrot, Rohluppen und Blöcke, aus denen dann im
Inlande die fertigen Waren gemacht wurden. Für die Herstellung
der Eisen- und Stahlfabrikate waren 1898 13181 Arbeiter beschäftigt,
während für die Hochöfen nur 217 nötig waren. Die Steinkohlen
kommen fast ausschlieſslich von Groſsbritannien; Koks teils von
da, teils von Deutschland. Durch die Benutzung der Wasserkräfte,
sowohl direkt mittels Turbinen, als auch durch Umwandlung in
elektrische Kraft, wird die italienische Eisenindustrie noch einer
gröſseren Ausdehnung fähig werden. Die Regierung unterstützt sie,
um sich für ihren Bedarf an Kriegsmaterial vom Auslande möglichst
unabhängig zu machen. Die Erfordernisse des Heeres, Waffen und Ge-
schütze, werden gröſstenteils in Staatswerkstätten hergestellt. Panzer-
platten, Kriegs- und Handelsschiffe werden von Privatwerken, denen
aber der Staat seine Bestellungen zuweist, gebaut. Eine Belebung der
Eisenindustrie ist in letzter Zeit auch durch die vermehrte Bauthätig-
keit, insbesondere die Anlage von Kleinbahnen, Straſsenbahnen und
die Umwandlung dieser in elektrische Bahnen eingetreten.



Zahlengeschichte der Eisenindustrie Italiens.



Fossile Brennstoffe (Förderung in Tonnen).

[Tabelle]

Eisenerzförderung in Tonnen.

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[1241/1257] Italien. bedeutende Einfuhr beschränkte sich immer mehr auf Rohmaterialien, wie Roheisen, Schrot, Rohluppen und Blöcke, aus denen dann im Inlande die fertigen Waren gemacht wurden. Für die Herstellung der Eisen- und Stahlfabrikate waren 1898 13181 Arbeiter beschäftigt, während für die Hochöfen nur 217 nötig waren. Die Steinkohlen kommen fast ausschlieſslich von Groſsbritannien; Koks teils von da, teils von Deutschland. Durch die Benutzung der Wasserkräfte, sowohl direkt mittels Turbinen, als auch durch Umwandlung in elektrische Kraft, wird die italienische Eisenindustrie noch einer gröſseren Ausdehnung fähig werden. Die Regierung unterstützt sie, um sich für ihren Bedarf an Kriegsmaterial vom Auslande möglichst unabhängig zu machen. Die Erfordernisse des Heeres, Waffen und Ge- schütze, werden gröſstenteils in Staatswerkstätten hergestellt. Panzer- platten, Kriegs- und Handelsschiffe werden von Privatwerken, denen aber der Staat seine Bestellungen zuweist, gebaut. Eine Belebung der Eisenindustrie ist in letzter Zeit auch durch die vermehrte Bauthätig- keit, insbesondere die Anlage von Kleinbahnen, Straſsenbahnen und die Umwandlung dieser in elektrische Bahnen eingetreten. Zahlengeschichte der Eisenindustrie Italiens. Fossile Brennstoffe (Förderung in Tonnen). Eisenerzförderung in Tonnen.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 1241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/1257>, abgerufen am 23.11.2024.