Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Schweisseisenbereitung 1861 bis 1870.
Die Schweisseisenbereitung 1861 bis 1870.

Die Verwandlung des Roheisens in Schweisseisen und Stahl im
Frischherd mit Holzkohlen wurde mehr und mehr verdrängt durch
den billigeren Puddelprozess mit Steinkohlen und durch das Bessemern.

[Abbildung] Fig. 70.
Nur in dem holzreichen
Schweden behauptete sie
sich als das bevorzugte
Verfahren der Schmiede-
eisenbereitung, doch
suchte man auch hier
sie durch Verbesserungen
ökonomischer zu machen.
Diese bestanden in erster
Linie darin, dass man
die offenen Ausheizfeuer
durch Gasflammöfen er-
setzte, wodurch man eine
bedeutende Brennmate-
rialersparung erzielte.
Sodann verbesserte man
die Frischfeuer. In allen
grösseren Hütten führte
man geschlossene Lanca-
shirefeuer ein, während
[Abbildung] Fig. 71.
auf den kleineren Hammerwerken die vorteilhaftere Franchecomte-
schmiede die alte deutsche Aufbrechschmiede verdrängte. Auch führte
man vielfach Walzwerke statt der Hämmer ein.


Die Schweiſseisenbereitung 1861 bis 1870.
Die Schweiſseisenbereitung 1861 bis 1870.

Die Verwandlung des Roheisens in Schweiſseisen und Stahl im
Frischherd mit Holzkohlen wurde mehr und mehr verdrängt durch
den billigeren Puddelprozeſs mit Steinkohlen und durch das Bessemern.

[Abbildung] Fig. 70.
Nur in dem holzreichen
Schweden behauptete sie
sich als das bevorzugte
Verfahren der Schmiede-
eisenbereitung, doch
suchte man auch hier
sie durch Verbesserungen
ökonomischer zu machen.
Diese bestanden in erster
Linie darin, daſs man
die offenen Ausheizfeuer
durch Gasflammöfen er-
setzte, wodurch man eine
bedeutende Brennmate-
rialersparung erzielte.
Sodann verbesserte man
die Frischfeuer. In allen
gröſseren Hütten führte
man geschlossene Lanca-
shirefeuer ein, während
[Abbildung] Fig. 71.
auf den kleineren Hammerwerken die vorteilhaftere Franchecomté-
schmiede die alte deutsche Aufbrechschmiede verdrängte. Auch führte
man vielfach Walzwerke statt der Hämmer ein.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0116" n="100"/>
          <fw place="top" type="header">Die Schwei&#x017F;seisenbereitung 1861 bis 1870.</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die Schwei&#x017F;seisenbereitung 1861 bis 1870.</hi> </head><lb/>
            <p>Die Verwandlung des Roheisens in Schwei&#x017F;seisen und Stahl im<lb/><hi rendition="#g">Frischherd</hi> mit Holzkohlen wurde mehr und mehr verdrängt durch<lb/>
den billigeren Puddelproze&#x017F;s mit Steinkohlen und durch das Bessemern.<lb/><figure><head>Fig. 70.</head></figure><lb/>
Nur in dem holzreichen<lb/>
Schweden behauptete sie<lb/>
sich als das bevorzugte<lb/>
Verfahren der Schmiede-<lb/>
eisenbereitung, doch<lb/>
suchte man auch hier<lb/>
sie durch Verbesserungen<lb/>
ökonomischer zu machen.<lb/>
Diese bestanden in erster<lb/>
Linie darin, da&#x017F;s man<lb/>
die offenen Ausheizfeuer<lb/>
durch Gasflammöfen er-<lb/>
setzte, wodurch man eine<lb/>
bedeutende Brennmate-<lb/>
rialersparung erzielte.<lb/>
Sodann verbesserte man<lb/>
die Frischfeuer. In allen<lb/>
grö&#x017F;seren Hütten führte<lb/>
man geschlossene Lanca-<lb/>
shirefeuer ein, während<lb/><figure><head>Fig. 71.</head></figure><lb/>
auf den kleineren Hammerwerken die vorteilhaftere Franchecomté-<lb/>
schmiede die alte deutsche Aufbrechschmiede verdrängte. Auch führte<lb/>
man vielfach Walzwerke statt der Hämmer ein.</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[100/0116] Die Schweiſseisenbereitung 1861 bis 1870. Die Schweiſseisenbereitung 1861 bis 1870. Die Verwandlung des Roheisens in Schweiſseisen und Stahl im Frischherd mit Holzkohlen wurde mehr und mehr verdrängt durch den billigeren Puddelprozeſs mit Steinkohlen und durch das Bessemern. [Abbildung Fig. 70.] Nur in dem holzreichen Schweden behauptete sie sich als das bevorzugte Verfahren der Schmiede- eisenbereitung, doch suchte man auch hier sie durch Verbesserungen ökonomischer zu machen. Diese bestanden in erster Linie darin, daſs man die offenen Ausheizfeuer durch Gasflammöfen er- setzte, wodurch man eine bedeutende Brennmate- rialersparung erzielte. Sodann verbesserte man die Frischfeuer. In allen gröſseren Hütten führte man geschlossene Lanca- shirefeuer ein, während [Abbildung Fig. 71.] auf den kleineren Hammerwerken die vorteilhaftere Franchecomté- schmiede die alte deutsche Aufbrechschmiede verdrängte. Auch führte man vielfach Walzwerke statt der Hämmer ein.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/116
Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/116>, abgerufen am 17.11.2024.