träglich ändern. Auf diese Weise sollte man nach Belieben ge- schmolzenes Gusseisen, Stahl oder Schmiedeeisen erhalten können.
Die Konstruktion des Ofens wurde in den nächsten Jahren etwas abgeändert, wie dies C. W. Siemens in seinem oben erwähnten Vor- trag über den Erzstahlprozess, den er am 7. Mai 1868 vor der British Association in London hielt, beschrieben hat.
Der Regenerativofen von Siemens besteht aus dem Gaserzeuger (Fig. 67) für Steinkohlen und den aus 4 Kammern bestehenden
[Abbildung]
Fig. 67.
Regeneratoren, die wir schon früher (Bd. IV, S. 818) erwähnt haben. Siemens stellt dabei folgende Regeln auf:
1. 6 Quadratfuss Regeneratorfläche entsprechen einem Pfund Steinkohle;
2. die Regeneratoren stehen am besten aufrecht, so dass die Er- hitzung von oben nach unten stattfindet;
3. sie sollen ferner tiefer stehen als die zu heizenden Öfen.
Fig. 68, 69 (a. f. S.) stellt den von Siemens verbesserten Erzstahl- schmelzofen dar. Der Hauptunterschied gegen den oben beschriebenen Ofen besteht in der Anordnung der Fülltrichter und Reduktionskammern, die hier in senkrechte Cylinder verwandelt sind. A A sind die Aufgabe- cylinder für die Erze, B B die Aufgabecylinder für das Roheisen und C C Röhren, welche die reduzierenden Gase in die Erzmasse führen. Die Aufgabecylinder für die Erze bestehen aus einem weiteren Rohr
Direkte Schmiedeeisenbereitung.
träglich ändern. Auf diese Weise sollte man nach Belieben ge- schmolzenes Guſseisen, Stahl oder Schmiedeeisen erhalten können.
Die Konstruktion des Ofens wurde in den nächsten Jahren etwas abgeändert, wie dies C. W. Siemens in seinem oben erwähnten Vor- trag über den Erzstahlprozeſs, den er am 7. Mai 1868 vor der British Association in London hielt, beschrieben hat.
Der Regenerativofen von Siemens besteht aus dem Gaserzeuger (Fig. 67) für Steinkohlen und den aus 4 Kammern bestehenden
[Abbildung]
Fig. 67.
Regeneratoren, die wir schon früher (Bd. IV, S. 818) erwähnt haben. Siemens stellt dabei folgende Regeln auf:
1. 6 Quadratfuſs Regeneratorfläche entsprechen einem Pfund Steinkohle;
2. die Regeneratoren stehen am besten aufrecht, so daſs die Er- hitzung von oben nach unten stattfindet;
3. sie sollen ferner tiefer stehen als die zu heizenden Öfen.
Fig. 68, 69 (a. f. S.) stellt den von Siemens verbesserten Erzstahl- schmelzofen dar. Der Hauptunterschied gegen den oben beschriebenen Ofen besteht in der Anordnung der Fülltrichter und Reduktionskammern, die hier in senkrechte Cylinder verwandelt sind. A A sind die Aufgabe- cylinder für die Erze, B B die Aufgabecylinder für das Roheisen und C C Röhren, welche die reduzierenden Gase in die Erzmasse führen. Die Aufgabecylinder für die Erze bestehen aus einem weiteren Rohr
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Direkte Schmiedeeisenbereitung.
träglich ändern. Auf diese Weise sollte man nach Belieben ge-
schmolzenes Guſseisen, Stahl oder Schmiedeeisen erhalten können.
Die Konstruktion des Ofens wurde in den nächsten Jahren etwas
abgeändert, wie dies C. W. Siemens in seinem oben erwähnten Vor-
trag über den Erzstahlprozeſs, den er am 7. Mai 1868 vor der British
Association in London hielt, beschrieben hat.
Der Regenerativofen von Siemens besteht aus dem Gaserzeuger
(Fig. 67) für Steinkohlen und den aus 4 Kammern bestehenden
[Abbildung Fig. 67.]
Regeneratoren, die wir schon früher (Bd. IV, S. 818) erwähnt haben.
Siemens stellt dabei folgende Regeln auf:
1. 6 Quadratfuſs Regeneratorfläche entsprechen einem Pfund
Steinkohle;
2. die Regeneratoren stehen am besten aufrecht, so daſs die Er-
hitzung von oben nach unten stattfindet;
3. sie sollen ferner tiefer stehen als die zu heizenden Öfen.
Fig. 68, 69 (a. f. S.) stellt den von Siemens verbesserten Erzstahl-
schmelzofen dar. Der Hauptunterschied gegen den oben beschriebenen
Ofen besteht in der Anordnung der Fülltrichter und Reduktionskammern,
die hier in senkrechte Cylinder verwandelt sind. A A sind die Aufgabe-
cylinder für die Erze, B B die Aufgabecylinder für das Roheisen und
C C Röhren, welche die reduzierenden Gase in die Erzmasse führen.
Die Aufgabecylinder für die Erze bestehen aus einem weiteren Rohr
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/111>, abgerufen am 22.11.2024.
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