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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Deutschland (mit Luxemburg).
von gehärtetem Nickelstahl, worunter eine von 8,27 m Länge, 3,13 m
Breite und 310 mm Dicke, aus einem Block von 75000 kg gewalzt,
müssen zu dem Kriegsmaterial gerechnet werden. Mannigfaltiger
noch waren die Vorführungen der Leistungen Krupps für Arbeiten
des Friedens: Eisenbahnmaterial jeder Art, Stahlformguss, darunter
ein Radkranz mit Winkelzähnen, aus einem Stück gegossen von
4200 mm Durchmesser, 1000 mm Breite und 20200 kg Gewicht, sodann
bewundernswerte Schmiedestücke aus Guss- und Martinstahl. Aus
letzterem eine Kurbelwelle mit drei Kurbelzapfen, sechs Kurbelblättern
und sechs Kurbelzapfen im Gewicht von 105000 kg und eine hohle
Gussstahlwelle, hergestellt aus einem Tiegelstahlblock von 1,25 m
Durchmesser und 2,7 m Länge, ausgeschmiedet auf 300 mm äusseren
Durchmesser, abgedreht und auf die ganze Länge mit einer Bohrung
von 110 mm versehen. -- Von sonstigen deutschen Ausstellungen der
Eisenbranche sind die von Stumm in Neunkirchen und die von
Mannstädt, der schon gewalztes Ziereisen vorführte, hervor-
zuheben.

1894 am 27. April starb Richard Mannesmann 1), der die
Feilenindustrie Remscheids zu hohem Ansehen gebracht hatte, und
dessen Namen durch das Schrägwalzverfahren wohlbekannt geworden
war. Erwähnenswert sind in diesem Jahre das in Creuzthal ein-
geführte Blankglühverfahren des Drahtes durch Elektrizität von
H. A. und W. Dresler (D. R. P. Nr. 77986), sodann 1895 die Er-
bauung des verbesserten Trägerwalzwerks zu Peine durch die Duis-
burger Maschinenbau-Aktiengesellschaft 2), und des Blockwalzwerks
der Dortmunder Union durch Gebr. Klein in Dahlbruch, 1896 eine
hydraulische Blechschere mit Selbststeuerung und verstellbarem Messer-
hub des Oberbilker Walzwerks von der Duisburger Maschinenbau-
Aktiengesellschaft 3) und von derselben ein Trio-Universalwalzwerk
bis zu 800 mm Breite, dann eine Schmiedepresse mit auswechselbarem
Werkzeug von H. Ehrhardt. Ferner sind aus dieser Zeit zahlreiche
Verbesserungen bei der Drahtfabrikation zu erwähnen: Die Draht-
haspel von Otto Frank, von L. W. und F. H. Hanne, von W. Eden-
born
, die Drahtziehmaschinen von Carl Bremicker, der Drahtzug
von Carl Berkenhoff. Der deutsche Maschinenbau war überhaupt

1) Über die Entwickelung der Mannesmann-Werke für Stahl und Eisen 1898,
S. 103, 144, 201.
2) A. a. O. 1896, S. 595.
3) A. a. O. 1896, S. 405.
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Deutschland (mit Luxemburg).
von gehärtetem Nickelstahl, worunter eine von 8,27 m Länge, 3,13 m
Breite und 310 mm Dicke, aus einem Block von 75000 kg gewalzt,
müssen zu dem Kriegsmaterial gerechnet werden. Mannigfaltiger
noch waren die Vorführungen der Leistungen Krupps für Arbeiten
des Friedens: Eisenbahnmaterial jeder Art, Stahlformguſs, darunter
ein Radkranz mit Winkelzähnen, aus einem Stück gegossen von
4200 mm Durchmesser, 1000 mm Breite und 20200 kg Gewicht, sodann
bewundernswerte Schmiedestücke aus Guſs- und Martinstahl. Aus
letzterem eine Kurbelwelle mit drei Kurbelzapfen, sechs Kurbelblättern
und sechs Kurbelzapfen im Gewicht von 105000 kg und eine hohle
Guſsstahlwelle, hergestellt aus einem Tiegelstahlblock von 1,25 m
Durchmesser und 2,7 m Länge, ausgeschmiedet auf 300 mm äuſseren
Durchmesser, abgedreht und auf die ganze Länge mit einer Bohrung
von 110 mm versehen. — Von sonstigen deutschen Ausstellungen der
Eisenbranche sind die von Stumm in Neunkirchen und die von
Mannstädt, der schon gewalztes Ziereisen vorführte, hervor-
zuheben.

1894 am 27. April starb Richard Mannesmann 1), der die
Feilenindustrie Remscheids zu hohem Ansehen gebracht hatte, und
dessen Namen durch das Schrägwalzverfahren wohlbekannt geworden
war. Erwähnenswert sind in diesem Jahre das in Creuzthal ein-
geführte Blankglühverfahren des Drahtes durch Elektrizität von
H. A. und W. Dresler (D. R. P. Nr. 77986), sodann 1895 die Er-
bauung des verbesserten Trägerwalzwerks zu Peine durch die Duis-
burger Maschinenbau-Aktiengesellschaft 2), und des Blockwalzwerks
der Dortmunder Union durch Gebr. Klein in Dahlbruch, 1896 eine
hydraulische Blechschere mit Selbststeuerung und verstellbarem Messer-
hub des Oberbilker Walzwerks von der Duisburger Maschinenbau-
Aktiengesellschaft 3) und von derselben ein Trio-Universalwalzwerk
bis zu 800 mm Breite, dann eine Schmiedepresse mit auswechselbarem
Werkzeug von H. Ehrhardt. Ferner sind aus dieser Zeit zahlreiche
Verbesserungen bei der Drahtfabrikation zu erwähnen: Die Draht-
haspel von Otto Frank, von L. W. und F. H. Hanne, von W. Eden-
born
, die Drahtziehmaschinen von Carl Bremicker, der Drahtzug
von Carl Berkenhoff. Der deutsche Maschinenbau war überhaupt

1) Über die Entwickelung der Mannesmann-Werke für Stahl und Eisen 1898,
S. 103, 144, 201.
2) A. a. O. 1896, S. 595.
3) A. a. O. 1896, S. 405.
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[1027/1043] Deutschland (mit Luxemburg). von gehärtetem Nickelstahl, worunter eine von 8,27 m Länge, 3,13 m Breite und 310 mm Dicke, aus einem Block von 75000 kg gewalzt, müssen zu dem Kriegsmaterial gerechnet werden. Mannigfaltiger noch waren die Vorführungen der Leistungen Krupps für Arbeiten des Friedens: Eisenbahnmaterial jeder Art, Stahlformguſs, darunter ein Radkranz mit Winkelzähnen, aus einem Stück gegossen von 4200 mm Durchmesser, 1000 mm Breite und 20200 kg Gewicht, sodann bewundernswerte Schmiedestücke aus Guſs- und Martinstahl. Aus letzterem eine Kurbelwelle mit drei Kurbelzapfen, sechs Kurbelblättern und sechs Kurbelzapfen im Gewicht von 105000 kg und eine hohle Guſsstahlwelle, hergestellt aus einem Tiegelstahlblock von 1,25 m Durchmesser und 2,7 m Länge, ausgeschmiedet auf 300 mm äuſseren Durchmesser, abgedreht und auf die ganze Länge mit einer Bohrung von 110 mm versehen. — Von sonstigen deutschen Ausstellungen der Eisenbranche sind die von Stumm in Neunkirchen und die von Mannstädt, der schon gewalztes Ziereisen vorführte, hervor- zuheben. 1894 am 27. April starb Richard Mannesmann 1), der die Feilenindustrie Remscheids zu hohem Ansehen gebracht hatte, und dessen Namen durch das Schrägwalzverfahren wohlbekannt geworden war. Erwähnenswert sind in diesem Jahre das in Creuzthal ein- geführte Blankglühverfahren des Drahtes durch Elektrizität von H. A. und W. Dresler (D. R. P. Nr. 77986), sodann 1895 die Er- bauung des verbesserten Trägerwalzwerks zu Peine durch die Duis- burger Maschinenbau-Aktiengesellschaft 2), und des Blockwalzwerks der Dortmunder Union durch Gebr. Klein in Dahlbruch, 1896 eine hydraulische Blechschere mit Selbststeuerung und verstellbarem Messer- hub des Oberbilker Walzwerks von der Duisburger Maschinenbau- Aktiengesellschaft 3) und von derselben ein Trio-Universalwalzwerk bis zu 800 mm Breite, dann eine Schmiedepresse mit auswechselbarem Werkzeug von H. Ehrhardt. Ferner sind aus dieser Zeit zahlreiche Verbesserungen bei der Drahtfabrikation zu erwähnen: Die Draht- haspel von Otto Frank, von L. W. und F. H. Hanne, von W. Eden- born, die Drahtziehmaschinen von Carl Bremicker, der Drahtzug von Carl Berkenhoff. Der deutsche Maschinenbau war überhaupt 1) Über die Entwickelung der Mannesmann-Werke für Stahl und Eisen 1898, S. 103, 144, 201. 2) A. a. O. 1896, S. 595. 3) A. a. O. 1896, S. 405. 65*

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 1027. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/1043>, abgerufen am 23.11.2024.