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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Die Vereinigten Staaten 1851 bis 1860.

In Ohio entstand 1852 eine Dampfschmiede. 1854/55 legte man
im Clevelanddistrikt das erste Walzwerk in Verbindung mit einem
direkten Eisengewinnungsprozess an, das Unternehmen schlug aber
fehl. Das zweite Walzwerk war die Railroad Rolling Mill für Schienen-
fabrikation.

In Indiana entstand das erste Walzwerk 1857. 1859 gab es
nach Leslie fünf Holzkohlenhochöfen, von denen aber 1860 nur noch
der Richlandofen in Betrieb stand.

In Illinois war 1860 nur der Illinoisofen, der 1856 vergrössert
worden war, im Betriebe. Die Eisenindustrie von Chicago begann 1857.
Kapitän E. R. Ward von Detroit baute damals ein Walzwerk, um
alte Schienen umzuwalzen. Hieraus entwickelte sich die mächtige
North Chicago Rolling Mill Company.

In Michigan entstanden zwischen 1850 und 1860 drei neue
Hochöfen. Im Süden verschmolz man noch Sumpferze, im Norden fing
man an, die Erze vom Lake Superior zu verhütten. Der Aufschluss
des Erzgebietes am oberen See bildet einen wichtigen Abschnitt in
der Geschichte der amerikanischen Eisenindustrie. 1855 werden die
ersten Rennwerke bei Marquette am Dead River erwähnt. Roheisen
stellte 1858 Stephen R. Gay in einem kleinen, 8 Fuss hohen Ver-
suchsofen zuerst dar. Die ersten Hochöfen legte die Pionier-Gesellschaft
bei Negaunee an und zwar kam der Ofen Pionier I im April 1858
und Pionier II im Mai 1859 in Betrieb. Der von Gay 1858 erbaute
Collinsofen war der zweite Hochofen in Michigan. Schon früher waren
aber Erze vom Oberensee auf zwei entfernten Holzkohlenhochöfen bei
Detroit verschmolzen worden, dem Eurekaofen bei Wyandotte, der 1855,
und dem Detroitofen, der 1856 erbaut und im Januar 1857 angeblasen
worden war. Noch früher hatte man schon Erze vom Oberensee nach
Pennsylvanien gebracht und sie versuchsweise verhüttet. Dies ge-
schah zuerst 1850 mit einem Quantum von 5 Tonnen. Die erste
Verwendung dieser Erze im Hochofen war 1853 im Sharpsvilleofen bei
Sharon durch David Agnew erfolgt. Die Sharon-Eisengesellschaft
sollte damals die Jacksongruben kaufen. Ferner wurden im Clayofen bis
zum August 1856 im ganzen 400 Tonnen von diesem Erz verschmolzen.
Diese beiden Hochöfen wurden mit Steinkohlen vom Shenangothal
betrieben. Seit 1856 fand eine regelmässige Ausfuhr von Lake-Superior-
Erzen nach Pennsylvanien statt. 1855 wurde das erste Walzwerk in
Michigan, "Eureka" bei Wyandotte, erbaut.

In Wisconsin war der älteste Holzkohlenhochofen 1848 bei
Mayville in Dodge County erbaut worden, wozu 1858 eine Eisengiesserei

Die Vereinigten Staaten 1851 bis 1860.

In Ohio entstand 1852 eine Dampfschmiede. 1854/55 legte man
im Clevelanddistrikt das erste Walzwerk in Verbindung mit einem
direkten Eisengewinnungsprozeſs an, das Unternehmen schlug aber
fehl. Das zweite Walzwerk war die Railroad Rolling Mill für Schienen-
fabrikation.

In Indiana entstand das erste Walzwerk 1857. 1859 gab es
nach Leslie fünf Holzkohlenhochöfen, von denen aber 1860 nur noch
der Richlandofen in Betrieb stand.

In Illinois war 1860 nur der Illinoisofen, der 1856 vergröſsert
worden war, im Betriebe. Die Eisenindustrie von Chicago begann 1857.
Kapitän E. R. Ward von Detroit baute damals ein Walzwerk, um
alte Schienen umzuwalzen. Hieraus entwickelte sich die mächtige
North Chicago Rolling Mill Company.

In Michigan entstanden zwischen 1850 und 1860 drei neue
Hochöfen. Im Süden verschmolz man noch Sumpferze, im Norden fing
man an, die Erze vom Lake Superior zu verhütten. Der Aufschluſs
des Erzgebietes am oberen See bildet einen wichtigen Abschnitt in
der Geschichte der amerikanischen Eisenindustrie. 1855 werden die
ersten Rennwerke bei Marquette am Dead River erwähnt. Roheisen
stellte 1858 Stephen R. Gay in einem kleinen, 8 Fuſs hohen Ver-
suchsofen zuerst dar. Die ersten Hochöfen legte die Pionier-Gesellschaft
bei Negaunee an und zwar kam der Ofen Pionier I im April 1858
und Pionier II im Mai 1859 in Betrieb. Der von Gay 1858 erbaute
Collinsofen war der zweite Hochofen in Michigan. Schon früher waren
aber Erze vom Oberensee auf zwei entfernten Holzkohlenhochöfen bei
Detroit verschmolzen worden, dem Eurekaofen bei Wyandotte, der 1855,
und dem Detroitofen, der 1856 erbaut und im Januar 1857 angeblasen
worden war. Noch früher hatte man schon Erze vom Oberensee nach
Pennsylvanien gebracht und sie versuchsweise verhüttet. Dies ge-
schah zuerst 1850 mit einem Quantum von 5 Tonnen. Die erste
Verwendung dieser Erze im Hochofen war 1853 im Sharpsvilleofen bei
Sharon durch David Agnew erfolgt. Die Sharon-Eisengesellschaft
sollte damals die Jacksongruben kaufen. Ferner wurden im Clayofen bis
zum August 1856 im ganzen 400 Tonnen von diesem Erz verschmolzen.
Diese beiden Hochöfen wurden mit Steinkohlen vom Shenangothal
betrieben. Seit 1856 fand eine regelmäſsige Ausfuhr von Lake-Superior-
Erzen nach Pennsylvanien statt. 1855 wurde das erste Walzwerk in
Michigan, „Eureka“ bei Wyandotte, erbaut.

In Wisconsin war der älteste Holzkohlenhochofen 1848 bei
Mayville in Dodge County erbaut worden, wozu 1858 eine Eisengieſserei

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[968/0984] Die Vereinigten Staaten 1851 bis 1860. In Ohio entstand 1852 eine Dampfschmiede. 1854/55 legte man im Clevelanddistrikt das erste Walzwerk in Verbindung mit einem direkten Eisengewinnungsprozeſs an, das Unternehmen schlug aber fehl. Das zweite Walzwerk war die Railroad Rolling Mill für Schienen- fabrikation. In Indiana entstand das erste Walzwerk 1857. 1859 gab es nach Leslie fünf Holzkohlenhochöfen, von denen aber 1860 nur noch der Richlandofen in Betrieb stand. In Illinois war 1860 nur der Illinoisofen, der 1856 vergröſsert worden war, im Betriebe. Die Eisenindustrie von Chicago begann 1857. Kapitän E. R. Ward von Detroit baute damals ein Walzwerk, um alte Schienen umzuwalzen. Hieraus entwickelte sich die mächtige North Chicago Rolling Mill Company. In Michigan entstanden zwischen 1850 und 1860 drei neue Hochöfen. Im Süden verschmolz man noch Sumpferze, im Norden fing man an, die Erze vom Lake Superior zu verhütten. Der Aufschluſs des Erzgebietes am oberen See bildet einen wichtigen Abschnitt in der Geschichte der amerikanischen Eisenindustrie. 1855 werden die ersten Rennwerke bei Marquette am Dead River erwähnt. Roheisen stellte 1858 Stephen R. Gay in einem kleinen, 8 Fuſs hohen Ver- suchsofen zuerst dar. Die ersten Hochöfen legte die Pionier-Gesellschaft bei Negaunee an und zwar kam der Ofen Pionier I im April 1858 und Pionier II im Mai 1859 in Betrieb. Der von Gay 1858 erbaute Collinsofen war der zweite Hochofen in Michigan. Schon früher waren aber Erze vom Oberensee auf zwei entfernten Holzkohlenhochöfen bei Detroit verschmolzen worden, dem Eurekaofen bei Wyandotte, der 1855, und dem Detroitofen, der 1856 erbaut und im Januar 1857 angeblasen worden war. Noch früher hatte man schon Erze vom Oberensee nach Pennsylvanien gebracht und sie versuchsweise verhüttet. Dies ge- schah zuerst 1850 mit einem Quantum von 5 Tonnen. Die erste Verwendung dieser Erze im Hochofen war 1853 im Sharpsvilleofen bei Sharon durch David Agnew erfolgt. Die Sharon-Eisengesellschaft sollte damals die Jacksongruben kaufen. Ferner wurden im Clayofen bis zum August 1856 im ganzen 400 Tonnen von diesem Erz verschmolzen. Diese beiden Hochöfen wurden mit Steinkohlen vom Shenangothal betrieben. Seit 1856 fand eine regelmäſsige Ausfuhr von Lake-Superior- Erzen nach Pennsylvanien statt. 1855 wurde das erste Walzwerk in Michigan, „Eureka“ bei Wyandotte, erbaut. In Wisconsin war der älteste Holzkohlenhochofen 1848 bei Mayville in Dodge County erbaut worden, wozu 1858 eine Eisengieſserei

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 968. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/984>, abgerufen am 23.11.2024.