gleicher Richtung zu halten. Der Kolbenhub eines Cylinders betrug 3 Fuss 2 Zoll (Wiener Mass), jeder Hub lieferte 89,49 Kbfss. Luft, bei sechs Huben in der Minute lieferten also die sechs Cylinder 3221,64 Kbfss.
Fig. 9 zeigt ein Kastengebläse mit drei einfachwirkenden Kasten von der Altenauer Hütte im Harz aus dem Anfange dieses Jahr- hunderts 1). Der Wind aus den drei abwechselnd blasenden Kasten wird in einen Windsammelkasten geleitet, von wo er dem Ofen zu-
[Abbildung]
Fig. 9.
geführt wird. Hierbei ist auch die Übertragung der Bewegung mittels grosser epicykloidischer Kämme bemerkenswert.
Zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die doppeltwirkenden Kastengebläse auf den Harzer Eisenhütten eingeführt und zwar wurde zuerst bei dem Hochofen zu Elend das alte mangelhafte Kastengebläse durch ein solches ersetzt, welches Fig. 10 u. 11 (a. f. S.) abgebildet ist 2). Es bestand aus drei doppeltwirkenden Kasten, deren Wind in derselben Weise vereinigt wurde, wie bei dem Altenauer Gebläse. Die Grad- führung der Kolbenstange war durch drei Ketten bewirkt, von denen die beiden äusseren oben am Bogen des Balanciers und unten an der Kolbenstange befestigt waren, während die mittlere oben mit der Kolbenstange und unten mit dem Bogen des Balanciers verbunden war. Das Spiel des Gebläses ist aus der Zeichnung ersichtlich. Die
1) Abgebildet in Heron de Villefosse, De la richesse minerale, Pl. 50, Fig. 5 bis 8.
2)Heron de Villefosse, a. a. O., Pl. 50, Fig. 13 und 14.
Verbrennung und Windzuführung 1801 bis 1815.
gleicher Richtung zu halten. Der Kolbenhub eines Cylinders betrug 3 Fuſs 2 Zoll (Wiener Maſs), jeder Hub lieferte 89,49 Kbfſs. Luft, bei sechs Huben in der Minute lieferten also die sechs Cylinder 3221,64 Kbfſs.
Fig. 9 zeigt ein Kastengebläse mit drei einfachwirkenden Kasten von der Altenauer Hütte im Harz aus dem Anfange dieses Jahr- hunderts 1). Der Wind aus den drei abwechselnd blasenden Kasten wird in einen Windsammelkasten geleitet, von wo er dem Ofen zu-
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Fig. 9.
geführt wird. Hierbei ist auch die Übertragung der Bewegung mittels groſser epicykloidischer Kämme bemerkenswert.
Zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die doppeltwirkenden Kastengebläse auf den Harzer Eisenhütten eingeführt und zwar wurde zuerst bei dem Hochofen zu Elend das alte mangelhafte Kastengebläse durch ein solches ersetzt, welches Fig. 10 u. 11 (a. f. S.) abgebildet ist 2). Es bestand aus drei doppeltwirkenden Kasten, deren Wind in derselben Weise vereinigt wurde, wie bei dem Altenauer Gebläse. Die Grad- führung der Kolbenstange war durch drei Ketten bewirkt, von denen die beiden äuſseren oben am Bogen des Balanciers und unten an der Kolbenstange befestigt waren, während die mittlere oben mit der Kolbenstange und unten mit dem Bogen des Balanciers verbunden war. Das Spiel des Gebläses ist aus der Zeichnung ersichtlich. Die
1) Abgebildet in Héron de Villefosse, De la richesse minerale, Pl. 50, Fig. 5 bis 8.
2)Héron de Villefosse, a. a. O., Pl. 50, Fig. 13 und 14.
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[71/0087]
Verbrennung und Windzuführung 1801 bis 1815.
gleicher Richtung zu halten. Der Kolbenhub eines Cylinders betrug
3 Fuſs 2 Zoll (Wiener Maſs), jeder Hub lieferte 89,49 Kbfſs. Luft,
bei sechs Huben in der Minute lieferten also die sechs Cylinder
3221,64 Kbfſs.
Fig. 9 zeigt ein Kastengebläse mit drei einfachwirkenden Kasten
von der Altenauer Hütte im Harz aus dem Anfange dieses Jahr-
hunderts 1). Der Wind aus den drei abwechselnd blasenden Kasten
wird in einen Windsammelkasten geleitet, von wo er dem Ofen zu-
[Abbildung Fig. 9.]
geführt wird. Hierbei ist auch die Übertragung der Bewegung mittels
groſser epicykloidischer Kämme bemerkenswert.
Zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die doppeltwirkenden
Kastengebläse auf den Harzer Eisenhütten eingeführt und zwar wurde
zuerst bei dem Hochofen zu Elend das alte mangelhafte Kastengebläse
durch ein solches ersetzt, welches Fig. 10 u. 11 (a. f. S.) abgebildet ist 2).
Es bestand aus drei doppeltwirkenden Kasten, deren Wind in derselben
Weise vereinigt wurde, wie bei dem Altenauer Gebläse. Die Grad-
führung der Kolbenstange war durch drei Ketten bewirkt, von denen
die beiden äuſseren oben am Bogen des Balanciers und unten an der
Kolbenstange befestigt waren, während die mittlere oben mit der
Kolbenstange und unten mit dem Bogen des Balanciers verbunden
war. Das Spiel des Gebläses ist aus der Zeichnung ersichtlich. Die
1) Abgebildet in Héron de Villefosse, De la richesse minerale, Pl. 50,
Fig. 5 bis 8.
2) Héron de Villefosse, a. a. O., Pl. 50, Fig. 13 und 14.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/87>, abgerufen am 30.11.2024.
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