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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Die Brennmaterialien 1851 bis 1860.

Während man die alten Öfen, bei denen die Charge nur von
oben erhitzt wurde oder auch bei vorherrschender Sohlenheizung breit
machte, wurden die Kammern der Öfen mit erhitzten Seitenwänden
schmal und hoch gemacht.

Alle diese Öfen mit horizontalen Kammern hatten den Vorteil,
dass sie leicht mit Hülfe der Auspressmaschinen entleert werden
konnten. Diese Auspressmaschinen bestanden aus einer langen Zahn-
stange, an deren Ende der Presskolben oder die Pressplatte, welche
um ein Geringes schmäler war, als die Breite eines Koksofens,
befestigt war. Die Zahnstange wurde mit dem Presskolben durch ein

[Abbildung] Fig. 270.
Getriebe, welches ent-
weder von Menschen-
händen oder durch
eine Dampfmaschine
bewegt wurde, vor-
wärts geschoben, so
dass der ganze Inhalt
des Ofens durch die
entgegengesetzte Thür
ausgepresst wurde.
Zahnstange und Trieb-
werk waren auf einem
fahrbaren Gestell be-
festigt, welches auf
eisernen Schienen lief
und von einem Ofen
zum anderen der gan-
zen Reihe entlang ge-
fahren werden konnte.
Man hatte auch aus
diesen Öfen mit rektan-
gulären Kammern Doppelöfen gemacht, indem man sie in zwei Etagen
übereinander baute. Ein solcher Ofen war der von Bourg zu Bois-
de-Luc. Diese Konstruktion war indes unpraktisch und undauerhaft.

Die Öfen mit horizontalen Kammern und allseitiger Erhitzung
kamen schon liegenden geschlossenen Retorten nahe, indem nur durch
die beiden Thüren eine ganz geringe Menge Luft in den Ofen selbst
trat. Noch vollkommener suchte man dieses Princip der geschlossenen
Retorte bei folgenden Konstruktionen zu erreichen. Die Koksöfen
von Dulait hatten die Gestalt der Wittenberger Öfen und waren

Die Brennmaterialien 1851 bis 1860.

Während man die alten Öfen, bei denen die Charge nur von
oben erhitzt wurde oder auch bei vorherrschender Sohlenheizung breit
machte, wurden die Kammern der Öfen mit erhitzten Seitenwänden
schmal und hoch gemacht.

Alle diese Öfen mit horizontalen Kammern hatten den Vorteil,
daſs sie leicht mit Hülfe der Auspreſsmaschinen entleert werden
konnten. Diese Auspreſsmaschinen bestanden aus einer langen Zahn-
stange, an deren Ende der Preſskolben oder die Preſsplatte, welche
um ein Geringes schmäler war, als die Breite eines Koksofens,
befestigt war. Die Zahnstange wurde mit dem Preſskolben durch ein

[Abbildung] Fig. 270.
Getriebe, welches ent-
weder von Menschen-
händen oder durch
eine Dampfmaschine
bewegt wurde, vor-
wärts geschoben, so
daſs der ganze Inhalt
des Ofens durch die
entgegengesetzte Thür
ausgepreſst wurde.
Zahnstange und Trieb-
werk waren auf einem
fahrbaren Gestell be-
festigt, welches auf
eisernen Schienen lief
und von einem Ofen
zum anderen der gan-
zen Reihe entlang ge-
fahren werden konnte.
Man hatte auch aus
diesen Öfen mit rektan-
gulären Kammern Doppelöfen gemacht, indem man sie in zwei Etagen
übereinander baute. Ein solcher Ofen war der von Bourg zu Bois-
de-Luc. Diese Konstruktion war indes unpraktisch und undauerhaft.

Die Öfen mit horizontalen Kammern und allseitiger Erhitzung
kamen schon liegenden geschlossenen Retorten nahe, indem nur durch
die beiden Thüren eine ganz geringe Menge Luft in den Ofen selbst
trat. Noch vollkommener suchte man dieses Princip der geschlossenen
Retorte bei folgenden Konstruktionen zu erreichen. Die Koksöfen
von Dulait hatten die Gestalt der Wittenberger Öfen und waren

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[812/0828] Die Brennmaterialien 1851 bis 1860. Während man die alten Öfen, bei denen die Charge nur von oben erhitzt wurde oder auch bei vorherrschender Sohlenheizung breit machte, wurden die Kammern der Öfen mit erhitzten Seitenwänden schmal und hoch gemacht. Alle diese Öfen mit horizontalen Kammern hatten den Vorteil, daſs sie leicht mit Hülfe der Auspreſsmaschinen entleert werden konnten. Diese Auspreſsmaschinen bestanden aus einer langen Zahn- stange, an deren Ende der Preſskolben oder die Preſsplatte, welche um ein Geringes schmäler war, als die Breite eines Koksofens, befestigt war. Die Zahnstange wurde mit dem Preſskolben durch ein [Abbildung Fig. 270.] Getriebe, welches ent- weder von Menschen- händen oder durch eine Dampfmaschine bewegt wurde, vor- wärts geschoben, so daſs der ganze Inhalt des Ofens durch die entgegengesetzte Thür ausgepreſst wurde. Zahnstange und Trieb- werk waren auf einem fahrbaren Gestell be- festigt, welches auf eisernen Schienen lief und von einem Ofen zum anderen der gan- zen Reihe entlang ge- fahren werden konnte. Man hatte auch aus diesen Öfen mit rektan- gulären Kammern Doppelöfen gemacht, indem man sie in zwei Etagen übereinander baute. Ein solcher Ofen war der von Bourg zu Bois- de-Luc. Diese Konstruktion war indes unpraktisch und undauerhaft. Die Öfen mit horizontalen Kammern und allseitiger Erhitzung kamen schon liegenden geschlossenen Retorten nahe, indem nur durch die beiden Thüren eine ganz geringe Menge Luft in den Ofen selbst trat. Noch vollkommener suchte man dieses Princip der geschlossenen Retorte bei folgenden Konstruktionen zu erreichen. Die Koksöfen von Dulait hatten die Gestalt der Wittenberger Öfen und waren

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 812. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/828>, abgerufen am 22.11.2024.