wovon 975957 Pud (15906 Tonnen) auf Kronwerken, 8874276 Pud (144410 Tonnen) auf Privatwerken gewonnen worden waren.
1839 war die Produktion beträchtlich gestiegen, nämlich auf 12400000 Pud (203360 Tonnen), wovon 1700000 Pud (17880 Tonnen) auf Kronwerke, 10700000 Pud (175480 Tonnen) auf Privatwerke ent- fielen. Die Stabeisenerzeugung betrug in demselben Jahre 7000000 Pud (114800 Tonnen). 1848 belief sie sich auf 8513673 Pud (139624 Tonnen).
A. Köppen teilt in dem Berichte zur Weltausstellung in Chicago folgende Produktionsziffern in Millionen Pud für das Russische Reich in diesem Zeitabschnitte mit:
[Tabelle]
Die Stahlproduktion spielte erst seit 1847 eine Rolle und betrug in den Jahren 1847 bis 1850 durchschnittlich 63000 Pud (103,3 Tonnen) im Jahre.
Polen hatte zwei Eisenindustriebezirke, einen östlichen und einen westlichen. In dem östlichen fand nur Holz- und Holzkohlenbetrieb statt. Die Hüttenwerke waren nicht sehr gross. Das kaiserliche Hütten- werk Konieczpol war das bedeutendste; hier hatte man das Holz- puddelfrischen eingeführt. In dem westlichen Bezirke wurde auch ein Teil der Werke mit Holz betrieben, ausserdem aber hatte die russische Regierung zwei grosse Anlagen für Steinkohlen- und Koks- betrieb errichtet: Nieffka hatte 2 Hochöfen und 1 grosses Puddelwerk, Dombrowka 6 Hochöfen und 1 sehr grosses Puddelwerk mit 18 Puddel- öfen. Die Steinkohlen kamen in unmittelbarer Nähe der Werke vor.
1839 wurden in Polen 9207,5 Tonnen Eisen von Hochöfen, dar- unter 79700 Ctr. (3985 Tonnen) Gusswaren erzeugt. Die Stabeisen- erzeugung betrug 80610 Ctr. (4030,5 Tonnen).
1849 wurden in Polen in 38 im Betriebe stehenden Hochöfen 375632 Ctr. (18781,6 Tonnen) Roheisen dargestellt, also mehr als das Doppelte in 10 Jahren. Die ausserordentliche Zunahme war nur den Steinkohlenwerken zu verdanken.
Eisenstatistik Europas 1831 bis 1850.
Folgende Tabelle giebt eine Zusammenstellung der Roheisen- und Stabeisenfabrikation der europäischen Länder um 1838 (nach Karsten) und 1848 (nach Hartmann):
Eisenstatistik Europas 1831 bis 1850.
wovon 975957 Pud (15906 Tonnen) auf Kronwerken, 8874276 Pud (144410 Tonnen) auf Privatwerken gewonnen worden waren.
1839 war die Produktion beträchtlich gestiegen, nämlich auf 12400000 Pud (203360 Tonnen), wovon 1700000 Pud (17880 Tonnen) auf Kronwerke, 10700000 Pud (175480 Tonnen) auf Privatwerke ent- fielen. Die Stabeisenerzeugung betrug in demselben Jahre 7000000 Pud (114800 Tonnen). 1848 belief sie sich auf 8513673 Pud (139624 Tonnen).
A. Köppen teilt in dem Berichte zur Weltausstellung in Chicago folgende Produktionsziffern in Millionen Pud für das Russische Reich in diesem Zeitabschnitte mit:
[Tabelle]
Die Stahlproduktion spielte erst seit 1847 eine Rolle und betrug in den Jahren 1847 bis 1850 durchschnittlich 63000 Pud (103,3 Tonnen) im Jahre.
Polen hatte zwei Eisenindustriebezirke, einen östlichen und einen westlichen. In dem östlichen fand nur Holz- und Holzkohlenbetrieb statt. Die Hüttenwerke waren nicht sehr groſs. Das kaiserliche Hütten- werk Konieczpol war das bedeutendste; hier hatte man das Holz- puddelfrischen eingeführt. In dem westlichen Bezirke wurde auch ein Teil der Werke mit Holz betrieben, auſserdem aber hatte die russische Regierung zwei groſse Anlagen für Steinkohlen- und Koks- betrieb errichtet: Nieffka hatte 2 Hochöfen und 1 groſses Puddelwerk, Dombrowka 6 Hochöfen und 1 sehr groſses Puddelwerk mit 18 Puddel- öfen. Die Steinkohlen kamen in unmittelbarer Nähe der Werke vor.
1839 wurden in Polen 9207,5 Tonnen Eisen von Hochöfen, dar- unter 79700 Ctr. (3985 Tonnen) Guſswaren erzeugt. Die Stabeisen- erzeugung betrug 80610 Ctr. (4030,5 Tonnen).
1849 wurden in Polen in 38 im Betriebe stehenden Hochöfen 375632 Ctr. (18781,6 Tonnen) Roheisen dargestellt, also mehr als das Doppelte in 10 Jahren. Die auſserordentliche Zunahme war nur den Steinkohlenwerken zu verdanken.
Eisenstatistik Europas 1831 bis 1850.
Folgende Tabelle giebt eine Zusammenstellung der Roheisen- und Stabeisenfabrikation der europäischen Länder um 1838 (nach Karsten) und 1848 (nach Hartmann):
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0770"n="754"/><fwplace="top"type="header">Eisenstatistik Europas 1831 bis 1850.</fw><lb/>
wovon 975957 Pud (15906 Tonnen) auf Kronwerken, 8874276 Pud<lb/>
(144410 Tonnen) auf Privatwerken gewonnen worden waren.</p><lb/><p>1839 war die Produktion beträchtlich gestiegen, nämlich auf<lb/>
12400000 Pud (203360 Tonnen), wovon 1700000 Pud (17880 Tonnen)<lb/>
auf Kronwerke, 10700000 Pud (175480 Tonnen) auf Privatwerke ent-<lb/>
fielen. Die Stabeisenerzeugung betrug in demselben Jahre 7000000 Pud<lb/>
(114800 Tonnen). 1848 belief sie sich auf 8513673 Pud (139624 Tonnen).</p><lb/><p>A. <hirendition="#g">Köppen</hi> teilt in dem Berichte zur Weltausstellung in Chicago<lb/>
folgende Produktionsziffern in Millionen Pud für das Russische Reich<lb/>
in diesem Zeitabschnitte mit:<lb/><table><row><cell/></row></table></p><p>Die Stahlproduktion spielte erst seit 1847 eine Rolle und betrug<lb/>
in den Jahren 1847 bis 1850 durchschnittlich 63000 Pud (103,3 Tonnen)<lb/>
im Jahre.</p><lb/><p><hirendition="#g">Polen</hi> hatte zwei Eisenindustriebezirke, einen östlichen und einen<lb/>
westlichen. In dem östlichen fand nur Holz- und Holzkohlenbetrieb<lb/>
statt. Die Hüttenwerke waren nicht sehr groſs. Das kaiserliche Hütten-<lb/>
werk Konieczpol war das bedeutendste; hier hatte man das Holz-<lb/>
puddelfrischen eingeführt. In dem westlichen Bezirke wurde auch<lb/>
ein Teil der Werke mit Holz betrieben, auſserdem aber hatte die<lb/>
russische Regierung zwei groſse Anlagen für Steinkohlen- und Koks-<lb/>
betrieb errichtet: Nieffka hatte 2 Hochöfen und 1 groſses Puddelwerk,<lb/>
Dombrowka 6 Hochöfen und 1 sehr groſses Puddelwerk mit 18 Puddel-<lb/>
öfen. Die Steinkohlen kamen in unmittelbarer Nähe der Werke vor.</p><lb/><p>1839 wurden in Polen 9207,5 Tonnen Eisen von Hochöfen, dar-<lb/>
unter 79700 Ctr. (3985 Tonnen) Guſswaren erzeugt. Die Stabeisen-<lb/>
erzeugung betrug 80610 Ctr. (4030,5 Tonnen).</p><lb/><p>1849 wurden in Polen in 38 im Betriebe stehenden Hochöfen<lb/>
375632 Ctr. (18781,6 Tonnen) Roheisen dargestellt, also mehr als das<lb/>
Doppelte in 10 Jahren. Die auſserordentliche Zunahme war nur den<lb/>
Steinkohlenwerken zu verdanken.</p></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Eisenstatistik Europas 1831 bis 1850.</hi></head><lb/><p>Folgende Tabelle giebt eine Zusammenstellung der Roheisen- und<lb/>
Stabeisenfabrikation der europäischen Länder um 1838 (nach <hirendition="#g">Karsten</hi>)<lb/>
und 1848 (nach <hirendition="#g">Hartmann</hi>):</p><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[754/0770]
Eisenstatistik Europas 1831 bis 1850.
wovon 975957 Pud (15906 Tonnen) auf Kronwerken, 8874276 Pud
(144410 Tonnen) auf Privatwerken gewonnen worden waren.
1839 war die Produktion beträchtlich gestiegen, nämlich auf
12400000 Pud (203360 Tonnen), wovon 1700000 Pud (17880 Tonnen)
auf Kronwerke, 10700000 Pud (175480 Tonnen) auf Privatwerke ent-
fielen. Die Stabeisenerzeugung betrug in demselben Jahre 7000000 Pud
(114800 Tonnen). 1848 belief sie sich auf 8513673 Pud (139624 Tonnen).
A. Köppen teilt in dem Berichte zur Weltausstellung in Chicago
folgende Produktionsziffern in Millionen Pud für das Russische Reich
in diesem Zeitabschnitte mit:
Die Stahlproduktion spielte erst seit 1847 eine Rolle und betrug
in den Jahren 1847 bis 1850 durchschnittlich 63000 Pud (103,3 Tonnen)
im Jahre.
Polen hatte zwei Eisenindustriebezirke, einen östlichen und einen
westlichen. In dem östlichen fand nur Holz- und Holzkohlenbetrieb
statt. Die Hüttenwerke waren nicht sehr groſs. Das kaiserliche Hütten-
werk Konieczpol war das bedeutendste; hier hatte man das Holz-
puddelfrischen eingeführt. In dem westlichen Bezirke wurde auch
ein Teil der Werke mit Holz betrieben, auſserdem aber hatte die
russische Regierung zwei groſse Anlagen für Steinkohlen- und Koks-
betrieb errichtet: Nieffka hatte 2 Hochöfen und 1 groſses Puddelwerk,
Dombrowka 6 Hochöfen und 1 sehr groſses Puddelwerk mit 18 Puddel-
öfen. Die Steinkohlen kamen in unmittelbarer Nähe der Werke vor.
1839 wurden in Polen 9207,5 Tonnen Eisen von Hochöfen, dar-
unter 79700 Ctr. (3985 Tonnen) Guſswaren erzeugt. Die Stabeisen-
erzeugung betrug 80610 Ctr. (4030,5 Tonnen).
1849 wurden in Polen in 38 im Betriebe stehenden Hochöfen
375632 Ctr. (18781,6 Tonnen) Roheisen dargestellt, also mehr als das
Doppelte in 10 Jahren. Die auſserordentliche Zunahme war nur den
Steinkohlenwerken zu verdanken.
Eisenstatistik Europas 1831 bis 1850.
Folgende Tabelle giebt eine Zusammenstellung der Roheisen- und
Stabeisenfabrikation der europäischen Länder um 1838 (nach Karsten)
und 1848 (nach Hartmann):
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 754. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/770>, abgerufen am 18.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.