frischen und weiter zu verfeinern. Dieses Verhältnis war damals nicht zum Nachteile der Eisenindustrie, indem die württembergische Re- gierung mit Eifer bemüht war, Verbesserungen auf den ärarischen Werken einzuführen. Karsten schreibt 1841 in seiner Eisenhütten- kunde: "Man darf wohl sagen, dass man in ganz Deutschland nirgends so eifrig bemüht gewesen ist, Fortschritte in der Technik der Me- tallurgie des Eisens so schnell und mit so günstigem Erfolge in An- wendung zu bringen, als in Württemberg."
Die königliche Eisenhütte zu Wasseralfingen war besonders durch ihre Gusswaren bekannt. In der Zeit zwischen 1811 und 1822 hatte man eine grosse Lehm- und Massenformerei dort eingerichtet. Der Leiter derselben, der geniale Faber du Faur, machte in den 30er Jahren eine Reihe wichtiger Erfindungen. Er verbesserte die Wind- erhitzung durch seinen vortrefflichen, als "Wasseralfinger" bekannten Apparat, dann gelang es ihm, die Gase des Hochofens besser ab- zufangen und zu verwerten, als dies früher geschehen war. Er führte den Gasbetrieb ein und vermochte durch eine bessere Verbrennung die Hochofengase sogar zum Weissen und zum Puddeln des Roheisens zu verwenden. Hieran schloss sich dann 1844 der Betrieb mit Torf- gasgeneratoren. Durch diese Verbesserungen zog das Hüttenwerk zu Wasseralfingen die Blicke der ganzen Welt auf sich und wurde be- kannt im In- und Auslande.
Zu Königsbronn hatte man schon 1822 einen Flammofen erbaut, der damals für die Giesserei diente. Hier hatte man zuerst das Puddeln mit gedörrtem Torf eingeführt, ferner goss man vortreffliche Hartwalzen. Das Blechwalzwerk zu Izelberg, 1/2 Stunde von Königs- bronn, war ebenfalls schon 1822 erbaut worden. Die württembergischen Eisenhütten zerfielen in die Schwarzwald-Werke, unter denen Friedrichs- thal und Ludwigsthal, und Harras bei Tuttlingen, die bedeutendsten waren, und in die Kocher- und Brenzthaler Werke, zu denen Wasser- alfingen und Königsbronn gehörten.
Württembergs Eisenindustrie litt ebenso wie die badische durch die zollfreie Einfuhr des billigen ausländischen Eisens, und nachdem das fremde Eisen einmal einen Markt in Württemberg erobert hatte, half auch der Tarif von 1844 nichts mehr.
1839 waren auf den würtembergischen Hütten 6 Hochöfen mit Giessereivorrichtungen, 2 Kupolöfen, 2 Flammöfen, 24 Frischfeuer, 12 Kleineisenhämmer, 2 Rohstahlfeuer, 2 Rohstahlraffinierhämmer, 3 Walzwerke und eine Sensenfabrik. Es wurden erzeugt (nach Karsten) 2450 Tonnen Roheisen, 2400 Tonnen Gusswaren, 2450 Tonnen Stab-
Auſserpreuſsische deutsche Staaten 1831 bis 1850.
frischen und weiter zu verfeinern. Dieses Verhältnis war damals nicht zum Nachteile der Eisenindustrie, indem die württembergische Re- gierung mit Eifer bemüht war, Verbesserungen auf den ärarischen Werken einzuführen. Karsten schreibt 1841 in seiner Eisenhütten- kunde: „Man darf wohl sagen, daſs man in ganz Deutschland nirgends so eifrig bemüht gewesen ist, Fortschritte in der Technik der Me- tallurgie des Eisens so schnell und mit so günstigem Erfolge in An- wendung zu bringen, als in Württemberg.“
Die königliche Eisenhütte zu Wasseralfingen war besonders durch ihre Guſswaren bekannt. In der Zeit zwischen 1811 und 1822 hatte man eine groſse Lehm- und Massenformerei dort eingerichtet. Der Leiter derselben, der geniale Faber du Faur, machte in den 30er Jahren eine Reihe wichtiger Erfindungen. Er verbesserte die Wind- erhitzung durch seinen vortrefflichen, als „Wasseralfinger“ bekannten Apparat, dann gelang es ihm, die Gase des Hochofens besser ab- zufangen und zu verwerten, als dies früher geschehen war. Er führte den Gasbetrieb ein und vermochte durch eine bessere Verbrennung die Hochofengase sogar zum Weiſsen und zum Puddeln des Roheisens zu verwenden. Hieran schloss sich dann 1844 der Betrieb mit Torf- gasgeneratoren. Durch diese Verbesserungen zog das Hüttenwerk zu Wasseralfingen die Blicke der ganzen Welt auf sich und wurde be- kannt im In- und Auslande.
Zu Königsbronn hatte man schon 1822 einen Flammofen erbaut, der damals für die Gieſserei diente. Hier hatte man zuerst das Puddeln mit gedörrtem Torf eingeführt, ferner goſs man vortreffliche Hartwalzen. Das Blechwalzwerk zu Izelberg, ½ Stunde von Königs- bronn, war ebenfalls schon 1822 erbaut worden. Die württembergischen Eisenhütten zerfielen in die Schwarzwald-Werke, unter denen Friedrichs- thal und Ludwigsthal, und Harras bei Tuttlingen, die bedeutendsten waren, und in die Kocher- und Brenzthaler Werke, zu denen Wasser- alfingen und Königsbronn gehörten.
Württembergs Eisenindustrie litt ebenso wie die badische durch die zollfreie Einfuhr des billigen ausländischen Eisens, und nachdem das fremde Eisen einmal einen Markt in Württemberg erobert hatte, half auch der Tarif von 1844 nichts mehr.
1839 waren auf den würtembergischen Hütten 6 Hochöfen mit Gieſsereivorrichtungen, 2 Kupolöfen, 2 Flammöfen, 24 Frischfeuer, 12 Kleineisenhämmer, 2 Rohstahlfeuer, 2 Rohstahlraffinierhämmer, 3 Walzwerke und eine Sensenfabrik. Es wurden erzeugt (nach Karsten) 2450 Tonnen Roheisen, 2400 Tonnen Guſswaren, 2450 Tonnen Stab-
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Auſserpreuſsische deutsche Staaten 1831 bis 1850.
frischen und weiter zu verfeinern. Dieses Verhältnis war damals nicht
zum Nachteile der Eisenindustrie, indem die württembergische Re-
gierung mit Eifer bemüht war, Verbesserungen auf den ärarischen
Werken einzuführen. Karsten schreibt 1841 in seiner Eisenhütten-
kunde: „Man darf wohl sagen, daſs man in ganz Deutschland nirgends
so eifrig bemüht gewesen ist, Fortschritte in der Technik der Me-
tallurgie des Eisens so schnell und mit so günstigem Erfolge in An-
wendung zu bringen, als in Württemberg.“
Die königliche Eisenhütte zu Wasseralfingen war besonders durch
ihre Guſswaren bekannt. In der Zeit zwischen 1811 und 1822 hatte
man eine groſse Lehm- und Massenformerei dort eingerichtet. Der
Leiter derselben, der geniale Faber du Faur, machte in den 30er
Jahren eine Reihe wichtiger Erfindungen. Er verbesserte die Wind-
erhitzung durch seinen vortrefflichen, als „Wasseralfinger“ bekannten
Apparat, dann gelang es ihm, die Gase des Hochofens besser ab-
zufangen und zu verwerten, als dies früher geschehen war. Er führte
den Gasbetrieb ein und vermochte durch eine bessere Verbrennung
die Hochofengase sogar zum Weiſsen und zum Puddeln des Roheisens
zu verwenden. Hieran schloss sich dann 1844 der Betrieb mit Torf-
gasgeneratoren. Durch diese Verbesserungen zog das Hüttenwerk zu
Wasseralfingen die Blicke der ganzen Welt auf sich und wurde be-
kannt im In- und Auslande.
Zu Königsbronn hatte man schon 1822 einen Flammofen erbaut,
der damals für die Gieſserei diente. Hier hatte man zuerst das
Puddeln mit gedörrtem Torf eingeführt, ferner goſs man vortreffliche
Hartwalzen. Das Blechwalzwerk zu Izelberg, ½ Stunde von Königs-
bronn, war ebenfalls schon 1822 erbaut worden. Die württembergischen
Eisenhütten zerfielen in die Schwarzwald-Werke, unter denen Friedrichs-
thal und Ludwigsthal, und Harras bei Tuttlingen, die bedeutendsten
waren, und in die Kocher- und Brenzthaler Werke, zu denen Wasser-
alfingen und Königsbronn gehörten.
Württembergs Eisenindustrie litt ebenso wie die badische durch
die zollfreie Einfuhr des billigen ausländischen Eisens, und nachdem
das fremde Eisen einmal einen Markt in Württemberg erobert hatte,
half auch der Tarif von 1844 nichts mehr.
1839 waren auf den würtembergischen Hütten 6 Hochöfen mit
Gieſsereivorrichtungen, 2 Kupolöfen, 2 Flammöfen, 24 Frischfeuer,
12 Kleineisenhämmer, 2 Rohstahlfeuer, 2 Rohstahlraffinierhämmer,
3 Walzwerke und eine Sensenfabrik. Es wurden erzeugt (nach Karsten)
2450 Tonnen Roheisen, 2400 Tonnen Guſswaren, 2450 Tonnen Stab-
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 727. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/743>, abgerufen am 26.11.2024.
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