Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Grossbritannien 1831 bis 1850.

Die billigen Eisenpreise in den Jahren 1839 bis 1845 gaben
Veranlassung zu vielen neuen Arten der Verwendung des Eisens. So
wuchs namentlich der Bedarf für eiserne Dächer und selbst eiserne
Häuser, für welche Zwecke allein in der Stadt Liverpool 1844 mehr
als 20000 Tonnen verbraucht worden waren. Ebenso nahm die Ver-
wendung des Eisens für den Schiffsbau zu und wurde der Bedarf
hierfür für den Hafen von Liverpool im Jahre 1845 auf 25000 Tonnen
geschätzt. Porter hebt mit Recht die Wichtigkeit des Eisens für
den Schiffsbau und die Wichtigkeit des Baues eiserner Schiffe für die
englische Eisenindustrie ganz besonders hervor. Fairbairn hatte
sich bereits 1840 in dem gleichen Sinne ausgesprochen. In Glasgow
wurde der Bau eiserner Schiffe in den 40er Jahren bereits in um-
fangreichem Masse betrieben. 1845 waren in Clyde 24 eiserne Dampf-
schiffe im Bau. Die Zahl der Dampfschiffe in England hatte von
1830 bis 1850 von 315 bis 1200 zugenommen, wozu noch 190 Dampf-
Kriegsschiffe kamen.

Die Eisenausfuhr Englands wuchs von Jahr zu Jahr. Auch hierzu
hatte die Erfindung der Dampfbahnen wesentlich beigetragen. Die
meisten Staaten, welche Eisenbahnen bauten, bezogen das Eisenmaterial
dafür, die Schienen sowohl wie die Lokomotiven, von England. Nament-
lich hatte Amerika einen grossen Bedarf.

Nachstehende Tabelle zeigt die Zunahme der englischen Ausfuhr
von 1830 bis 1845:

[Tabelle]
Groſsbritannien 1831 bis 1850.

Die billigen Eisenpreise in den Jahren 1839 bis 1845 gaben
Veranlassung zu vielen neuen Arten der Verwendung des Eisens. So
wuchs namentlich der Bedarf für eiserne Dächer und selbst eiserne
Häuser, für welche Zwecke allein in der Stadt Liverpool 1844 mehr
als 20000 Tonnen verbraucht worden waren. Ebenso nahm die Ver-
wendung des Eisens für den Schiffsbau zu und wurde der Bedarf
hierfür für den Hafen von Liverpool im Jahre 1845 auf 25000 Tonnen
geschätzt. Porter hebt mit Recht die Wichtigkeit des Eisens für
den Schiffsbau und die Wichtigkeit des Baues eiserner Schiffe für die
englische Eisenindustrie ganz besonders hervor. Fairbairn hatte
sich bereits 1840 in dem gleichen Sinne ausgesprochen. In Glasgow
wurde der Bau eiserner Schiffe in den 40er Jahren bereits in um-
fangreichem Maſse betrieben. 1845 waren in Clyde 24 eiserne Dampf-
schiffe im Bau. Die Zahl der Dampfschiffe in England hatte von
1830 bis 1850 von 315 bis 1200 zugenommen, wozu noch 190 Dampf-
Kriegsschiffe kamen.

Die Eisenausfuhr Englands wuchs von Jahr zu Jahr. Auch hierzu
hatte die Erfindung der Dampfbahnen wesentlich beigetragen. Die
meisten Staaten, welche Eisenbahnen bauten, bezogen das Eisenmaterial
dafür, die Schienen sowohl wie die Lokomotiven, von England. Nament-
lich hatte Amerika einen groſsen Bedarf.

Nachstehende Tabelle zeigt die Zunahme der englischen Ausfuhr
von 1830 bis 1845:

[Tabelle]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0676" n="660"/>
            <fw place="top" type="header">Gro&#x017F;sbritannien 1831 bis 1850.</fw><lb/>
            <p>Die billigen Eisenpreise in den Jahren 1839 bis 1845 gaben<lb/>
Veranlassung zu vielen neuen Arten der Verwendung des Eisens. So<lb/>
wuchs namentlich der Bedarf für eiserne Dächer und selbst eiserne<lb/>
Häuser, für welche Zwecke allein in der Stadt Liverpool 1844 mehr<lb/>
als 20000 Tonnen verbraucht worden waren. Ebenso nahm die Ver-<lb/>
wendung des Eisens für den Schiffsbau zu und wurde der Bedarf<lb/>
hierfür für den Hafen von Liverpool im Jahre 1845 auf 25000 Tonnen<lb/>
geschätzt. <hi rendition="#g">Porter</hi> hebt mit Recht die Wichtigkeit des Eisens für<lb/>
den Schiffsbau und die Wichtigkeit des Baues eiserner Schiffe für die<lb/>
englische Eisenindustrie ganz besonders hervor. <hi rendition="#g">Fairbairn</hi> hatte<lb/>
sich bereits 1840 in dem gleichen Sinne ausgesprochen. In Glasgow<lb/>
wurde der Bau eiserner Schiffe in den 40er Jahren bereits in um-<lb/>
fangreichem Ma&#x017F;se betrieben. 1845 waren in Clyde 24 eiserne Dampf-<lb/>
schiffe im Bau. Die Zahl der Dampfschiffe in England hatte von<lb/>
1830 bis 1850 von 315 bis 1200 zugenommen, wozu noch 190 Dampf-<lb/>
Kriegsschiffe kamen.</p><lb/>
            <p>Die Eisenausfuhr Englands wuchs von Jahr zu Jahr. Auch hierzu<lb/>
hatte die Erfindung der Dampfbahnen wesentlich beigetragen. Die<lb/>
meisten Staaten, welche Eisenbahnen bauten, bezogen das Eisenmaterial<lb/>
dafür, die Schienen sowohl wie die Lokomotiven, von England. Nament-<lb/>
lich hatte Amerika einen gro&#x017F;sen Bedarf.</p><lb/>
            <p>Nachstehende Tabelle zeigt die Zunahme der englischen Ausfuhr<lb/>
von 1830 bis 1845:</p><lb/>
            <table>
              <row>
                <cell/>
              </row>
            </table>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[660/0676] Groſsbritannien 1831 bis 1850. Die billigen Eisenpreise in den Jahren 1839 bis 1845 gaben Veranlassung zu vielen neuen Arten der Verwendung des Eisens. So wuchs namentlich der Bedarf für eiserne Dächer und selbst eiserne Häuser, für welche Zwecke allein in der Stadt Liverpool 1844 mehr als 20000 Tonnen verbraucht worden waren. Ebenso nahm die Ver- wendung des Eisens für den Schiffsbau zu und wurde der Bedarf hierfür für den Hafen von Liverpool im Jahre 1845 auf 25000 Tonnen geschätzt. Porter hebt mit Recht die Wichtigkeit des Eisens für den Schiffsbau und die Wichtigkeit des Baues eiserner Schiffe für die englische Eisenindustrie ganz besonders hervor. Fairbairn hatte sich bereits 1840 in dem gleichen Sinne ausgesprochen. In Glasgow wurde der Bau eiserner Schiffe in den 40er Jahren bereits in um- fangreichem Maſse betrieben. 1845 waren in Clyde 24 eiserne Dampf- schiffe im Bau. Die Zahl der Dampfschiffe in England hatte von 1830 bis 1850 von 315 bis 1200 zugenommen, wozu noch 190 Dampf- Kriegsschiffe kamen. Die Eisenausfuhr Englands wuchs von Jahr zu Jahr. Auch hierzu hatte die Erfindung der Dampfbahnen wesentlich beigetragen. Die meisten Staaten, welche Eisenbahnen bauten, bezogen das Eisenmaterial dafür, die Schienen sowohl wie die Lokomotiven, von England. Nament- lich hatte Amerika einen groſsen Bedarf. Nachstehende Tabelle zeigt die Zunahme der englischen Ausfuhr von 1830 bis 1845:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/676
Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 660. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/676>, abgerufen am 22.11.2024.