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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Maschinenfabrikation 1831 bis 1850.
arbeit durch Maschinenarbeit zu ersetzen. Zur besseren Bearbeitung
des Eisens wurden die Werkzeugmaschinen verbessert, und er-
warben sich besonders Whitworth und Nasmyth in England hierin
unsterbliche Verdienste; in Frankreich war es Cave zu Paris, der
viele Neuerungen einführte.

An der Verbesserung der Drehbänke, des wichtigsten Werk-
zeuges bei der Maschinenfabrikation, arbeiteten ausser den oben Ge-
nannten noch Sharp & Comp. in Manchester, Saulnier in Paris,
Hartmann und Zimmermann in Chemnitz und Heusinger von
Waldegg
. Man baute Parallel- oder Cylinderdrehbänke bis zu 10 m
Länge und Plan- oder Scheibendrehbänke bis zu 6 m Durchmesser.

An den Hobelmaschinen brachten besonders Whitworth und
Haley in Manchester Verbesserungen an.

Stoss- oder Stanzmaschinen kamen zu Anfang dieser Periode
in England auf, 1839 lernte man dieselben in Deutschland kennen
und seit 1840 verlegten sich die Franzosen mit Eifer auf den Bau
derselben. In England machten sich Sharp, Whitworth und Bod-
mer
, in Frankreich Cave, Decoster und Cartier, Mariotte und
Pihet um dieselben verdient.

Für die Herstellung von Feilmaschinen zum Bearbeiten von
Guss- und Schmiedeeisen hat sich Nasmyth besonderes Verdienst
erworben. Bereits 1829 erfand er eine Maschine, um viereckige
oder sechseckige Schraubenmuttern mit einer rotierenden Feile zu be-
arbeiten. Um 1840 erbaute Nasmyth Feilmaschinen.

Nahe verwandt damit sind die Fraismaschinen, welche eben-
falls in dieser Periode in Aufnahme kamen und besonders zwischen
1830 und 1835 von Nasmyth, Sharp und Haley angefertigt wur-
den. In Frankreich wurden sie 1840 von Sandford und Warral,
1842 von Decoster in Paris und 1847 von Paul in Havre nach-
gebaut. 1849 konstruierte Kilner zu Sheffield eine Fraismaschine,
um Eisenbahnräder äusserlich abzufraisen, statt abzudrehen. Die
Fraismaschinen erlangten besonders in den Vereinigten Staaten von
Amerika eine sehr mannigfaltige Verwendung.

Schrauben- und Bolzenschneidmaschinen verfertigten be-
sonders Fox, Whitworth, Sharp und Roberts in England und
Decoster in Paris. Whitworth in Manchester, der das grosse Ver-
dienst hat, (1841) ein einheitliches, auf bestimmten Grundsätzen be-
ruhendes Gewindesystem eingeführt zu haben, erfand auch (1834) die
beste Schraubenschneidkluppe mit drei Backen.

Die Bohrmaschinen fanden grosse Verbreitung in dieser Periode

Maschinenfabrikation 1831 bis 1850.
arbeit durch Maschinenarbeit zu ersetzen. Zur besseren Bearbeitung
des Eisens wurden die Werkzeugmaschinen verbessert, und er-
warben sich besonders Whitworth und Nasmyth in England hierin
unsterbliche Verdienste; in Frankreich war es Cavé zu Paris, der
viele Neuerungen einführte.

An der Verbesserung der Drehbänke, des wichtigsten Werk-
zeuges bei der Maschinenfabrikation, arbeiteten auſser den oben Ge-
nannten noch Sharp & Comp. in Manchester, Saulnier in Paris,
Hartmann und Zimmermann in Chemnitz und Heusinger von
Waldegg
. Man baute Parallel- oder Cylinderdrehbänke bis zu 10 m
Länge und Plan- oder Scheibendrehbänke bis zu 6 m Durchmesser.

An den Hobelmaschinen brachten besonders Whitworth und
Haley in Manchester Verbesserungen an.

Stoſs- oder Stanzmaschinen kamen zu Anfang dieser Periode
in England auf, 1839 lernte man dieselben in Deutschland kennen
und seit 1840 verlegten sich die Franzosen mit Eifer auf den Bau
derselben. In England machten sich Sharp, Whitworth und Bod-
mer
, in Frankreich Cavé, Decoster und Cartier, Mariotte und
Pihet um dieselben verdient.

Für die Herstellung von Feilmaschinen zum Bearbeiten von
Guſs- und Schmiedeeisen hat sich Nasmyth besonderes Verdienst
erworben. Bereits 1829 erfand er eine Maschine, um viereckige
oder sechseckige Schraubenmuttern mit einer rotierenden Feile zu be-
arbeiten. Um 1840 erbaute Nasmyth Feilmaschinen.

Nahe verwandt damit sind die Fraismaschinen, welche eben-
falls in dieser Periode in Aufnahme kamen und besonders zwischen
1830 und 1835 von Nasmyth, Sharp und Haley angefertigt wur-
den. In Frankreich wurden sie 1840 von Sandford und Warral,
1842 von Decoster in Paris und 1847 von Paul in Havre nach-
gebaut. 1849 konstruierte Kilner zu Sheffield eine Fraismaschine,
um Eisenbahnräder äuſserlich abzufraisen, statt abzudrehen. Die
Fraismaschinen erlangten besonders in den Vereinigten Staaten von
Amerika eine sehr mannigfaltige Verwendung.

Schrauben- und Bolzenschneidmaschinen verfertigten be-
sonders Fox, Whitworth, Sharp und Roberts in England und
Decoster in Paris. Whitworth in Manchester, der das groſse Ver-
dienst hat, (1841) ein einheitliches, auf bestimmten Grundsätzen be-
ruhendes Gewindesystem eingeführt zu haben, erfand auch (1834) die
beste Schraubenschneidkluppe mit drei Backen.

Die Bohrmaschinen fanden groſse Verbreitung in dieser Periode

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[639/0655] Maschinenfabrikation 1831 bis 1850. arbeit durch Maschinenarbeit zu ersetzen. Zur besseren Bearbeitung des Eisens wurden die Werkzeugmaschinen verbessert, und er- warben sich besonders Whitworth und Nasmyth in England hierin unsterbliche Verdienste; in Frankreich war es Cavé zu Paris, der viele Neuerungen einführte. An der Verbesserung der Drehbänke, des wichtigsten Werk- zeuges bei der Maschinenfabrikation, arbeiteten auſser den oben Ge- nannten noch Sharp & Comp. in Manchester, Saulnier in Paris, Hartmann und Zimmermann in Chemnitz und Heusinger von Waldegg. Man baute Parallel- oder Cylinderdrehbänke bis zu 10 m Länge und Plan- oder Scheibendrehbänke bis zu 6 m Durchmesser. An den Hobelmaschinen brachten besonders Whitworth und Haley in Manchester Verbesserungen an. Stoſs- oder Stanzmaschinen kamen zu Anfang dieser Periode in England auf, 1839 lernte man dieselben in Deutschland kennen und seit 1840 verlegten sich die Franzosen mit Eifer auf den Bau derselben. In England machten sich Sharp, Whitworth und Bod- mer, in Frankreich Cavé, Decoster und Cartier, Mariotte und Pihet um dieselben verdient. Für die Herstellung von Feilmaschinen zum Bearbeiten von Guſs- und Schmiedeeisen hat sich Nasmyth besonderes Verdienst erworben. Bereits 1829 erfand er eine Maschine, um viereckige oder sechseckige Schraubenmuttern mit einer rotierenden Feile zu be- arbeiten. Um 1840 erbaute Nasmyth Feilmaschinen. Nahe verwandt damit sind die Fraismaschinen, welche eben- falls in dieser Periode in Aufnahme kamen und besonders zwischen 1830 und 1835 von Nasmyth, Sharp und Haley angefertigt wur- den. In Frankreich wurden sie 1840 von Sandford und Warral, 1842 von Decoster in Paris und 1847 von Paul in Havre nach- gebaut. 1849 konstruierte Kilner zu Sheffield eine Fraismaschine, um Eisenbahnräder äuſserlich abzufraisen, statt abzudrehen. Die Fraismaschinen erlangten besonders in den Vereinigten Staaten von Amerika eine sehr mannigfaltige Verwendung. Schrauben- und Bolzenschneidmaschinen verfertigten be- sonders Fox, Whitworth, Sharp und Roberts in England und Decoster in Paris. Whitworth in Manchester, der das groſse Ver- dienst hat, (1841) ein einheitliches, auf bestimmten Grundsätzen be- ruhendes Gewindesystem eingeführt zu haben, erfand auch (1834) die beste Schraubenschneidkluppe mit drei Backen. Die Bohrmaschinen fanden groſse Verbreitung in dieser Periode

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 639. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/655>, abgerufen am 22.11.2024.