schwert und verzögert wird, legte er nicht die Bedeutung bei, die sie verdiente 1).
Die Art, wie die Winderhitzung und die Windführung stattfand, ist aus der Abbildung, Fig. 184, eines Frischfeuers auf der Karsten- hütte bei Rybnik in Oberschlesien zu ersehen. Das Verfahren zu Malapane und überhaupt auf den oberschlesischen Holzkohlenhütten war die Dreimalschmelzerei, also das deutsche Frischen mit Roh- und Garaufbrechen, welches man in dieser Form auch als schlesische Frischmethode beschrieben hat 2).
Eine andere Verbesserung, welche man bei den Frischfeuern in manchen Gegenden einführte, war die Überwölbung des Frischherdes, was ein Zusammenhalten der Wärme und dadurch eine Brennmaterial-
[Abbildung]
Fig. 184.
ersparnis bezweckte. Das Ausheizen musste dann allerdings in einem besonderen Feuer erfolgen. Dieses Verfahren hatte seinen Ausgang von England, wo die Frischfeuer in Südwales schon in früherer Zeit überwölbt waren. Von da gelangte es nach Schweden, wo diese Herde und diese Frischmethode unter dem Namen Lancashire-Prozess Verbreitung fanden. Percy hat hierüber interessante geschichtliche Notizen mitgeteilt 3), die er von einem Herrn F. C. Waern von Gothen- burg, dessen Vater bei der Sache beteiligt war, erhalten hatte. Danach führten die Sheffielder Stahlfabrikanten fortwährend Klage über das
1) Siehe Karsten, Eisenhüttenkunde, §. 905.
2) Siehe Wedding, Eisenhüttenkunde, III, 59.
3)Percy, Iron and Steel, p. 597.
Das Frischen 1831 bis 1850.
schwert und verzögert wird, legte er nicht die Bedeutung bei, die sie verdiente 1).
Die Art, wie die Winderhitzung und die Windführung stattfand, ist aus der Abbildung, Fig. 184, eines Frischfeuers auf der Karsten- hütte bei Rybnik in Oberschlesien zu ersehen. Das Verfahren zu Malapane und überhaupt auf den oberschlesischen Holzkohlenhütten war die Dreimalschmelzerei, also das deutsche Frischen mit Roh- und Garaufbrechen, welches man in dieser Form auch als schlesische Frischmethode beschrieben hat 2).
Eine andere Verbesserung, welche man bei den Frischfeuern in manchen Gegenden einführte, war die Überwölbung des Frischherdes, was ein Zusammenhalten der Wärme und dadurch eine Brennmaterial-
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Fig. 184.
ersparnis bezweckte. Das Ausheizen muſste dann allerdings in einem besonderen Feuer erfolgen. Dieses Verfahren hatte seinen Ausgang von England, wo die Frischfeuer in Südwales schon in früherer Zeit überwölbt waren. Von da gelangte es nach Schweden, wo diese Herde und diese Frischmethode unter dem Namen Lancashire-Prozeſs Verbreitung fanden. Percy hat hierüber interessante geschichtliche Notizen mitgeteilt 3), die er von einem Herrn F. C. Waern von Gothen- burg, dessen Vater bei der Sache beteiligt war, erhalten hatte. Danach führten die Sheffielder Stahlfabrikanten fortwährend Klage über das
1) Siehe Karsten, Eisenhüttenkunde, §. 905.
2) Siehe Wedding, Eisenhüttenkunde, III, 59.
3)Percy, Iron and Steel, p. 597.
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[552/0568]
Das Frischen 1831 bis 1850.
schwert und verzögert wird, legte er nicht die Bedeutung bei, die sie
verdiente 1).
Die Art, wie die Winderhitzung und die Windführung stattfand,
ist aus der Abbildung, Fig. 184, eines Frischfeuers auf der Karsten-
hütte bei Rybnik in Oberschlesien zu ersehen. Das Verfahren zu
Malapane und überhaupt auf den oberschlesischen Holzkohlenhütten
war die Dreimalschmelzerei, also das deutsche Frischen mit Roh- und
Garaufbrechen, welches man in dieser Form auch als schlesische
Frischmethode beschrieben hat 2).
Eine andere Verbesserung, welche man bei den Frischfeuern in
manchen Gegenden einführte, war die Überwölbung des Frischherdes,
was ein Zusammenhalten der Wärme und dadurch eine Brennmaterial-
[Abbildung Fig. 184.]
ersparnis bezweckte. Das Ausheizen muſste dann allerdings in einem
besonderen Feuer erfolgen. Dieses Verfahren hatte seinen Ausgang
von England, wo die Frischfeuer in Südwales schon in früherer Zeit
überwölbt waren. Von da gelangte es nach Schweden, wo diese Herde
und diese Frischmethode unter dem Namen Lancashire-Prozeſs
Verbreitung fanden. Percy hat hierüber interessante geschichtliche
Notizen mitgeteilt 3), die er von einem Herrn F. C. Waern von Gothen-
burg, dessen Vater bei der Sache beteiligt war, erhalten hatte. Danach
führten die Sheffielder Stahlfabrikanten fortwährend Klage über das
1) Siehe Karsten, Eisenhüttenkunde, §. 905.
2) Siehe Wedding, Eisenhüttenkunde, III, 59.
3) Percy, Iron and Steel, p. 597.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 552. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/568>, abgerufen am 25.11.2024.
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