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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Die Eisenbahnen 1831 bis 1850.

Stephensons Triumph bei Rainhill erregte das Interesse der
Gebildeten aller Länder, und die Ahnung einer neuen Zeit ging durch
alle Gemüter. Das Verlangen nach Eisenbahnen wurde nach den
glänzenden Erfolgen der Liverpool-Manchester-Bahn ein allgemeines.
Die beiden Stephensons blieben nicht stehen, sondern suchten un-
ablässig die Lokomotiven, das Fahrmaterial, die Schienengleise, das
Signalwesen u. s. w. zu verbessern. An diesen Bestrebungen beteiligten
sich die hervorragendsten Ingenieure.

Bald nach der Eröffnung der ersten Vollbahn bildeten sich, so-
wohl in England, wie auf dem Kontinente, Gesellschaften zum Bau
von Eisenbahnen. Bei der Neuheit der Sache schritt aber die Aus-
führung nur langsam voran. In Bezug auf die technische Ausführung
war man noch ganz und ausschliesslich auf England angewiesen.

Die ersten Bahnen auf dem Kontinente wurden mit englischem
Material gebaut und mit englischen Maschinen betrieben.

Aber auch in England selbst ging der Eisenbahnbau in den
ersten Jahren nach der Eröffnung der Liverpool-Manchesterbahn am
15. September 1830, welche den Beginn des Zeitalters der Eisenbahnen
bildet, nur langsam von statten, weil eine leidenschaftliche Opposition
der Kanalinteressenten, der Transportgesellschaften und der Grund-
besitzer, welche sich in ihrem Erwerb gefährdet glaubten, dagegen
erregt wurde. Die wichtigen Eisenbahnlien Liverpool-Birmingham,
Birmingham-London, London-Southhampton, London-Bristol und Lon-
don-Norwich kamen erst nach Jahren zu stande. Folgende Zusammen-
stellung giebt ein übersichtliches Bild des Wachstums der Eisenbahnen
in England bis Ende 1838:

[Tabelle]

Von 1839 bis 1850 wurden folgende Längen eröffnet: 1839 49 km,
1840 242 km, darunter die Linie London-Southhampton, 1841 173 km,
1842 78 km, 1843 180 km, 1844 658 km, darunter London-Dover, 1845
476 km, 1846 674 km, 1847 671 km, 1848 833 km, 1849 457 km, 1850

Beck, Geschichte des Eisens. 35
Die Eisenbahnen 1831 bis 1850.

Stephensons Triumph bei Rainhill erregte das Interesse der
Gebildeten aller Länder, und die Ahnung einer neuen Zeit ging durch
alle Gemüter. Das Verlangen nach Eisenbahnen wurde nach den
glänzenden Erfolgen der Liverpool-Manchester-Bahn ein allgemeines.
Die beiden Stephensons blieben nicht stehen, sondern suchten un-
ablässig die Lokomotiven, das Fahrmaterial, die Schienengleise, das
Signalwesen u. s. w. zu verbessern. An diesen Bestrebungen beteiligten
sich die hervorragendsten Ingenieure.

Bald nach der Eröffnung der ersten Vollbahn bildeten sich, so-
wohl in England, wie auf dem Kontinente, Gesellschaften zum Bau
von Eisenbahnen. Bei der Neuheit der Sache schritt aber die Aus-
führung nur langsam voran. In Bezug auf die technische Ausführung
war man noch ganz und ausschlieſslich auf England angewiesen.

Die ersten Bahnen auf dem Kontinente wurden mit englischem
Material gebaut und mit englischen Maschinen betrieben.

Aber auch in England selbst ging der Eisenbahnbau in den
ersten Jahren nach der Eröffnung der Liverpool-Manchesterbahn am
15. September 1830, welche den Beginn des Zeitalters der Eisenbahnen
bildet, nur langsam von statten, weil eine leidenschaftliche Opposition
der Kanalinteressenten, der Transportgesellschaften und der Grund-
besitzer, welche sich in ihrem Erwerb gefährdet glaubten, dagegen
erregt wurde. Die wichtigen Eisenbahnlien Liverpool-Birmingham,
Birmingham-London, London-Southhampton, London-Bristol und Lon-
don-Norwich kamen erst nach Jahren zu stande. Folgende Zusammen-
stellung giebt ein übersichtliches Bild des Wachstums der Eisenbahnen
in England bis Ende 1838:

[Tabelle]

Von 1839 bis 1850 wurden folgende Längen eröffnet: 1839 49 km,
1840 242 km, darunter die Linie London-Southhampton, 1841 173 km,
1842 78 km, 1843 180 km, 1844 658 km, darunter London-Dover, 1845
476 km, 1846 674 km, 1847 671 km, 1848 833 km, 1849 457 km, 1850

Beck, Geschichte des Eisens. 35
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[545/0561] Die Eisenbahnen 1831 bis 1850. Stephensons Triumph bei Rainhill erregte das Interesse der Gebildeten aller Länder, und die Ahnung einer neuen Zeit ging durch alle Gemüter. Das Verlangen nach Eisenbahnen wurde nach den glänzenden Erfolgen der Liverpool-Manchester-Bahn ein allgemeines. Die beiden Stephensons blieben nicht stehen, sondern suchten un- ablässig die Lokomotiven, das Fahrmaterial, die Schienengleise, das Signalwesen u. s. w. zu verbessern. An diesen Bestrebungen beteiligten sich die hervorragendsten Ingenieure. Bald nach der Eröffnung der ersten Vollbahn bildeten sich, so- wohl in England, wie auf dem Kontinente, Gesellschaften zum Bau von Eisenbahnen. Bei der Neuheit der Sache schritt aber die Aus- führung nur langsam voran. In Bezug auf die technische Ausführung war man noch ganz und ausschlieſslich auf England angewiesen. Die ersten Bahnen auf dem Kontinente wurden mit englischem Material gebaut und mit englischen Maschinen betrieben. Aber auch in England selbst ging der Eisenbahnbau in den ersten Jahren nach der Eröffnung der Liverpool-Manchesterbahn am 15. September 1830, welche den Beginn des Zeitalters der Eisenbahnen bildet, nur langsam von statten, weil eine leidenschaftliche Opposition der Kanalinteressenten, der Transportgesellschaften und der Grund- besitzer, welche sich in ihrem Erwerb gefährdet glaubten, dagegen erregt wurde. Die wichtigen Eisenbahnlien Liverpool-Birmingham, Birmingham-London, London-Southhampton, London-Bristol und Lon- don-Norwich kamen erst nach Jahren zu stande. Folgende Zusammen- stellung giebt ein übersichtliches Bild des Wachstums der Eisenbahnen in England bis Ende 1838: Von 1839 bis 1850 wurden folgende Längen eröffnet: 1839 49 km, 1840 242 km, darunter die Linie London-Southhampton, 1841 173 km, 1842 78 km, 1843 180 km, 1844 658 km, darunter London-Dover, 1845 476 km, 1846 674 km, 1847 671 km, 1848 833 km, 1849 457 km, 1850 Beck, Geschichte des Eisens. 35

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 545. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/561>, abgerufen am 25.11.2024.