Röhre abgeleitet werden, "um so den Ofen vom Schädlichen zu befreien und ihm einen nützlichen Stoff zuzuführen" (Nr. 6948).
Ebenfalls durch Einblasen von Kohlenwasserstoffgas, Teer oder beiden, wollte William Barnett (Patent Nr. 7727) 1838 die Hitze im Gestell steigern und dadurch den Ofengang verbessern, und S. M. Banks blies gepulverte Kohle, Holzkohle, Koks, Anthracit, Kalk, Eisenerz, oder sonstige feste Substanzen mit dem kalten oder erhitzten Winde in den Hochofen ein, um den Prozess zu beschleunigen und die Güte des Eisens zu verbessern (1840, Nr. 8479). Dieselbe Idee tauchte bald darauf in Frankreich auf; dort erfand ein gewisser Cor- bin d'Arboissieres, ehemaliger Hüttenmeister zu Cheminon im Maas- departement, einen Apparat, Fig. 175, den er Kohlenbringer -- car- bonofere -- nannte. Es war ein Trichter mit einem Hahn, durch
[Abbildung]
Fig. 175.
welchen Kohlenpulver in das Windrohr des Düsenstockes eingeführt wurde. Statt des Handbetriebes brachte der Erfinder später ein durch ein Zahngetriebe bewegtes Rühr- werk in dem Trichter an, dessen vertikale Welle unten ausgekehlte Schraubenwin- dungen hatte, die das Kohlenpulver in das Windrohr führten. Natürlich verstopften sich diese Öffnungen leicht. Aber der Appa- rat war auf der Hütte von Boulogne-le-Haut von Ende 1840 bis 1845 im Betriebe, und man war mit dem Erfolge sehr zufrieden. Man hatte dort den Carbonofere gleichzeitig mit der Winderhitzung eingeführt. Die Kohlenersparnis, die man aber durch den Carbonofere allein, abgesehen von dem heissen Winde, erzielte, soll 10 Proz. betragen haben; das Eisen war mehr gekohlt, die Schlacken flüssiger. Duhamel1) lenkte die Aufmerksamkeit auf Corbins Apparat, der auch in Frankreich und Belgien ziemlich viel Anwendung fand.
Sehr beachtenswert ist, dass J. P. Budd in einem Patent vom 20. Oktober 1842 (Nr. 9495) schon der Wassertümpel und der Wasser- brust zur Abkühlung des gemauerten Tümpels und der Ofenbrust Erwähnung thut und zwar in einer Art, die beweist, dass diese damals in England schon bekannt waren.
1) Siehe Annales des mines, 4. Ser., VII, 463; Berg- und hüttenmänn. Ztg. 1846, S. 356.
Der Hochofenbetrieb 1831 bis 1850.
Röhre abgeleitet werden, „um so den Ofen vom Schädlichen zu befreien und ihm einen nützlichen Stoff zuzuführen“ (Nr. 6948).
Ebenfalls durch Einblasen von Kohlenwasserstoffgas, Teer oder beiden, wollte William Barnett (Patent Nr. 7727) 1838 die Hitze im Gestell steigern und dadurch den Ofengang verbessern, und S. M. Banks blies gepulverte Kohle, Holzkohle, Koks, Anthracit, Kalk, Eisenerz, oder sonstige feste Substanzen mit dem kalten oder erhitzten Winde in den Hochofen ein, um den Prozeſs zu beschleunigen und die Güte des Eisens zu verbessern (1840, Nr. 8479). Dieselbe Idee tauchte bald darauf in Frankreich auf; dort erfand ein gewisser Cor- bin d’Arboissières, ehemaliger Hüttenmeister zu Cheminon im Maas- departement, einen Apparat, Fig. 175, den er Kohlenbringer — car- bonofère — nannte. Es war ein Trichter mit einem Hahn, durch
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Fig. 175.
welchen Kohlenpulver in das Windrohr des Düsenstockes eingeführt wurde. Statt des Handbetriebes brachte der Erfinder später ein durch ein Zahngetriebe bewegtes Rühr- werk in dem Trichter an, dessen vertikale Welle unten ausgekehlte Schraubenwin- dungen hatte, die das Kohlenpulver in das Windrohr führten. Natürlich verstopften sich diese Öffnungen leicht. Aber der Appa- rat war auf der Hütte von Boulogne-le-Haut von Ende 1840 bis 1845 im Betriebe, und man war mit dem Erfolge sehr zufrieden. Man hatte dort den Carbonofère gleichzeitig mit der Winderhitzung eingeführt. Die Kohlenersparnis, die man aber durch den Carbonofère allein, abgesehen von dem heiſsen Winde, erzielte, soll 10 Proz. betragen haben; das Eisen war mehr gekohlt, die Schlacken flüssiger. Duhamel1) lenkte die Aufmerksamkeit auf Corbins Apparat, der auch in Frankreich und Belgien ziemlich viel Anwendung fand.
Sehr beachtenswert ist, daſs J. P. Budd in einem Patent vom 20. Oktober 1842 (Nr. 9495) schon der Wassertümpel und der Wasser- brust zur Abkühlung des gemauerten Tümpels und der Ofenbrust Erwähnung thut und zwar in einer Art, die beweist, daſs diese damals in England schon bekannt waren.
1) Siehe Annales des mines, 4. Ser., VII, 463; Berg- und hüttenmänn. Ztg. 1846, S. 356.
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Der Hochofenbetrieb 1831 bis 1850.
Röhre abgeleitet werden, „um so den Ofen vom Schädlichen zu befreien
und ihm einen nützlichen Stoff zuzuführen“ (Nr. 6948).
Ebenfalls durch Einblasen von Kohlenwasserstoffgas, Teer oder
beiden, wollte William Barnett (Patent Nr. 7727) 1838 die Hitze
im Gestell steigern und dadurch den Ofengang verbessern, und S. M.
Banks blies gepulverte Kohle, Holzkohle, Koks, Anthracit, Kalk,
Eisenerz, oder sonstige feste Substanzen mit dem kalten oder erhitzten
Winde in den Hochofen ein, um den Prozeſs zu beschleunigen und
die Güte des Eisens zu verbessern (1840, Nr. 8479). Dieselbe Idee
tauchte bald darauf in Frankreich auf; dort erfand ein gewisser Cor-
bin d’Arboissières, ehemaliger Hüttenmeister zu Cheminon im Maas-
departement, einen Apparat, Fig. 175, den er Kohlenbringer — car-
bonofère — nannte. Es war ein Trichter mit einem Hahn, durch
[Abbildung Fig. 175.]
welchen Kohlenpulver in das Windrohr des
Düsenstockes eingeführt wurde. Statt des
Handbetriebes brachte der Erfinder später
ein durch ein Zahngetriebe bewegtes Rühr-
werk in dem Trichter an, dessen vertikale
Welle unten ausgekehlte Schraubenwin-
dungen hatte, die das Kohlenpulver in das
Windrohr führten. Natürlich verstopften
sich diese Öffnungen leicht. Aber der Appa-
rat war auf der Hütte von Boulogne-le-Haut
von Ende 1840 bis 1845 im Betriebe, und
man war mit dem Erfolge sehr zufrieden.
Man hatte dort den Carbonofère gleichzeitig
mit der Winderhitzung eingeführt. Die
Kohlenersparnis, die man aber durch den Carbonofère allein, abgesehen
von dem heiſsen Winde, erzielte, soll 10 Proz. betragen haben; das
Eisen war mehr gekohlt, die Schlacken flüssiger. Duhamel 1) lenkte
die Aufmerksamkeit auf Corbins Apparat, der auch in Frankreich
und Belgien ziemlich viel Anwendung fand.
Sehr beachtenswert ist, daſs J. P. Budd in einem Patent vom
20. Oktober 1842 (Nr. 9495) schon der Wassertümpel und der Wasser-
brust zur Abkühlung des gemauerten Tümpels und der Ofenbrust
Erwähnung thut und zwar in einer Art, die beweist, daſs diese damals
in England schon bekannt waren.
1) Siehe Annales des mines, 4. Ser., VII, 463; Berg- und hüttenmänn. Ztg.
1846, S. 356.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 528. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/544>, abgerufen am 22.11.2024.
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