Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.Der Hochofenbetrieb 1831 bis 1850. Kokswagen bildeten. Das Gewicht der Wasserfüllung eines Kastenswar grösser als die aufzuziehende Last. Indem nun der Wasserkasten auf der Gicht gefüllt wurde, senkte er sich nach unten und hob gleichzeitig den andern leeren Kasten mit seiner Last in die Höhe. Der unten angekommene Kasten entleerte sein Wasser, während gleichzeitig der oben befindliche gefüllt wurde. Diese hydraulischen Aufzüge waren sehr einfach, leicht zu bedienen und wenig kostspielig im Betriebe. Bei grosser Kälte im Winter traten allerdings Störungen und Unannehmlichkeiten ein. In England waren sie sehr verbreitet. Situationszeichnungen von Hüttenanlagen fin- Wenden wir uns zum Betriebe der Hoch- [Abbildung]
Fig. 170. [Abbildung]
Fig. 171. öfen selbst. Beim Anwärmen der Kokshochöfen hatte man einigeVerbesserungen angebracht, die Le Blanc und Walter beschrieben haben. Die wichtigste Arbeit bei dem Anwärmen war das Rostschlagen, 1) Siehe Examen analytique de l'usine de Decazeville, Dep. de l'Aveyron par
M. Pillet-Will, Paris 1832. Der Hochofenbetrieb 1831 bis 1850. Kokswagen bildeten. Das Gewicht der Wasserfüllung eines Kastenswar gröſser als die aufzuziehende Last. Indem nun der Wasserkasten auf der Gicht gefüllt wurde, senkte er sich nach unten und hob gleichzeitig den andern leeren Kasten mit seiner Last in die Höhe. Der unten angekommene Kasten entleerte sein Wasser, während gleichzeitig der oben befindliche gefüllt wurde. Diese hydraulischen Aufzüge waren sehr einfach, leicht zu bedienen und wenig kostspielig im Betriebe. Bei groſser Kälte im Winter traten allerdings Störungen und Unannehmlichkeiten ein. In England waren sie sehr verbreitet. Situationszeichnungen von Hüttenanlagen fin- Wenden wir uns zum Betriebe der Hoch- [Abbildung]
Fig. 170. [Abbildung]
Fig. 171. öfen selbst. Beim Anwärmen der Kokshochöfen hatte man einigeVerbesserungen angebracht, die Le Blanc und Walter beschrieben haben. Die wichtigste Arbeit bei dem Anwärmen war das Rostschlagen, 1) Siehe Examen analytique de l’usine de Decazeville, Dep. de l’Aveyron par
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Der Hochofenbetrieb 1831 bis 1850.
Kokswagen bildeten. Das Gewicht der Wasserfüllung eines Kastens
war gröſser als die aufzuziehende Last. Indem nun der Wasserkasten
auf der Gicht gefüllt wurde, senkte er sich nach unten und hob
gleichzeitig den andern leeren Kasten mit seiner Last in die Höhe.
Der unten angekommene Kasten entleerte sein Wasser, während
gleichzeitig der oben befindliche gefüllt wurde. Diese hydraulischen
Aufzüge waren sehr einfach, leicht zu bedienen und wenig kostspielig
im Betriebe. Bei groſser Kälte im Winter traten allerdings Störungen
und Unannehmlichkeiten ein. In England waren sie sehr verbreitet.
Situationszeichnungen von Hüttenanlagen fin-
det man namentlich in französischen Werken. Den
Situationsplan der Hochofenanlage von Decaze-
ville hat Pillet-Will 1832 veröffentlicht 1). Die
Hütte von Sclessin an der Maas ist in dem „Hand-
buch der Roheisenfabrikation“ von Valerius,
Tab. XV, im Grundplan dargestellt. Flachat,
Barrault und Petiet haben die schönen
Hochofenanlagen von Alais (Taf. 84), Decazeville
(Taf. 85) und Creusot (Taf. 86) abgebildet.
Wenden wir uns zum Betriebe der Hoch-
[Abbildung Fig. 170.]
[Abbildung Fig. 171.]
öfen selbst. Beim Anwärmen der Kokshochöfen hatte man einige
Verbesserungen angebracht, die Le Blanc und Walter beschrieben
haben. Die wichtigste Arbeit bei dem Anwärmen war das Rostschlagen,
1) Siehe Examen analytique de l’usine de Decazeville, Dep. de l’Aveyron par
M. Pillet-Will, Paris 1832.
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Zitationshilfe: | Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 523. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/539>, abgerufen am 16.07.2024. |