bei einem Düsendurchmesser von 9 bis 38 Linien und einer Pressung von 1 bis 36 Zoll Wassersäule berechnet.
Von grossem Interesse sind auch die Erfahrungsresultate über Hochofengebläse, welche Professor Redtenbacher in seinen Resul- taten für den Maschinenbau 1848 mitgeteilt hat.
Den Windeffekt, d. h. das Verhältnis der ausgeblasenen zur ein- gesogenen Luft giebt Scheerer für Cylindergebläse zu etwa 0,9, für Kastengebläse zu etwa 0,8 an.
Über den Krafteffekt der Gebläse sind von vielen Maschinen- ingenieuren Ermittelungen angestellt worden. Derselbe beträgt bei Cylindergebläsen 0,60 bis 0,65, bei hölzernen Kastengebläsen 0,50 bis 0,55, bei Holzbälgen und Lederbälgen 0,40, bei Wassertrommelgebläsen 0,10 bis 0,15. Bei Cagniardellen ermittelte Schwamkrug in Freiberg den hohen Krafteffekt von 0,75 bis 0,85; bei dem Henschelschen Kettengebläse auf der Sollinger Hütte fand Koch denselben zu 0,48.
Über den Krafteffekt der Gebläse und deren Theorie hat Weis- bach im dritten Bande seiner Ingenieur- und Maschinenmechanik ausführliche Mitteilungen gemacht.
Die Wirkung des heissen Windes im Hochofen.
Die chemische Analyse der Hochofengase hatte zwar den Schleier gelüftet, welcher zuvor über die Vorgänge im Innern des Hochofens gebreitet war, aber sie führte doch nicht sofort zur richtigen Erklärung aller Erscheinungen. Dies gilt namentlich hinsichtlich der Wirkung des heissen Windes im Hochofen. Es ist von Interesse, die Fortschritte des theoretischen Verständnisses desselben, wie es sich in den 40er Jahren vollzog, näher ins Auge zu fassen.
Karsten1) erkannte richtig, dass die Wirkung des heissen Win- des in der lebhafteren Verbrennung im Schmelzraume, welche nur zum Teil auf die grössere Pressung zurückgeführt werden kann, liegt. In dieser Zeit hatte sich nämlich eine Gegnerschaft gegen die Wind- erhitzung gebildet, welche deren Nutzen leugnete und behauptete, dass die vermeintlichen guten Wirkungen und Ersparnisse nur von der höheren Spannung des heissen Windes herrühren, dass man die- selben Wirkungen sogar noch in erhöhtem Masse erziele, wenn man dem kalten Winde eine stärkere Pressung gebe. Diese Theorie wurde
1) In der dritten Auflage seines Handbuches der Eisenhüttenkunde von 1841, §. 699.
Die Wirkung des heiſsen Windes im Hochofen.
bei einem Düsendurchmesser von 9 bis 38 Linien und einer Pressung von 1 bis 36 Zoll Wassersäule berechnet.
Von groſsem Interesse sind auch die Erfahrungsresultate über Hochofengebläse, welche Professor Redtenbacher in seinen Resul- taten für den Maschinenbau 1848 mitgeteilt hat.
Den Windeffekt, d. h. das Verhältnis der ausgeblasenen zur ein- gesogenen Luft giebt Scheerer für Cylindergebläse zu etwa 0,9, für Kastengebläse zu etwa 0,8 an.
Über den Krafteffekt der Gebläse sind von vielen Maschinen- ingenieuren Ermittelungen angestellt worden. Derselbe beträgt bei Cylindergebläsen 0,60 bis 0,65, bei hölzernen Kastengebläsen 0,50 bis 0,55, bei Holzbälgen und Lederbälgen 0,40, bei Wassertrommelgebläsen 0,10 bis 0,15. Bei Cagniardellen ermittelte Schwamkrug in Freiberg den hohen Krafteffekt von 0,75 bis 0,85; bei dem Henschelschen Kettengebläse auf der Sollinger Hütte fand Koch denselben zu 0,48.
Über den Krafteffekt der Gebläse und deren Theorie hat Weis- bach im dritten Bande seiner Ingenieur- und Maschinenmechanik ausführliche Mitteilungen gemacht.
Die Wirkung des heiſsen Windes im Hochofen.
Die chemische Analyse der Hochofengase hatte zwar den Schleier gelüftet, welcher zuvor über die Vorgänge im Innern des Hochofens gebreitet war, aber sie führte doch nicht sofort zur richtigen Erklärung aller Erscheinungen. Dies gilt namentlich hinsichtlich der Wirkung des heiſsen Windes im Hochofen. Es ist von Interesse, die Fortschritte des theoretischen Verständnisses desselben, wie es sich in den 40er Jahren vollzog, näher ins Auge zu fassen.
Karsten1) erkannte richtig, daſs die Wirkung des heiſsen Win- des in der lebhafteren Verbrennung im Schmelzraume, welche nur zum Teil auf die gröſsere Pressung zurückgeführt werden kann, liegt. In dieser Zeit hatte sich nämlich eine Gegnerschaft gegen die Wind- erhitzung gebildet, welche deren Nutzen leugnete und behauptete, daſs die vermeintlichen guten Wirkungen und Ersparnisse nur von der höheren Spannung des heiſsen Windes herrühren, daſs man die- selben Wirkungen sogar noch in erhöhtem Maſse erziele, wenn man dem kalten Winde eine stärkere Pressung gebe. Diese Theorie wurde
1) In der dritten Auflage seines Handbuches der Eisenhüttenkunde von 1841, §. 699.
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Die Wirkung des heiſsen Windes im Hochofen.
bei einem Düsendurchmesser von 9 bis 38 Linien und einer Pressung
von 1 bis 36 Zoll Wassersäule berechnet.
Von groſsem Interesse sind auch die Erfahrungsresultate über
Hochofengebläse, welche Professor Redtenbacher in seinen Resul-
taten für den Maschinenbau 1848 mitgeteilt hat.
Den Windeffekt, d. h. das Verhältnis der ausgeblasenen zur ein-
gesogenen Luft giebt Scheerer für Cylindergebläse zu etwa 0,9, für
Kastengebläse zu etwa 0,8 an.
Über den Krafteffekt der Gebläse sind von vielen Maschinen-
ingenieuren Ermittelungen angestellt worden. Derselbe beträgt bei
Cylindergebläsen 0,60 bis 0,65, bei hölzernen Kastengebläsen 0,50 bis
0,55, bei Holzbälgen und Lederbälgen 0,40, bei Wassertrommelgebläsen
0,10 bis 0,15. Bei Cagniardellen ermittelte Schwamkrug in Freiberg
den hohen Krafteffekt von 0,75 bis 0,85; bei dem Henschelschen
Kettengebläse auf der Sollinger Hütte fand Koch denselben zu 0,48.
Über den Krafteffekt der Gebläse und deren Theorie hat Weis-
bach im dritten Bande seiner Ingenieur- und Maschinenmechanik
ausführliche Mitteilungen gemacht.
Die Wirkung des heiſsen Windes im Hochofen.
Die chemische Analyse der Hochofengase hatte zwar den Schleier
gelüftet, welcher zuvor über die Vorgänge im Innern des Hochofens
gebreitet war, aber sie führte doch nicht sofort zur richtigen Erklärung
aller Erscheinungen. Dies gilt namentlich hinsichtlich der Wirkung
des heiſsen Windes im Hochofen. Es ist von Interesse, die
Fortschritte des theoretischen Verständnisses desselben, wie es sich
in den 40er Jahren vollzog, näher ins Auge zu fassen.
Karsten 1) erkannte richtig, daſs die Wirkung des heiſsen Win-
des in der lebhafteren Verbrennung im Schmelzraume, welche nur
zum Teil auf die gröſsere Pressung zurückgeführt werden kann, liegt.
In dieser Zeit hatte sich nämlich eine Gegnerschaft gegen die Wind-
erhitzung gebildet, welche deren Nutzen leugnete und behauptete,
daſs die vermeintlichen guten Wirkungen und Ersparnisse nur von
der höheren Spannung des heiſsen Windes herrühren, daſs man die-
selben Wirkungen sogar noch in erhöhtem Maſse erziele, wenn man
dem kalten Winde eine stärkere Pressung gebe. Diese Theorie wurde
1) In der dritten Auflage seines Handbuches der Eisenhüttenkunde von 1841,
§. 699.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 498. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/514>, abgerufen am 17.11.2024.
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